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Die erste Todsuende

Die erste Todsuende

Titel: Die erste Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Treppe hinunter. Über den auf dem Boden liegenden Valenter hinweg. Hinein in den leuchtenden, frischen, klaren Tag. Die Schreie verfolgten ihn: Schreie, Schreie, Schreie.
    Alle im Funkraum waren aufgesprungen und lauschten mit weißen Gesichtern den aufgeregten Rufen von Tiger eins, hörten einen Schrei, „Fernandez ist...", Schüsse, das Aufheulen eines Motors, das Quietschen von Reifen, metallisches Klirren. Tiger eins' Sprechfunkgerät verstummte.

    Ungefähr dreißig Sekunden stand Captain Delaney unbewegt da, den Kopf gesenkt. Die Männer im Raum sahen ihn erwartungsvoll an.
    Nicht, daß er gezögert hätte; er überlegte vielmehr. Er kannte solche Situationen aus der Vergangenheit. Instinkt und Erfahrung würden ihm vermutlich helfen, sie zu meistern, doch er wußte, daß einige Sekunden Nachdenken nützlich waren, um die Befehle in der richtigen Reihenfolge zu erteilen. Das Wichtigste zuerst.
    Er hob den Kopf, sein Blick begegnete dem MacDonalds.
    „Sergeant", sagte er ausdruckslos, „nehmen Sie beide Wagen. Sirenen an! Ich bleibe hier. Melden Sie sich sobald wie möglich." Dann wandte er sich den beiden Männern am Sende- und Empfangsgerät zu und rief ihnen sowie den beiden Telefonisten Befehle zu.
    „An Bulldogge zwei: Bleibt, wo ihr seid und leistet Beistand."
    „An Bulldogge drei: Verfolgt Danny-Boy. Äußerste Vorsicht!"
    Beide Wagen meldeten sich und bestätigten den Erhalt der Befehle; wieder hörten die wartenden Männer Schüsse, Flüche, Rufe.
    „An die Funkleitstelle im Präsidium. Prioritätsstufe eins für 'Kommission Lombard'. Vier Wagen zur George Washington Brücke. Stoppt schwarze Chevrolet Corvette. Wagennummer und Beschreibung von Danny-Boy durchgeben. Äußerste Vorsicht geboten. Bewaffnet und gefährlich."
    „Sie und Sie - " er wandte sich an zwei Männer neben ihm -„nehmen einen Streifenwagen. Fahrt zur George Washington-Brücke. Mit Sirenen und Blaulicht. Nehmt mehrere von den Fotos von Danny-Boy mit und verteilt sie."
    „An die Funkleitstelle im Präsidium. Polizeibeamter verletzt. Sofort Krankenwagen hinschicken. Adresse vom Schloß angeben."
    „An Deputy Inspector Thorsen: Er verläßt den Bau. Halte Sie auf dem laufenden. Delaney."
    „An das Morddezernat: Überfall im Schloß. Adresse angeben. Dringlichkeitsstufe eins. Bitte unterstützen Sie 'Kommission Lombard'."
    „An Bulldogge zehn: Melden Sie sich mit Wagen bei Barbara."
    „An Bulldogge eins: Versiegeln Sie Danny-Boys Wohnung im Weißen Haus. 21 - H. Niemanden hinein- oder herauslassen."
    „An Stryker: Versiegeln Sie Danny-Boys Büro. Niemanden hinein- oder herauslassen."
    „An Sonderdezernat: Brauche dringendst drei schwere Wagen. Sechs Männer mit kugelsicheren Westen, Gewehren, Tränengasgranaten, Ersatzleute, Schutzschilde. Drei Scharfschützen, einen in jedem Wagen. Hierher, so schnell wie möglich. Ach ja... wenn's geht, Wagen mit Spezialscheinwerfern."
    „An Funkleitstelle. Alarm an alle Reviere. Geben Sie Beschreibung von Danny-Boy und Wagen durch. Fotos folgen. Gesucht wegen mehrfachen Mordes. Äußerste Vorsicht geboten. Gefährlich und bewaffnet."
    Delaney hielt inne, holte tief Luft und sah sich wie benommen um. Der Raum leerte sich: Einer nach dem andern schnallten die Männer die Pistolenkoppel um, zogen Mantel und Mütze an und gingen hinaus.
    Im Radio knisterte es.
    „Spürhund eins an Barbara."
    „Ja, hier Barbara."
    „Hier MacDonald. Bin vor dem Schloß. Fernandez liegt auf dem Bürgersteig, er blutet schlimm. Tiger eins ebenfalls auf dem Boden. Bewußtlos. Wahrscheinlich Bein gebrochen. Bulldogge drei verfolgt Danny-Boy. Bulldogge zwei und Spürhund zwei riegeln Straße ab. Betrete jetzt Schloß."
    „Sir, Deputy Inspector Thorsen ist am Apparat", sagte einer der Telefonisten.
    „Sagen Sie ihm, zwei Männer sind verletzt. Ich rufe ihn wieder an."
    „Spürhund eins an Barbara."
    „Kommen, Spürhund eins."
    „Hier MacDonald. Im Schloß eine Ermordete: weiß, schwarzes Haar, Anfang Dreißig... paßt auf Beschreibung von Prinzessin. Ein Junge von etwa zwölf, sehr aufgeregt, paßt auf Beschreibung von Anthony Montfort. Ein weißer Mann, einsachtundachtzig bis einsneunzig, hundertsechzig bis hundertfünfundsechzig Pfund, bewußtlos, paßt auf Beschreibung von Hausmeister Valenter. Brauchen zwei Krankenwagen mit Ärzten. Fernandez lebt, blutet aber noch immer stark. Beeilen, bitte! Tiger eins hat rechtes Bein gebrochen. Hautabschürfungen, Schrammen. Krankenwagen und Ärzte,

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