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Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
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Mathewunderkind namens Jerome vor ihren Bogen lief, zu Boden stürzte und behauptete, Amors Pfeil hätte ihn getroffen.
    Katherine IV. alias Katherine die Rote war ein schüchterner Rotschopf mit roter Plastikbrille, die ich im Suzuki-Geigenkurs kennenlernte. Sie spielte so schön, und ich spielte entsetzlich, weil ich nie übte, und deswegen ließ sie mich schließlich wegen eines Klavierwunderkinds namens Robert Vaughan sitzen, der später, mit elf Jahren, ein Solokonzert in der Carnegie Hall in New York gab. Ich schätze, sie hat aufs richtige Pferd gesetzt.
    In der fünften Klasse war ich mit K-5 zusammen, die als das ekligste Mädchen der Schule galt, weil die Läuse anscheinend immer von ihr angeschleppt wurden. Irgendwann in der Pause küsste sie mich aus heiterem Himmel auf den Mund, als ich gerade im Sandkasten Huckleberry Finn las, und das war mein erster Schulkuss, aber am gleichen Tag machte sie Schluss, weil sie Jungs eklig fand.
    Dann, nach einer sechsmonatigen Dürreperiode, lernte ich im dritten Sommer im Schlaumeier-Camp Katherine VI. kennen, und mit unserer Beziehung schafften wir den Rekord von siebzehn Tagen. Ihre Stärken waren Töpfern und Klimmzüge, zwei Disziplinen, in denen ich nie besonders gut gewesen bin. Und obwohl wir ein unerschütterliches Team aus Geistesstärke, Oberkörpermuskulatur und Modellierkunst bildeten, hat sie mich trotzdem sitzen lassen.
    Dann kam die Mittelstufe, und meine fehlende Beliebtheit wurde zum ernst zu nehmenden Problem. Aber das Schöne am unteren Ende der Coolnesskurve ist, dass die Leute in regelmäßigen Abständen Mitleid mit einem hatten, wie zum Beispiel in der sechsten Klasse Katherine die Gütige, eine Perle im Sport-BH, den ständig jemand schnalzen ließ, und die den Spitznamen Pizzafresse trug wegen eines nicht allzu schlimmen Akneproblems. Später machte sie Schluss, nicht etwa weil sie feststellte, dass ich ihrem kaum vorhandenen sozialen Status schadete, sondern weil sie das Gefühl hatte, unsere einmonatige Beziehung schadete meinen akademischen Leistungen, die sie für sehr wichtig hielt.
    Die achte war nicht ganz so gütig, und vielleicht hätte ich es gleich wissen müssen, weil sich aus ihrem Namen Katherine Z. Schreber das Anagramm Herzensbrecher-Kati bilden ließ. Jedenfalls wollte sie mit mir gehen, und ich sagte Ja, aber dann behauptete sie, dass ich vollkommen irre wäre und keine Schamhaare hätte, weswegen sie nie ernsthaft mit mir zusammen sein wollte – um fair zu sein, sie hatte mit alldem recht.
    K-9 ging in die sechste Klasse, und ich war in der siebten. Sie war bei Weitem die hübscheste Katherine, mit der ich je zusammen war. Sie hatte ein niedliches Kinn und süße Grübchen, und sie war immer leicht gebräunt, so ähnlich wie du, und sie glaubte, mit einem älteren Mann zu gehen wäre gut für ihr gesellschaftliches Ansehen, doch sie lag falsch.
    Katherine X. – ja, inzwischen war mir bewusst, dass es sich um eine ziemlich schräge statistische Anomalie handelte, aber ich war nicht absichtlich auf der Jagd nach Katherines, ich wollte einfach nur eine Freundin. Sie war wieder eine Eroberung aus dem Schlaumeier-Sommercamp, und ich schätze, ich gewann ihr Herz, indem ich beim Bogenschießen vor ihren Bogen lief und behauptete, Amors Pfeil hätte mich getroffen. Sie war mein erster Zungenkuss, und ich wusste nicht, wie es ging, also züngelte ich wie eine Schlange. Es dauerte nicht lange, bis sie mir sagte, sie wollte, dass wir Freunde blieben.
    K-11 war keine richtige Freundin, eher so eine Einmal-ins Kino-gehen-und-Händchen-halten-dann-bei-ihr-zu-Hause-anrufen-und-gesagt-bekommen-sie-sei-nicht-da-und-ruft-auch-nicht-zurück-Geschichte. Aber ich zähle sie trotzdem mit, weil wir immerhin Händchen gehalten haben und sie mich einmal Genie genannt hat.
    Anfang des zweiten Halbjahrs in der Neunten hatten wir eine Neue, die aus New York kam. Sie war stinkreich, doch sie hasste es reich zu sein und liebte das Buch Der Fänger im Roggen , und sie sagte, ich erinnere sie an Holden Caulfield, wahrscheinlich weil wir beide solche egozentrischen Versager sind, und sie mochte mich, weil ich so viele Sprachen konnte und so viele Bücher gelesen hatte, aber nach fünfundzwanzig Tagen machte sie Schluss, weil sie lieber einen Freund wollte, der nicht immer so viel las und Sprachen lernte.
    Inzwischen hatte ich Hassan kennengelernt, und nachdem ich etwa zehn Jahre lang zwanghaft in eine blauäugige Brünette auf unserer Schule verknallt

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