Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
und Kupfer gegossen ward und das wir mit dem Namen Vogel Phönix Seiner Majestät dem Kaiser verehrt haben, – jene Inschrift:
Ein Vogel wie dieser ward nie noch geboren – Ein Diener wie ich wird nimmer gefunden – Einen Kaiser wie Du hat nur einmal die Welt!
Und als der Markgraf bei seiner ersten Reise nach Hispanien (1528) Seiner Majestät von seinen mutigen und tapferen Offizieren und Waffengefährten erzählte und dem Kaiser erklärte, er glaube nicht, daß die Geschichte der alten Römer größere Helden aufzuweisen habe, da war auch ich mitgemeint. Ähnliches soll Cortes zu Seiner Majestät mehrfach während des unglücklichen Feldzuges gegen Algier geäußert haben. Von all diesem Lob gebührt mir mein Teil, denn ich bin ihm allezeit ein redlicher Genosse gewesen.
Dies war meine Antwort. Gewiß wären alle diese Dinge besser von anderen erzählt worden, aber wer nicht selbst mit im Kriege gewesen ist, wer nicht alles mit eigenen Augen und Ohren angesehen und angehört hat, der kann auch nicht rechterzählen. Sollen die Spatzen davon reden, die in jenen blutigen Kämpfen über unseren Häuptern flatterten? Oder die Wolken, die über die Schlachtfelder hinzogen? Wer anders könnte davon erzählen als wir Offiziere und Soldaten, denen jene Tage nicht die leichtesten im Leben gewesen sind.
Ich habe keinen meiner braven Kameraden an seiner Waffenehre benachteiligt, sondern jedem den ihm gebührenden Ruhm gelassen. Ich nehme nicht alle Ehre für mich in Anspruch. Ich will ja nichts anderes, als daß mein Name und das Gedächtnis an mich nicht untergehen soll. Wie kühn es auch sein mag für einen schlichten Kriegsmann, wie ich einer bin, so darf ich mir doch wohl einen Vergleich erlauben. Wenn die alten Geschichtschreiber von dem großen Feldherrn und Eroberer Julius Cäsar berichten, er habe in 53 Schlachten gefochten, so darf ich von mir sagen, daß ich 119 Schlachten und Gefechte mitgemacht habe. Jene Schriftsteller rühmen von ihm, wie herzhaft und kampfbereit er zu jeder Stunde gewesen sei und wie er die Nächte zu Hilfe genommen habe, um sein Heldentum selber aufzuzeichnen. Obgleich es ihm an Geschichtschreibern nicht gefehlt hat, so hat er ihnen seine Waffenehre doch nicht allein anvertraut. Also wundere man sich nicht allzu arg, wenn ich bei der Schilderung der Feldzüge, die ich mitgemacht habe, auch mir selber ein paar Worte gönne, auf daß die Nachwelt davon rede und sage: Das war Bernal Diaz del Castillo! – und auf daß meinen Kindern und Kindeskindern ein Nachklang meiner Taten verbleibe bis in die späteste Zukunft.
Ferdinand Cortes Markgraf vom Tale von Oaxaka
Ferdinand Cortes ist aus dieser Welt voll Müh und Arbeit geschieden am 2. Dezember 1547 zu Castilleja de la Cuesta bei Sevilla, in einem Lebensalter von 62 Jahren.
An rechtmäßigen Kindern hinterließ er (aus seiner zweiten Ehe mit Dona Juana von Zuniga) den Markgrafen vom Tale Don Martin Cortes, die Dona Maria Cortes, Gattin des Grafen Luna von Leon, die Dona Juana, Gattin des Don Hernando Enriquez, Erbmarkgrafen von Tarifa, und die Dona Katalina von Arellano.
Eine weitere Tochter des Cortes war Dona Leonora Cortes, die einen reichen Biscayer in Mexiko namens Juan von Tolosa heiratete.
An außerehelichen Kindern hatte Cortes zwei Söhne und mehrere Töchter, und zwar den Don Martin Cortes, Großritter von Santiago, von der Dona Marina, und den Don Luis Cortes, Großritter desselben Ordens, von einer gewissen Hermosilla.
Die Töchter stammen von verschiedenen seiner Geliebten. Cortes hat für sie früh und auch in seinem letzten Willen ausgiebig gesorgt.
Im Wappen führte Cortes die an eine Kette gereihten Köpfe der sieben von ihm bezwungenen Könige und Fürsten. Der Wahlspruch darüber war lateinisch, und da ich kein Latein versteh, so führ ich ihn auch nicht an [54] .
Was nun das äußere Aussehen des Cortes anbelangt, so war er eine gefällige, wohlgebaute und kräftige Erscheinung. Sein Gesicht hatte eine aschgraue Färbung; es wäre schöner gewesen, wenn es mehr Länge gehabt hätte. Seine Mienen verrietenwenig Frohsinn. Sein Blick war zumeist ernst, aber er vermochte seinen Augen, wenn er wollte, viel Freundlichkeit zu verleihen. Er hatte Bart- und Haupthaar dünn und schwarz, eine hohe Brust, breite Schultern, eine schlanke Gestalt, wenig Bauch. Seine Beine warm etwas gekrümmt, Schenkel und Füße aber gutgeformt. Er war ein vortrefflicher Reiter, gewandt in allen Waffen im Kampf sowohl zu Fuß wie zu Pferde, und,
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