Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
Vom Netzwerk:
mir bei manchem meiner Fälle in der Vergangenheit zur Seite gestanden. Sie sind ein Genie..."
    „Oh..." murmelte Langley und errötete vor Freude.
    „Ich finde Ihren Plan großartig, und wenn sie bereit sind, ihn durchzuführen - und seien Sie sich darüber im klaren, daß das verdammt viel harte Arbeit ist -, dann kann ich nur danke schön sagen; denn was Sie sich vorgenommen haben, ist von größter Bedeutung."
    Delaney fragte, als Langley sich verabschiedete, ob er den Eispickel behalten dürfe, was ihm gern gewährt wurde, und brachte den alten Mann zur Tür.
    „Ach, Mr. Langley, was mich noch interessiert, haben Sie bei 'Camper-Glück' einen Kassenzettel bekommen?"
    „Einen Kassenzettel? Aber ja. Hier ist er."
    Er zog ein Stück Papier aus seiner Manteltasche und gab es Delaney. Neugierig sah der Captain sich den Zettel an. Langleys Name und Adresse standen darauf, ferner die Warenbezeichnung (Eispickel - 4B54C) und der Preis: $ 18.95.
    „Der Verkäufer fragte nach meinem Namen und meiner Adresse für die Adressenkartei. Sie verschicken zweimal im Jahr kostenlos ihren Katalog. Ich habe meinen richtigen Namen angegeben. Das ist doch in Ordnung so, Captain?"
    „Selbstverständlich.
    „Ich dachte, der Katalog ist vielleicht ganz interessant."
    „Darf ich diesen Kassenbeleg behalten?"
    „Natürlich."
    „Sie geben für diesen Fall eine Menge Geld aus, Mr. Langley."
    Der alte Mann lächelte, macht eine wegwerfende Handbewegung und ging davon.
    Nachdem der Captain die Tür hinter ihm verriegelt hatte, kehrte er in sein Arbeitszimmer zurück, entschlossen, die Berichte über seine Ermittlungen fertigzustellen. Aber dann gab er es doch auf. Irgend etwas beunruhigte ihn. Er ging in die Küche. Mary hatte Eintopf gemacht. Ohne sich zu setzen, verzehrte er einige Gabelvoll. Das Essen war kaum noch warm, und es schmeckte ihm nicht sehr gut.

    Später, im Krankenhaus, erzählte er Barbara von seinem Problem. Still, beinahe apathisch, lag sie da, und er war sich nicht sicher, ob sie überhaupt zuhörte oder, falls ja, verstand, um was es ging. Sie starrte ihn mit, wie er meinte, fieberglänzenden großen Augen an.
    Er berichtete ihr, was am Tag alles geschehen war, und ließ nur den Anruf des Buchhändlers aus. Mit den Honey Bunch-Büchern wollte er sie überraschen.
    „Ich weiß, was jetzt die nächsten Schritte sein müßten", sagte er. „Langley stellt jetzt als erstes fest, welche Einzelhändler hier in New York Eispickel führen, als nächstes kommen dann Grossisten, Fabrikanten und Importeure an die Reihe - eine Riesenaufgabe für einen einzelnen Menschen. Dann muß ich versuchen, mir eine Kopie der Adressenkartei von 'Camper-Glück' zu beschaffen, muß jemanden damit beauftragen, Namen und Adressen eines jeden Kunden herauszuziehen, der im 251. Revier wohnt. Ich bin so gut wie sicher, daß der Mörder hier in der Gegend lebt. Dann muß jemand die Kassenbelege, soweit sie noch vorhanden sind, durchsehen, um festzustellen, ob Einwohner aus dem 251. Revier einen Eispickel gekauft haben. Diese Aktion muß bei jedem Laden durchgeführt werden, von dem Langley herausfindet, daß er Eispickel führt. Das ist unter Umständen eine große Zeitverschwendung. Aber ich meine, es muß getan werden. Was ist denn deine Meinung?"
    „Das steht außer Zweifel", sagte sie fest. „Außerdem ist es dein einziger Anhaltspunkt, nicht wahr?"
    „Der einzige." Er nickte grimmig.
    Sie sah ihn eine Weile an und lächelte dann.
    „Ich weiß, was dich quält, Edward. Du hast Angst, es könnte, während du dich mit der Adressenkartei herumplagst, noch jemanden erwischen. Und du überlegst, ob du dich mit dem, was du bis jetzt herausgefunden hast, nicht an Broughton wenden sollst, damit er seine fünfhundert Leute darauf ansetzt, die alles sehr viel schneller erledigen könnten."
    „Ja", sagte er, dankbar, daß sie in der Lage war, seinen Gedankengängen zu folgen. „Genau das ist es, was mich quält. Wie denkst du darüber?"
    „Würde Broughton die Sache weiterverfolgen, wenn du sie ihm übergäbest?"
    „Pauley todsicher. Ich würde persönlich zu ihm gehen. Er muß nahe daran sein zu verzweifeln. Er hat nichts. Er wäre begeistert und würde die Sache erstklassig machen."
    Sie schwieg. Er setzte sich zu ihr auf die Bettkante und hielt ihre Hand. Eine ganze Weile sprach keiner von ihnen.
    „Es ist im Grunde ein moralisches Problem, nicht wahr?" sagte sie schließlich.
    Er nickte bedrückt. „Es geht um meinen Stolz, meinen

Weitere Kostenlose Bücher