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Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes

Titel: Die Eroberung Von Mexiko Durch Ferdinand Cortes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Schurig
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Geschützen und 10 000 Indianern voll Zorn vor die Stadt Almeria gerückt. In einem Gefecht mit den Feinden sind sieben Hispanier gefallen, aber zu guter Letzt ist die Stadt erstürmt worden, wobei von ihren Bürgern viele umgekommen sind. Die übrigen sind verjagt und die Stadt ist verbrannt worden. Bei allem dem haben sich die indianischen Hilfstruppen, als die Feinde unserer Feinde, sehr nützlich gemacht. Quauhpopoka aber und etliche ihm verbündete Herren, die ihm den Verrat eingegeben hatten, retteten sich durch die Flucht. Durch Gefangene erfuhr der Hauptmann hinterher, daß Herr Montezuma seine Hand bei der Sache im Spiele gehabt habe. Er sei der Anstifter gewesen, daß die vier Hispanier nach Almeria waren gelockt worden.
    Sechs Tage nach meinem Eintritt in die hochberühmte Stadt Temixtitan waren verflossen, in welcher Zeit ich etliche Merkwürdigkeiten der Stadt betrachtet habe, immerhin nur wenige gegen die vielen, die ich noch nicht gesehen hatte, da kam ich nach fleißigem Erwägen zu der Meinung, es wäre wohl ratsam und nützlich zur Mehrung der Macht Eurer Kaiserlichen Majestät, uns aber zu Schutz und Schirm, daß wir die Person des Herrn Montezuma in unsre Gewalt brächten und daß er nicht völlig ein freier Mann bliebe, um am Ende gar Allerhöchstdero Diensten untreu zu werden. Und sonderlich, dieweil wir Hispanier ungestüm und eigenwillig sind, war es nicht unmöglich, daß ihn dies eines Tages verdrießen und seinen Zorn wider uns erwecken konnte. Bei seiner großen Macht wäre esdann um uns geschehen gewesen. Wenn ich ihn aber in meinem Gewahrsam hatte, war es zu erwarten, daß sich sein ganzes Land Eurer Kaiserlichen Majestät leichter ergebe, wie dies dann auch wirklich geschehen ist. So beschloß ich also, ihn in meinem Quartier festzuhalten, das ich für hinlänglich sicher hielt.
    Während ich noch mit mir selber beratschlagte, wie ich ihn gefangennehmen sollte, ohne daß dabei ein Aufruhr entstünde, da fiel mir wieder ein, was mir mein Stellvertreter in Verakruz über die im vorigen Kapitel vermeldeten Vorfälle in Almeria berichtet hatte, und daß Herr Montezuma die Ursache von alledem gewesen war.
    Sofort stellte ich starke Posten in allen Straßen auf, die zum Schlosse des Herrn Montezuma führen. Dann bin ich, wie ich dies schon mehrfach gemacht, zu ihm gegangen und hab mich eine Weile kurzweilig mit ihm unterredet. Nachdem er mir etliche goldene Schmucksachen sowie eine seiner Töchter, ebenso meinen Begleitern Töchter von Edelleuten geschenkt hatte, hab ich angefangen, ihm die Ereignisse in Almeria des langen und breiten zu erzählen, sonderlich, daß man mir dort zwei meiner Hispanier ermordet hatte und daß Quauhpopoka eingestanden habe, dies wäre auf den Befehl des Herrn Montezuma geschehen und er hätte nicht anders handeln dürfen. Ich fügte hinzu, ich wäre zwar des Glaubens, daß dem nicht so sei, daß vielmehr Quauhpopoka dies nur ausgesagt habe, um sich herauszureden. Aber gerade deshalb erachte ich es für ratsam, daß Herr Montezuma den Quauhpopoka samt seinen Mitschuldigen vor sich fordere und ihn nach Gesetz und Billigkeit bestrafe. Eure Kaiserliche Majestät erkenne dann die gute Gesinnung des Herrn Montezuma und könne durch die Aussage jener Übeltäter nicht über ihn in Zorn geraten und ihm nicht Übles dafür antun lassen. Zuletzt versicherte ich ihm abermals, daß ich für meine Person des Gegenteils der Aussage Quauhpopokas sicher wäre.
    Darauf berief Herr Montezuma etliche Würdenträger zu sich,händigte ihnen das Siegel aus edlem Gestein ein, das er am Arme trug, und entsandte sie nach der Stadt Almeria, die 60 bis 70 Meilen von Temixtitan liegt, um den Quauhpopoka und alle die zu holen, die am Mord an den beiden Hispaniern teilgehabt hatten. Falls sie nicht willig kommen wollten, sollten sie gefangen hergebracht werden. Wenn sie aber gar Widerstand leisteten, so sollte ein bestimmter Nachbarort Bewaffnete stellen, um sie mit Gewalt zu ergreifen. Kurzum, die Sendlinge sollten keinesfalls ohne die Übeltäter zurückkommen.
    Die, denen also Befehl gegeben war, machten sich unverzüglich auf den Weg. Nach ihrem Abgang sagte ich Herrn Montezuma meinen Dank für seinen an den Tag gelegten Eifer, die Schuldigen zu fangen, dieweil ich Eurer Kaiserlichen Majestät Rechenschaft ablegen müsse über jeden Hispanier, der mit mir hierher geschifft und gelandet war. Solange aber der besagte Mord noch nicht gesühnt sei, und bis die Wahrheit an den Tag gekommen und

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