Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes
von Lufo im Gefechte stand. Bald vernahm er das Gewehrfeuer und das Kampfgetöse, marschierte nun genau dem Schalle nach und traf gerade ein, als die Indianer von neuem anstürmten. Fünf von den Eingeborenen waren bereits gefallen.
Die beiden Kompagnien griffen jetzt vereint den Feind an und sprengten ihn auseinander, ohne ihn aber völlig zurückzuwerfen. Wahrscheinlich wären die Hispanier bis in das Hauptquartier verfolgt worden, das noch eine halbe Stunde entfernt war, und selbiges wäre angegriffen worden, wenn Cortes jetzt nicht mit den übrigen Kompagnien erschienen wäre und in das Gefecht eingegriffen hätte. Es gelang ihm sehr bald, die Indianer zum Rückzug zu zwingen. Indes war die Sache nicht ohne Verlust abgegangen. Die Kompagnie des Lufo hatte zwei Tote und acht Verwundete, die des Alvarado drei Tote. Die Indianer hingegen hatten 15 Tote. Wieder im Hauptquartier, verbanden wir die Verwundeten, begruben unsere Toten und stellten Vorposten aus, um uns gegen einen Überfall zu sichern.
Wir hatten drei Gefangene gemacht, darunter offenbar einen Edelmann. Durch den Dolmetsch Aguilar verhört, sagten sie aus, Melcharejo sei in der vergangenen Nacht zu ihnen gekommen und habe ihnen den Rat gegeben, uns anzugreifen und das Tag und Nacht zu wiederholen, bis ihre Übermacht über unsere kleine Schar siege.
Nun schickten wir einen der Gefangenen mit grünen Glasperlen an die Häuptlinge ab und boten ihnen den Frieden an. Der Mann kam aber nicht wieder. Durch die beiden anderen, die Aguilar nochmals genau ausforschte, erfuhren wir, daß die Feinde Verstärkung aus den benachbarten Gebieten erwarteten und einem Rate Melcharejos zufolge unser Hauptquartier anzugreifen gedächten.
Wir trafen daraufhin auch unsere Maßnahmen. Cortes hieß nunmehr alle Pferde an das Land bringen und gab den Befehl, jedermann, auch die Verwundeten, habe gefechtsbereit zu sein. Die Ritter, die vom Sattel fechten sollten, erhielten die Weisung, ihren Pferden Schellen um den Hals zu hängen, auch schärfte Cortes ihnen ein, daß sie ihre Lanzen nur nach den Gesichtern der Gegner richten sollten. [58] Er hatte 13 Ritter bestimmt: Christoval von Olid, Peter von Alvarado, Alonso Hernandez Puerto-Carrero, Juan von Escalante, Franz von Montejo (mit dem Pferde des Musikus Ortiz), Alonso von Avila (mit dem Pferde von Barthel Garcia), Juan Velasquez von Leon, Franz von Morla, Lares I (es war noch ein anderer, ein guter Armbruster, gleichen Namens bei uns), Gonzalo Dominguez, Peter Moron aus Bayamo und Peter aus Truxillo. Der Dreizehnte war Cortes selbst, der die Führung der Ritterschar übernahm. Die Geschütze befehligte der Stückmeister Mesa. Die übrige Mannschaft trat unter den Befehl des Diego von Ordas, der vom Rittergefecht nichts verstand, desto besser aber den Dienst der Armbruster und Büchsenschützen.
Am anderen Tage (am 25. März 1519) hörten wir in aller Frühe erst die Messe und traten sodann bei unserem Fähnrich Anton von Villarrol in Reih und Glied an. Hierauf rückten wir ab und marschierten in der Richtung auf etliche große Maisfelder, wo Franz von Lujo und Peter von Alvarado bereits im Gefecht standen. In der Nähe lag ein Dorf namens Zeutla, das den Tabaskern Untertan und eine Wegstunde von Tabasko entfernt war.
Cortes mußte mit seinen Rittern einen kurzen Umweg machen, wegen der Sümpfe, die für die Pferde ungangbar waren. Wir anderen aber, unter Diego von Ordas, stießen bei Zeutla auf die Indianer, die sich in Massen in der Ebene versammelt hatten. Es kam zur Schlacht, und zwar zu einer, die diesen Namen ehrlich verdient.
Die Scharen der Feinde waren schon in Marsch wider uns gesetzt, als wir auf sie trafen. Mann für Mann trugen sie große Federbüsche auf den Köpfen und Schutzröcke aus Baumwolle. Ihre Gesichter waren schwarz-weiß-rot bemalt. Gewappnet waren sie mit großen Bogen, Piken, Schilden, mächtigen Zweihändern, Schleudern und Wurfspießen, die im Feuer gehärtet waren. Außerdem hatten sie Trommeln und Trompeten. Ihre Zahl war so groß, daß die langen Maisfelder ganz bedeckt waren und sie uns weit überflügelten.
Wie tolle Hunde gingen sie auf uns los. Ihr erster Ansturm war so heftig und die Menge der Pfeile, Wurfspieße und Steine, mit der sie uns begrüßten, so groß, daß wir sogleich über 70 Verwundete hatten. Und einer von uns, namens Saldana, war auf der Stelle tot, von einem Pfeile in das Ohr getroffen. Den Nahkampf führten sie mit den Piken aus, während es weiterhin Pfeile
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