Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die ersten Marsianer

Die ersten Marsianer

Titel: Die ersten Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Schlaf, Ruhe.
    Er atmete tief durch, schloss für einen Moment die Augen. Warum noch lange warten mit diesem Schritt? Die Gedanken rasten nur so durch seinen Kopf. Frieden , dachte er. Ja, Frieden wirst du finden. Und das schon sehr bald. Ein paar Augenblicke noch, Momente. Mehr nicht. Dann beginnt die Ewigkeit.
    Er spürte etwas Fremdes.
    Den Einfluss eines anderen Geistes.
    Eine Aura.
    Unwillkürlich griff er sich an die Schulter, wo auch unter seinem Schutzanzug das Nano-Pack angebracht war.
    Jeff Lackey bemerkte das sofort.
    "Paul,..., Paul, was ist mit dir? Ist dir nicht gut? Paul, hörst du mich? Du musst den Kurs jetzt ändern!" Jeff Lackeys Stimme war beständig lauter geworden.
    Er sah Paul mit geschlossenen Augen neben sich sitzen. Er wirkte merkwürdig entrückt.
    Auf seine Fragen gab Paul McCall keine Antwort. Oh Mann, jetzt nur nicht in Panik verfallen, dachte Jeff Lackey.
    Währenddessen war der Olympus Mons schon in bedrohliche Nähe gerückt.
    Jeff Lackey schob Paul unsanft in die Ecke des Gleiters und quetschte sich selber näher an die Steuerung heran, um besser an die Tasten kommen zu können.
    Der Druckanzug schränkte dabei seine Bewegungsfähigkeit etwas ein, so dass wertvolle Sekunden vergingen. Jeff Lackey fuhr mit seinen Fingern über die Tasten der Steuerung.
    Er schloss das Helmvisier sowohl bei sich, als auch bei Paul.
    "Das wird knapp, verflucht knapp", murmelte er vor sich hin. In Paul McCall, der sich bis dahin überhaupt nicht gerührt hatte, kam plötzlich Leben. Mit einem seltsamen Laut, der soviel wie "Nein" bedeuten sollte, versuchte er Jeff Lackey von seinem Vorhaben, den Gleiter aus der Gefahrenzone zu bringen, abzuhalten. Ein Gerangel entstand. Zuvor war es Jeff Lackey allerdings noch gelungen, die Landesequenz einzugeben. "Mensch, Paul, ich bin's doch dein alter Kumpel Jeff." Jeff Lackey versuchte Paul abzuwehren, der beständig anstrebte, an die Tastatur der Steuerung zu gelangen. Paul schien Jeff überhaupt nicht zu hören. Er gebärdete sich wie ein Verrückter.
    In diesem Moment setzte der Gleiter zur Landung an, doch die Entfernung war zu knapp gewesen, wie Jeff Lackey bereits vermutet hatte.
    Ein Ruck ging durch den Gleiter als er die ersten Felsen am unteren Rand des Olympus Mons streifte.
    Paul McCall und Jeff Lackey flogen mit voller Wucht auf die Tastatur der Steuerung. Ein Lämpchen blinkte auf. Das Letzte was Jeff Lackey spürte, war ein ziemlich harter Aufprall.
    Dann war da nur noch Schwärze.
     
     
    *
     
     
    Mensch, tut das weh , dachte Jeff Lackey, als er erwachte. Langsam öffnete er seine Augen. In seinem Kopf hatte sich ein stechender Schmerz breitgemacht, der aber rasch abebbte. Er fühlte ein Pulsieren an seiner Schulter. Dort, wo sich das Nano-Pack befand.
    Schauder erfassten ihn.
    Warum wurde das Nano-Pack aktiv? Es bestand eigentlich kein Anlass dazu.
    Am liebsten hätte Lackey es sich vom Körper gerissen. Aber das war unmöglich. Der schwere Druckanzug hinderte ihn daran und den jetzt auszuziehen wäre fahrlässig gewesen.
    Sein Blick fiel auf die Steuerkonsole des Gleiters. Jetzt fiel ihm auch wieder ein, was passiert war.
    Er war mit Paul McCall zusammen zu einem Langstreckenflug aufgebrochen und dann...ja...dann waren sie abgestürzt.
    "Paul?", fragte Jeff Lackey in das Mikrofon seines Helms hinein. Ein Stöhnen war die Antwort. Jeff blickte sich um. Paul McCall lag in merkwürdig verrenkter Stellung in der anderen Ecke des Gleiters.
    Jeff Lackey rutschte zu ihm hinüber. "Paul, was ist mit dir? Sag doch etwas!" Vorsichtig zog er den leblos wirkenden Paul an sich heran. Jeff bettete ihn auf den Sitz. Nun konnte er durch den Helm Paul McCalls Gesicht sehen. Ein roter dünner Faden Blut rann ihm aus dem Mund. Paul hatte die Augen geöffnet, aber er schien durch Jeff Lackey hindurch zu sehen.
    "Paul! Ich bin bei dir. Jetzt nur nicht aufgeben. Rettung ist bestimmt schon unterwegs."
    Jeff Lackey war sich dessen sicher, denn der Gleiter war so ausgestattet, dass im Falle eines Unglücks ein automatisches Notsignal abgesetzt wurde. Sie brauchten also nur zu warten.
    Die Frage ist nur, wie lange hält Paul das durch, dachte Jeff.
    Er legte seine Hand auf Pauls Arm.
    Paul öffnete den Mund. Es schien, als wollte er etwas sagen, doch nur ein Schwall Blut schoss aus seinem Mund heraus und ergoss sich in den Helm. Dann rührte er sich nicht mehr. "Paul?" Jeff rüttelte an ihm herum. Er begriff erst mit einer gewissen Verzögerung. Paul McCall war

Weitere Kostenlose Bücher