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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Schwefel entnahm man der Mündung des Popokatepetl; an Salpeter fehlte es nicht.
    In seinem 4. Berichte (vom 15. Oktober 1524) schreibt Cortes dem Kaiser: »Heute zählt die Hauptstadt bereits wieder an die 30 000 Einwohner, und die frühere Ordnung in Handel und Wandel ist allenthalben wieder zu beobachten. Ich hab den Einwohnern dermaßen Freiheiten und Zugeständnisse gewährt, daß sich ihre Zahl von Tag zu Tag vermehrt. Sie fühlen sich offensichtlich wohl. Allerart Handwerker zu Diensten der Hispanler gibt es viele. Die Kaufleute erfreuen sich völliger Sicherheit und machen gute Geschäfte, Anderes Volk lebt vom Fischfange, und der Handel mit Fischen ist im Lande beträchtlich. Auch wird Feldwirtschaft und Gartenbau betrieben. Soweit Samen zu bekommen war, sind bereits alle Gemüsearten der Heimat angepflanzt worden. Es fehlt nur an den nötigen Sämereien, um den Anbau aller in Hispanien beliebten Gartengewächse mit allem Erfolge zu betreiben. Sogleich nach der Eroberung der Hauptstadt hab ich auf der einen Seite im See eine Burg zu erbauen begonnen, unter deren Schutz die Rennschiffe sicher lägen, und von wo aus man die ganze Stadt beherrschen kann. Dies Werk ist inzwischen fertig geworden und gar wohl gelungen. Alle unsere Schiffe und Geschütze sind nunmehr daselbst beisammen. Das Viertel, in dem wir Hispanier wohnen, ist durch einen Wassergraben vom Viertel der Eingeborenen getrennt. Den beiderseitigen Verkehr vermitteln zahlreiche hölzerne Brücken. Die Indianer haben zwei großeMärkte, einen in ihrem Viertel und einen in unserem. Auf diesen Märkten wird alles feilgeboten, was im Lande wächst und herÿgestellt wird. In diesem Punkt ist alles genau wie ehedem.«
    Um die von ihm in den verschiedensten Gegenden des Landes gegründeten Siedelungen nicht nur für den Augenblick angelegt zu sehen, erließ er eine Verfügung, wonach jeder Ansiedler innerhalb von 18 Monaten seine Frau auf seiner Farm haben mußte, wenn er seines Besitztumes nicht verlustig gehen wollte. Spanier, die ihre Frauen in der Heimat oder auf den Inseln hatten, ließen sie infolgedessen kommen, und die Junggesellen mußten sich eie Gefährtin irgendwoher verschreiben lassen. Cortes selber ging mit gutem Beispiele voran und ließ auch seine Gattin Dona Katalina von Kuba kommen. Wie berichtet wird, bekam ihr aber die Hochlandsluft nicht, und so starb sie drei Monate nach ihrer Ankunft.
    Bald nach dem Tode des Bischofs von Burgos (1523), im August 1524, wurde der Rat von Indien neu gebildet. An seine Spitze stellte der Kaiser, der großes Gewicht auf die kirchliche Seite der Verwaltung auch in den Kolonien legte, den Dominikaner Garcia von Loaysa, Bischof von Osma. Ein Ergebnis der Beratungen war unter anderem eine Verordnung vom November 1526 über die Behandlung der Indianer. Es sei nachweisbar – hieß es darin –, daß die Eingeborenen infolge der maßlosen Habgier der Ansiedler in den Goldminen, bei der Perlenfischerei und bei anderer Arbeit auf das schwerste angestrengt würden, daß es ihnen dabei in Kleidung und Nahrung am Nötigsten fehle, kurzum, daß sie in elenderen Umständen als Sklaven ihr Leben fristeten. Viele Inseln und ein Teil des Festlandes wären infolgedessen entvölkert. Der Wunsch des Kaisers, die Indianer zum christlichen Glauben zu fuhren, könne sich nur erfüllen, wenn sich die Eingeborenen einer guten Behandlung erfreuten. Infolgedessen sollten alle Beamten streng daraufhalten, daß die Indianernicht unter übermäßiger Arbeit litten, und daß jede Zuwiderhandlung genau untersucht und bestraft werde. In den Bergwerken und bei der Perlenfischerei dürften nur noch freiwillig dazu bereite Indianer gegen Lohn arbeiten.
    Das wäre eine Aufhebung der berüchtigten Repartimientos gewesen, wenn die Verfügung nicht auch folgende Bestimmung enthalten hätte: «Wenn es den Geistlichen und Mönchen geboten erscheint, daß Indianer, damit sie ihre Sünden vergessen und ihre Bekehrung bessere Früchte trägt, Christen zugewiesen werden, denen sie als Freie zu dienen haben, so darf solches geschehen, nur muß dabei auf den Dienst Gottes und auf eine gute Behandlung gesehen werden, damit unser königliches Gewissen nicht belastet wird.« Damit blieb dem bisherigen Unwesen der Encomiendas Tür und Tor auch weiterhin offen, nur mit dem Unterschiede, daß nunmehr die Geistlichkeit die Verantwortung übernahm. In der Tat hat sich in den kommenden Jahren in der Neuen Welt nicht das geringste geändert. Mag das Buch des

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