Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman

Titel: Die Erste Liebe: Nach 19 Vergeblichen Versuchen Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Green , Sophie Zeitz
Vom Netzwerk:
lasse ich die Dose hier vorne liegen, damit ich nachher dran denke, sie mitzunehmen, wenn wir vor der rosaroten Villa stehen. Mann, für meine erste Tat solltest du mich für einen Verdienstorden vorschlagen.«
    Colin lachte. »Du bist immer noch lustig«, sagte er. »Und du hast etwas getan. Du hast dich an der Uni angemeldet.«
    »Ja, langsam komme ich in die Puschen. Andererseits – wenn ich wirklich ein echter, brutaler Macher werden will«, sagte Hassan grimmig, »müsste ich mich wohl für mehr als nur ein, zwei Kurse anmelden. Das Leben ist wirklich hart, Kafir.«

Dieses E-Book wurde von der "Verlagsgruppe Weltbild GmbH" generiert. ©2012
     
     
    [19]    Lindsey und Hollis waren vor ihnen zu Hause, weil Colin und Hassan erst bei Hardee’s anhalten und einen Monsterburger verdrücken mussten. Als sie schließlich im Wohnzimmer in der rosaroten Villa standen, sagte Hollis: »Lindsey übernachtet bei ihrer Freundin Janet. Sie war ziemlich traurig auf dem Heimweg. Ich glaube, es hat mit dem Jungen zu tun.«
    Hassan nickte und setzte sich zu ihr aufs Sofa. Colins Gehirn begann zu arbeiten. Er musste einen Weg finden, so bald wie möglich aus der rosaroten Villa zu verschwinden, ohne Verdacht zu erregen.
    »Kann ich Ihnen irgendwie helfen?«, fragte Hassan. Hollis’ Miene hellte sich auf. »Na sicher. Du kannst mir beim Brainstorming helfen – wenn du Zeit hast, die ganze Nacht.« Und Hassan antwortete: »Cool. Ich bin dabei.«
    Colin hustete verlegen und fing schnell zu sprechen an: »Ich geh noch mal eine Weile raus. Ich will zelten. Also, wahrscheinlich bin ich am Ende zu feige und übernachte im Auto, aber trotzdem – ich will es versuchen.«
    »Was?«, fragte Hassan ungläubig.
    »Zelten«, sagte Colin.
    »Mit den ganzen Schweinen und Hornissen und DACs da draußen und so weiter?«
    »Ja, zelten.« Colin versuchte, Hassan einen extrem bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen.
    Hassan brauchte eine Weile, dann zog er die Augenbrauen hoch und sagte: »Ach so. Na ja, ich gehe jedenfalls nicht mit. Wir haben ja schon festgestellt, dass ich mehr eine Hauskatze bin.«
    »Nimm dein Handy mit«, sagte Hollis. »Hast du ein Zelt?«
    »Nein, aber es ist schön draußen, und ich leihe mir einen Schlafsack aus, wenn ich darf.«
    Und bevor Hollis ein Einwand einfiel, stieg er die Treppe hinauf, zwei Stufen auf einmal, packte seine Sachen, und dann machte er sich auf den Weg.
     
    Es war noch früh. Am Horizont verschmolzen die Felder mit dem rosa Glanz der Dämmerung. Colin hatte Herzklopfen. Er fragte sich, ob sie ihn überhaupt sehen wollte. Er hatte einfach angenommen, dass »bei Janet übernachten« eine Botschaft sei, aber vielleicht war es das gar nicht. Vielleicht übernachtete sie wirklich bei Janet – wer immer das war –, was einen langen Marsch umsonst bedeuten würde.
    Nach kurzer Fahrt erreichte Colin die Wiese mit dem Zaun, die einst Hobbit dem Pferd als Weide gedient hatte. Er kletterte über die rohen Balken, dann joggte er über die Wiese. Normalerweise hielt Colin nicht viel vom Rennen, wenn man auch langsam gehen konnte, doch hier und heute war Gehen fehl am Platz. Erst als er den Berg hinaufmarschierte, musste er langsamer machen. Vor ihm hüpfte der Schein der Taschenlampe wie ein dünner, gelber Finger durch die dunkler werdende Landschaft. Colin richtete das Licht direkt vor seine Füße, während er sich durch Büsche, Schlingpflanzen und Unterholz kämpfte. Der modrige Waldboden knirschte unter seinen Füßen und erinnerte ihn an die Vergänglichkeit. Keimen und sterben. Selbst in diesem Moment konnte er nicht anders, er musste ein Anagramm darauf bilden. Sterben, streben, bersten. Die Magie, mit der Sterben, Streben und Bersten zusammenhingen, und das Gefühl, bersten zu wollen, das sich neuerdings in ihm regte, gaben Colin frische Kraft. Er marschierte durch die Finsternis, die Bäume und Felsen in undurchdringliche Schatten verwandelte, bis er endlich die Felsnase erreichte. Von dort aus folgte er der Felswand, die Taschenlampe auf den Boden gerichtet, bis der Eingang der Höhle im Lichtkegel auftauchte. Er steckte den Kopf in die Dunkelheit und rief: »Lindsey?«
    »O Gott, ich dachte schon, du wärst ein Bär.«
    »Eher das Gegenteil. Ich war zufällig hier in der Gegend, und da dachte ich, ich schau mal rein.« Er hörte ihr Lachen, das in der Höhle widerhallte. »Aber ich will nicht aufdringlich sein.«
    »Komm schon rein«, sagte sie, und so quetschte er sich in den Höhleneingang und

Weitere Kostenlose Bücher