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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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würde , und das ärgerte ihn. Und daher schnitt Colin das Thema an, das Hassan am meisten hasste.
    »Habe ich heute schon gesagt, dass du endlich aufs College gehen solltest?«, fragte Colin.
    Hassan rollte die Augen. »Ach ja, richtig. Man muss sich ja nur mal ansehen, wie weit dich deine Leistungen gebracht haben.«
    Colin fiel keine Retourkutsche ein. »Na ja, aber dieses Jahr solltest du wirklich gehen. Du kannst nicht ewig so weitermachen. Du hast bis fünfzehnten Juli Zeit, dich anzumelden.« (Colin hatte extra nachgesehen.)
    »Ehrlich gesagt, ich kann ewig so weitermachen. Ich habe es dir schon mal gesagt, und jetzt werde ich es dir noch mal sagen: Mir gefällt es, rumzuhocken, fernzusehen und fett zu werden. Das ist meine Lebensaufgabe, Singleton. Deshalb stehe ich auf zielloses Rumfahren, Mann. Man tut was, ohne dass man wirklich was tut. Außerdem hat mein Vater auch nicht studiert, und er ist eierreich geworden.«
    Colin fragte sich, wie reich eierreich war, aber er sagte nur: »Stimmt, aber dein Vater hockt nicht rum. Er arbeitet ungefähr hundert Stunden die Woche.«
    »Stimmt. Stimmt genau. Und allein ihm habe ich es zu verdanken, dass ich weder aufs College gehen noch hundert Stunden die Woche arbeiten muss.«
    Darauf hatte Colin keine Antwort. Aber er konnte Hassans Lethargie einfach nicht nachvollziehen. Was hatte man vom Leben, wenn man nicht wenigstens versuchte, etwas zu erreichen? Wie sonderbar zu glauben, Gott hätte einem das Leben geschenkt, aber man müsste nichts damit anfangen außer Fernsehen.
    Andererseits – wenn du gerade ohne Ziel losgefahren bist, um die Erinnerungen an deine neunzehnte Katherine zu verdrängen, und quer über ein Feld im mittleren Tennessee stapfst, um das Grab eines toten österreichisch-ungarischen Erzherzogs zu besichtigen, vielleicht hattest du dann einfach nicht das Recht, irgendetwas sonderbar zu finden.
    Und er war gerade damit beschäftigt, Anagramme auf sonderbare Dinge zu bilden – Bade Inder-Sorgen, Bangend oder Reis, Sardine gebe Dorn, Droben greise DNA –, als Colin seiner DNA alle Ehre tat: Er stolperte über einen Maulwurfshügel und fiel hin. Der Anblick des viel zu schnell näher kommenden Bodens verwirrte ihn so, dass er nicht mal die Hände ausstreckte, um den Sturz abzufedern. Er fiel um wie ein Sack Mehl, mitten aufs Gesicht. Das Erste, was den Boden berührte, war seine Brille. Dann kam seine Stirn, mit der er auf einem kleinen spitzen Stein landete.
    Colin rollte sich auf den Rücken. »Ich bin hingefallen«, stellte er fest.
    »Scheibe!«, rief Hassan.
    Als Colin die Augen öffnete, sah er verschwommen, wie Hassan und Lindsey Lee Wells über ihm knieten und zu ihm heruntersahen. Sie roch nach einem fruchtigen Parfüm, Colin glaubte, es hieß Curve. Er hatte es einmal gekauft, für Katherine XVII., doch es hatte ihr nicht gefallen. 17
    »Ich blute, oder?«, fragte Colin.
    »Wie ein abgestochenes Schwein«, sagte sie. »Nicht bewegen.« Dann befahl sie Hassan: »Gib mir dein T-Shirt«, doch Hassan sagte Nein, was, wie Colin vermutete, etwas mit seinem Männerbusen zu tun hatte. »Wir müssen einen Druckverband anlegen«, erklärte Lindsey nachdrücklich, doch Hassan sagte seelenruhig noch einmal Nein, und Lindsey seufzte: »Herrgott noch mal – na schön«, und zog sich das T-Shirt aus.
    Colin blinzelte in kurzsichtiger Verschwommenheit, doch er konnte nichts erkennen. »Vielleicht sollten wir uns das lieber für die zweite Verabredung aufheben«, sagte er.
    »Sehr witzig, Perversling«, antwortete sie, doch er konnte hören, dass sie dabei lächelte. Während sie ihm mit dem weichen T-Shirt sanft über Stirn und Wangen tupfte und es dann fest auf eine schmerzende Stelle über seiner rechten Braue drückte, redete sie weiter. »Du hast ja einen schönen Freund. Nicht den Kopf bewegen. Wir haben es hier vielleicht mit einer Wirbelsäulenverletzung oder einem subduralen Hämatom zu tun. Ich meine, die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr, sehr, sehr gering, aber wir müssen vorsichtig sein, denn bis zum nächsten Krankenhaus ist es eine Stunde.« Für eine Celebrity-Living -Leserin war sie als Notärztin ziemlich gut – und sehr nett. Colin schloss die Augen und versuchte nicht zu zucken, als sie weiter fest auf die Wunde drückte. Zu Hassan sagte sie: »Drück hier auf das T-Shirt. Ich bin in acht Minuten zurück.«
    »Vielleicht sollten wir einen Notarzt oder so was rufen«, sagte Hassan.
    »Ich bin Notärztin«, antwortete Lindsey, als sie

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