Die erste Todsuende
Mühseligen und Beladenen. Er bat nicht darum, Daniel Blank töten zu dürfen. Das war nichts, worum man Gott bat.
Er duschte, rasierte sich und zog eine alte, ziemlich abgetragene Uniform an. Er lud seinen achtunddreißiger Revolver, und dann ging er nach unten, um Kaffee zu trinken. Den Männern fiel die alte Uniform auf und die unter dem Rock verborgene Waffe. Niemand verlor ein Wort darüber, aber ein paar von ihnen legten ebenfalls ihre Waffen an, und einer streifte einen gewaltigen Schulterhalfter über.
Fernandez saß in der Küche beim Frühstück. Delaney nahm ihn beiseite.
Lieutenant, wenn Sie hier fertig sind, möchte ich, daß Sie sich zu Bulldogge eins begeben und dort bleiben, bis Sie abgelöst werden. Verstanden?"
„Okay, Captain."
„Sagen Sie den Leuten Bescheid, sie sollen aufpassen, ob von einem Blumengeschäft etwas abgegeben wird. Lassen Sie es mich sofort wissen, wenn der Bote kommt."
„Mach ich." Fernandez nickte fröhlich. „Sie bekommen Bescheid, sobald wir ihn sichten. Kommt es zum Klappen, Captain?"
Delaney gab ihm darauf keine Antwort, sondern kehrte, seine Tasse Kaffee in der Hand, zurück in den Funkraum. Er setzte die Tasse auf dem langen Tisch ab, ging in sein Arbeitszimmer, holte seinen Drehstuhl und stellte ihn an die Schmalseite des Tisches mit dem Sende- und Empfangsgerät, so daß er die Leute, die es bedienten, im Auge hatte.
Dort blieb er den ganzen Morgen sitzen. Bulldogge eins und Bulldogge zehn meldeten sich alle fünfzehn Minuten. Von Danny-Boy war nichts zu sehen. Um 9 Uhr 20 rief Stryker von der Fabrik an: Blank sei nicht zur Arbeit erschienen. Kurz darauf meldete sich Bulldogge eins wieder.
Fernandez: „Sagt dem Captain, daß in diesem Moment ein Bote mit einer langen Blumenschachtel die Eingangshalle des Weißen Hauses betritt."
Sergeant MacDonald trat neben ihn.
„Meinen Sie, daß er den Kopf verliert, Captain?" fragte er im Flüsterton.
„Wir werden sehen. Holen Sie sich einen Stuhl, Sergeant, und bleiben Sie hier bei mir sitzen."
„Gern, Captain."
Der schwarze Sergeant zog einen Holzstuhl heran und setzte sich rechts hinter Delaney. Dort saß er genauso unbewegt wie der Captain, die stahlgerahmte Brille auf der Nase, das wie aus Holz geschnitzte Gesicht unbewegt.
So saßen sie da und warteten. So saßen alle da und warteten. Es war so still, daß sie die Geräusche der Stadt hörten: ein Wagen von der Stadtreinigung, ein Flugzeug, Sirenen, die in der Ferne heulten, das Tuten eines Schleppers im Hafen. Dazwischen die gelangweilten Meldungen von Bulldogge zehn und Bulldogge eins. Immer noch keine Spur von Danny-Boy. Delaney überlegte, ob er es riskieren könne, rasch ins Krankenhaus zu fahren.
Dann, kurz vor zwölf Uhr mittags, plötzlich ein lautes Klicken. Alle waren wie elektrisiert. Es war Bulldogge eins.
„Er kommt raus! Er ist mit Sachen beladen. Der Pförtner hinter ihm ebenfalls. Mit was? Mit Windjacke, Rucksack. Ein aufgerolltes Seil. Stiefel. Was?"
Delaney: „Fernandez soll berichten."
Fernandez: „Hier Fernandez. Trägt einen schwarzen Mantel, keinen Hut, linke Hand in der Manteltasche, rechte Hand frei. Kein Handschuh. Rucksack, ein aufgerolltes Seil, irgendwas aus Stahl mit Zacken dran, Windjacke, schwere Stiefel, Strickmütze."
Delaney: „Einen Eispickel?"
Barbara: „Bulldogge eins - einen Eispickel?"
Fernandez: „Nichts zu sehen. Eine schwarze Chevrolet Corvette kommt aus der Garage. Sein Wagen."
Captain Delaney drehte sich zu Sergant MacDonald um. „Jetzt hab ich ihn soweit", sagte er.
„Ja", sagte MacDonald und nickte. „Er kommt aus seinem Bau!"
Fernandez: „Sie werfen sein Zeug in den Wagen. Linke Hand noch immer in der Manteltasche, rechte Hand draußen."
Delaney (zu MacDonald): „Zwei getarnte Wagen mit je drei Mann. Sie sollen mit laufendem Motor warten. Kommen Sie anschließend wieder hierher zu mir."
Fernandez: „Fertig mit Laden. Setzt sich ans Steuer. Befehle?"
Delaney: „Steigen Sie um in Bulldogge zwei. Bleiben Sie mit uns in Verbindung."
Fernandez: „Verstanden. Ende."
Captain Delaney sah sich um. Sergeant MacDonald kam gerade in den Funkraum zurück.
MacDonald: „Beide Wagen startbereit, Captain."
Delaney: „Die Kodenamen: Spürhund eins und Spürhund zwei. Wenn wir beide fahren, nehme ich eins und Sie zwei. Wenn ich hierbleibe, nehmen Sie beide."
MacDonald nickte. Er hatte die Brille abgenommen.
Fernandez: „Bulldogge zwei an Barbara. Er fährt um den Block herum. Sieht so aus,
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