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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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Doch es spielte eine Rolle.
    Er war noch nicht viel weiter, als Lindsey auftauchte, gefolgt von JAK und TAK mit je einem Sixpack Bier in jeder Hand. »Seit wann bist du schon hier?«, fragte sie DAC.
    »Bin gerade gekommen. Kat hat mich auf der Straße aufgelesen, und dann haben wir die beiden hier getroffen.« Er nickte in Richtung Colin und Hassan, die nebeneinander auf der Mauer saßen.
    »Wir haben uns Sorgen gemacht, dass ihr vielleicht tot seid«, sagte Lindsey nüchtern.
    »Glaub mir«, antwortete Hassan, »da wart ihr nicht die Einzigen.«
    Lindsey beugte sich zu Colin, und einen Moment dachte er, sie würde ihm einen Kuss auf die Wange geben, aber dann fragte sie: »Ist das Kautabak?«
    Er berührte sein Ohr. »Ja«, bestätigte er.
    Lindsey lachte. »Du sollst ihn dir nicht ins Ohr stecken.«
    »Hornissenstich«, antwortete Colin niedergeschlagen. Sie tat ihm so leid, wie sie da stand, fröhlich und grinsend und mit dem Bier für ihren Freund unter dem Arm. Am liebsten hätte er sie mit in die Höhle genommen und ihr dort alles gesagt, damit sie es nicht bei Tageslicht erfahren musste.
    »Ach, übrigens, hat irgendwer eine Sau erlegt?«, fragte Hassan.
    »Nee. Es sei denn, ihr habt eine geschossen«, sagte TAK, dann lachte er. »Ich und Chase, wir haben ein Eichhörnchen geschossen. Das arme Ding ist richtig durch die Luft geflogen. Prinzessin hat apportiert.«
    »Nicht wir haben es geschossen«, widersprach JAK, » ich habe es geschossen.«
    »Ist doch egal. Ich hab’s jedenfalls als Erster gesehen.«
    »Die beiden sind wie ein altes Ehepaar«, sagte Lindsey. »Außer dass sie nicht ineinander, sondern beide in Colin verliebt sind.« DAC lachte laut, während die Jungs vehement ihre Heterosexualität beteuerten.
     
    Eine Weile saßen sie da und tranken Bier. Selbst Colin zwang fast ein ganzes Bier hinunter. Nur Hassan enthielt sich. »Ich bin wieder trocken«, sagte er. Die Sonne sank schnell zum Horizont, und inzwischen schwärmten die Moskitos aus, die Colin, der schon verschwitzt und blutig war, anscheinend zu ihrem Lieblingsopfer auserkoren hatten. Lindsey kuschelte sich an DAC, den Kopf an die Stelle zwischen Brust und Schulter geschmiegt, während er den Arm um ihre Taille legte. Hassan saß neben Katrina, mit der er sich flüsternd unterhielt, doch sie berührten einander nicht. Colin dachte immer noch nach.
    »Du bist ja nicht sehr gesprächig heute«, sagte Lindsey irgendwann zu Colin. »Liegt wohl an den Hornissenstichen.«
    »Die brennen mit der Glut von zehntausend Sonnen«, antwortete Colin ausdruckslos.
    »Weichei«, sagte DAC mit der Eloquenz und dem Feingefühl, für die er so berühmt war.
    Und ob Colin nun aus den richtigen Motiven handelte oder nicht, jedenfalls holte er in diesem Moment das Aufnahmegerät aus der Hosentasche und spulte zurück. Dann sagte er zu Lindsey: »Es tut mir leid«, und drückte auf die Wiedergabetaste.
    »… in der elften Klasse sind wir miteinander gegangen, und seitdem passiert es eben ab und zu. Aber als wir heute hier rausgekommen sind, wollte ich Schluss machen.«
    Lindsey setzte sich kerzengerade auf und starrte Katrina an, mit wachsender Wut. DAC saß seltsam versteinert da. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Colin Singleton, der notorische Sitzpinkler, ein Wort über die Lippen bringen würde. Colin spulte vor, dann drückte er wieder auf Wiedergabe.
    »… Sie hat gesagt, dass Schluss ist, okay? Das war’s. Ich betrüge niemanden.«
    Lindsey setzte ihre Bierdose an, trank in einem Zug aus, dann drückte sie die Dose zusammen und ließ sie fallen. Sie stand auf und stellte sich vor DAC, der scheinbar seelenruhig sitzen blieb. »Baby«, sagte er, »du verstehst da was falsch. Ich habe gesagt, dass ich dich nicht betrüge, und das tu ich auch nicht.«
    »Leck mich«, zischte sie, dann drehte sie sich um und ging davon. DAC folgte ihr und wollte sie von hinten in die Arme nehmen, doch Lindsey schüttelte ihn ab. »Lass mich«, sagte sie, aber dann packte er sie fester, und plötzlich schwang Panik in ihrer Stimme mit, als sie schrie: »LASS MICH LOS! ER SOLL MICH LOSLASSEN.«
    »Lass sie los«, sagte Colin leise. Und dann hörte er JAK hinter sich: »Ja, Colin, lass sie los.« Als Colin sich umdrehte, sah er, wie JAK und TAK hinter DAC herliefen und ihn am Kragen packten. »Beruhig dich, Mann«, sagte JAK, doch DAC warf Lindsey zu Boden. Dann verpasste er JAK einen rechten Haken, und JAK fiel um wie ein Mehlsack. Während JAK regungslos am Boden lag,

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