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Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules

Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules

Titel: Die ersten und die letzten Arbeiten des Herkules Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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brauchen.«
    Percy Perry sagte hastig:
    »Halt, warten Sie einen Moment – das habe ich nicht behauptet…«
    Aber Hercule Poirot war schon draußen.
    Seine Entschuldigung für die späteren Vorkommnisse ist, dass er Erpresser nicht leiden kann.
     
    Everitt Dashwood, der muntere junge Mann in der Redaktion von The Bunch, klopfte Hercule Poirot freundschaftlich auf die Schulter.
    Er sagte: »Es gibt Schmutz und Schmutz, mein Junge. Mein Schmutz ist sauberer Schmutz – das ist alles.«
    »Ich wollte Sie nicht mit Percy Perry vergleichen.«
    »Verfluchter kleiner Blutsauger. Er ist ein Schandfleck unseres Standes. Wir würden ihn alle gerne unterkriegen, wenn wir könnten.«
    »Ich bin zufällig eben damit beschäftigt, einen politischen Skandal ins Reine zu bringen.«
    »Die Ställe des Augias auszumisten«, sagte Dashwood. »Das ist zu viel für Sie, mein Junge; die einzige Möglichkeit wäre, die Themse abzulenken und die Parlamentsgebäude fortzuschwemmen.«
    »Sie sind ein Zyniker«, stellte Poirot kopfschüttelnd fest.
    »Ich kenne die Welt. Das ist alles.«
    »Ich glaube, Sie sind der Mann, den ich suche«, meinte Poirot. »Sie haben Mut, Sie kennen die Spielregeln, und Sie sind abenteuerlustig.«
    »Und angenommen, dass all das stimmt?«
    »Ich habe einen kleinen Plan, den ich ausführen möchte. Wenn meine Vermutungen richtig sind, gibt es ein sensationelles Komplott aufzudecken. Und das, mein Freund, wäre ein Haupttreffer für Ihr Blatt.«
    »Kann getan werden«, sagte Dashwood munter.
    »Es handelt sich um eine gemeine Intrige gegen eine Dame.«
    »Umso besser. Erotik zieht immer.«
    »Dann setzen Sie sich und hören Sie mir zu.«
     
    Man munkelte.
    Im Gasthof Goose and Feathers in Little Wimplington: »Ich glaube es nicht. John Hammett war immer ein Ehrenmann. Nicht wie einige von diesen Politikern.«
    »Das sagt man von allen Gaunern, ehe sie erwischt werden.«
    »Er soll riesige Geldsummen aus Erdölerträgen unterschlagen haben – es war ein ganz gewöhnlicher Schwindel. Sie sind alle vom gleichen Schlag. Jeder einzelne ein ganz gemeiner Schwindler.«
    »Everard würde solche Dinge nicht machen. Er ist einer von der alten Schule.«
    »Aber ich kann nicht glauben, dass John Hammett ein Gauner ist. Man darf nicht alles glauben, was die Zeitungen schreiben.«
    »Ferriers Frau ist seine Tochter. Hast du gesehen, was man über sie schreibt?«
    Sie vertieften sich in eine stark abgegriffene Nummer der X-Ray-News:
     
    »Caesars Frau? Wir hören, dass eine Dame der höchsten polit i schen Kreise in sehr sonderbarer Gesellschaft gesehen wurde. Z u sammen mit ihrem Gigolo. O Dagmar, Dagmar, wie konntest du nur?«
     
    »Mrs Ferrier ist nicht von der Sorte. Gigolo? Ist das nicht so ein ausgehaltener Affe?«
    Eine andere Stimme meinte: »Bei Frauen kann man nie wissen. Das ganze Pack ist nichts wert, wenn ihr mich fragt.«
     
    Man munkelte.
    »Aber, meine Liebe, ich halte es für absolut wahr. Naomi hat es von Paul, und er hat es von Andy. Sie ist völlig heruntergekommen.«
    »Aber sie war doch immer so schrecklich spießig und ehrbar und hat Basare eröffnet und solches Zeug.«
    »Nur Verstellung, mein Kind. Man sagt, sie ist nymphomanisch. Ich meine, es steht alles in den X-Ray-News. Oh, nicht so direkt, aber zwischen den Zeilen. Ich weiß nicht, wie sie diese Sachen herausbekommen. Was sagst du zu den Andeutungen über einen politischen Skandal? Ihr Vater soll Parteigelder veruntreut haben.«
     
    Man munkelte.
    »Ich mag gar nicht daran denken, Mrs Rogers, glauben Sie mir. Ich will sagen, ich habe Mrs Ferrier immer für eine wirkliche Dame gehalten.«
    »Halten Sie all diese schrecklichen Sachen für wahr?«
    »Wie gesagt, ich will nicht daran denken. Sie hat erst letzten Juni in Polchester einen Basar eröffnet. Ich war nicht weiter von ihr entfernt als von diesem Sofa. Und sie hat ein so sympathisches Lächeln.«
    »Ja, aber wo Rauch ist, da ist auch Feuer.«
    »Ja, da haben Sie natürlich Recht. O du liebe Zeit, mir scheint, man kann überhaupt keinem Menschen mehr Glauben schenken.«
     
    Edward Ferrier, bleich und abgespannt, wandte sich zu Poirot:
    »Diese Angriffe gegen meine Frau! Diese gemeinen, niederträchtigen Angriffe! Ich werde gegen dieses Schundblatt Klage erheben!«
    »Ich rate Ihnen davon ab«, sagte Hercule Poirot.
    »Aber mit diesen Lügen muss Schluss gemacht werden.«
    »Sind Sie überzeugt, dass es Lügen sind?«
    »Zum Teufel mit Ihnen, ja!«
    Poirot, den Kopf ein wenig zur Seite

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