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Die erste Mission

Die erste Mission

Titel: Die erste Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zurück und wandte sich kurz zu ihrem Captain herum. Sie nickte. »So kann man es auch ausdrücken, Sir.«
    »Die Frage nach Leben dürfte sich auf Blue Eye erübrigen«, meinte Lieutenant Commander Soldo, der sich die entsprechenden Daten auf die eigene Konsole geladen hatte. Er tippte mit den Fingern der rechten Hand auf dem Touchscreen und ließ auf einem Bildfenster des Hauptschirms eine Darstellung des Systems entstehen. Zunächst handelte es sich um eine Realdarstellung, gewonnen aus Fotos, die die CAMBRIDGE noch mit ihrem letzten Datenpaket hatte übermitteln können. Dann verwandelte sich das Bild in eine schematische Darstellung, auf der nun auch die Monde des Gasriesen Blue Eye sichtbar waren. Die Zahl wurde mit 132 angegeben. Die größten von ihnen hatten beinahe die Größe der Erde und ihrerseits wiederum Trabanten.
    Ein kompliziertes Sub-System.
    Die Bahn-Simulation machte das deutlich.
    »Chemischer Hauptbestandteil von Blue Eye sind Methan und Wasserstoff«, erklärte Lieutenant Wu. »Es gibt Hinweise auf einen Kern aus Wasserstoff, der unter dermaßen hohem Druck steht, dass er quasi-metallische Eigenschaften hat und ein sehr starkes Magnetfeld erzeugt. Etwa zwei Dutzend der Monde haben Atmosphäre. Die über 130 Monde hat Captain Thornton nach den Mitgliedern seiner Besatzung benannt. Er ist dabei entsprechend der Bordhierarchie vorgegangen.«
    »Also heißt der größte Brocken jetzt Thornton, und der kleinste Krümel ist nach irgendeinem Crewman benannt.« Leslie verkniff sich ein Grinsen. »Das sieht Thornton ähnlich. Ich habe von ihm gehört. Als ein Beispiel für Bescheidenheit ist er bisher nicht aufgefallen.«
    »Das kann ich nur bestätigen«, erklärte Soldo. »Ich habe als Fähnrich unter Captain Thornton gedient. Er war – wie soll ich sagen? – sehr von sich eingenommen. Man hatte immer den Eindruck, dass das Funktionieren des Star Corps von ihm abhinge.«
    »Bei gleichrangigen Besatzungsmitgliedern wurde die Alphabetische Reihenfolge angewendet«, fuhr Wu fort. »Und da die Anzahl der Besatzungsmitglieder kleiner war als die der Blue-Eye-Monde, begann am Ende das ganze noch einmal von vorn, nur diesmal mit den Vornamen.«
    »Markieren Sie bitte auf der Bilddarstellung die letzte Position der CAMBRIDGE!«, forderte Commander Leslie.
    Lieutenant Wu gehorchte, die Position wurde markiert.
    »Sie liegt ganz in der Nähe eines erdgroßen Brockens aus Eis und Gestein. Es handelt sich um das größte Objekt im Subsystem von Blue Eye …«
    »Und trägt demzufolge den Namen Thornton!«, stellte Leslie fest.
    »So ist es, Captain.«
    »Gibt es Erkenntnisse darüber, weshalb die CAMBRIDGE sich Thornton so weit genähert hat?«
    »Nein, Sir. Allerdings glaube ich nicht, dass dafür ein besonderer Grund notwendig war. Thornton ist ein interessantes Objekt. Zwar herrschen dort Höchsttemperaturen von nahe minus 100 Grad Celsius, aber es gibt eine sehr dichte Atmosphäre: Sie besteht zum Großteil aus Stickstoff und Kohlendioxid. Darüber hinaus gibt es noch ein paar Schwefelverbindungen und etwa acht Prozent Sauerstoff.«
    »Ein bisschen wenig zum Atmen«, kommentierte Leslie. »Zumindest, wenn man menschliche Maßstäbe anlegt.«
    Jessica Wu fuhr fort: »Es ist dort so kalt, dass das Methan flüssige Form hat. Es gibt mehrere große Methan-Binnenmeere und Flüsse, und vermutlich existiert eine Art Methankreislauf mit Wolken und Regen, wie wir es beim Wasser auf der Erde kennen. Das Wasser ist auf Thornton allerdings so hart gefroren, dass es die Eigenschaften von Gestein aufweist. Thornton besitzt zwei Sub-Monde, die die Namen Jim und Jack erhalten haben. Fragen Sie mich aber nicht, nach welcher Systematik diese Namen vergeben wurden; aus den vorliegenden Daten geht das nicht hervor, und in der Personalliste der CAMBRIDGE gibt es niemanden mit diesen Vornamen.«
    »Vielleicht hat Captain Thornton da ein paar ferne Verwandte verewigt«, glaubte Chip Barus, der Waffenoffizier.
    Commander Leslie ging auf seine Bemerkung nicht ein. Stattdessen sagte er: »Es muss einen Grund für Captain Thornton gegeben haben, diesen Mond anzufliegen.«
    »Captain, ich korrigiere Sie ungern, aber bislang gibt es noch keinerlei stichhaltige Hinweise darauf, dass die CAMBRIDGE diesen Himmelskörper überhaupt angeflogen hat, wie Sie es formulieren«, entgegnete Soldo. »Wir wissen nur, dass die CAMBRIDGE sich zum letzten Mal von dort meldete.«
    Leslie lehnte sich zurück.
    Er hat Recht! , dachte er. Wir tun sicher

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