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Die ersten Zeitreisen

Die ersten Zeitreisen

Titel: Die ersten Zeitreisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reinhard Heinrich und Erik Simon
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Entstehung.
Die Terrassisten, kurz Terris genannt, waren der
Meinung, dieses Bauwerk sei von fremden Raumfahrern
errichtet worden; [10] die Anterris oder Antiterrassisten hatten
natürlich nichts gegen die Terrasse, wie angesichts
des Namens zu vermuten wäre, sprachen in der Frage
nach den Erbauern aber den Menschen den Preis zu.
    Beide Parteien hatten unabhängig voneinander einen erbitterten
Kampf gegen die Zeitverwaltung [11] begonnen,
um eines Tages ein Tempomobil für eine Expedition zu
den Erbauern der Terrasse zu bekommen.
    Sowohl die Terrassisten als auch ihre Gegner hatten aber
auch Spione im anderen Lager. Im blinden Vertrauen auf
die Spione wußte jede der Parteien vom Zeitreiseprojekt
der anderen und hielt das eigene für unentdeckt.
3. Zwei Zeitreisen
    wurden beantragt und bereits von der übernächsten Generation
der Zeitverwalter bewilligt. Beide Lager hatten
ihren Nachwuchs, und so nahte bald der Tag, an dem die
Expedition zur Erforschung der Entstehung der Terrasse
von Baalbek (EEETB) starten sollte. Jede Partei nominierte
für die Teilnahme an der EEETB vier Besatzungsmitglieder
und konnte mit diesen Besatzungen vorerst
eine angenehme Überraschung erleben.
4. Die angenehme Überraschung
    bestand darin, daß jede Partei in der vom Gegner zusammengestellten
Besatzung ihre eigenen Anhänger vertretensah. Das heißt, die EEETB-Mannschaft der Terris bestand
in Wirklichkeit aus Anterris, und umgekehrt. Es
hatten sich nämlich jeweils die fähigsten Köpfe jeder
Gruppe in den Leitungsapparat der anderen
eingeschmuggelt, und Terrassisten wie Antiterrassisten
frohlockten jetzt, dem Kontrahenten ein Schnippchen
geschlagen zu haben. Hätten sie gewußt, daß sie selbst
sich in der gleichen Lage befanden, so wäre ihre Freude
gewiß geringer gewesen, doch jeder hielt sich selbst für
ungleich klüger als die anderen, zumal jene doch solch
augenscheinlich absurde Theorien verfochten.
5. Die unangenehme Überraschung,
    die sich am Tage des Starts einstellte, hatte daher mit der
angenehmen nichts zu tun, wenigstens nicht unmittelbar.
Das zuständige Büro für Zeitreisen hatte die beiden Gesuche
für die durchaus vorschriftsmäßige doppelte Ausfertigung
ein und desselben Antrags gehalten und dementsprechend
bearbeitet. Die Bewilligung wurde ebenfalls
in doppelter Ausfertigung geschrieben und jeweils
den beiden Parteien zugestellt. So glaubte am Tage des
Starts jede der beiden Besatzungen, die auf dem Startplatz
stehende Zeitmaschine sei einzig und allein die
ihre, und war höchst erstaunt, als die anwesenden Kontrahenten
das nämliche behaupteten.
6. Ein Kompromiß
    erwies sich als unumgänglich, nachdem die eilends geführte
Beschwerde beim Vertreter des Zeitreisebüros
ohne Erfolg blieb. Dieser anwesende Exponent der temporalen
Administration, dessen Namen uns die Geschichte
leider nicht überliefert hat, erklärte, ihm persönlich
und der von ihm repräsentierten Institution wäre es
völlig gleich, wer die Terrasse von Ballbeck, oder wie das
Nest heiße, gebaut habe, solange nur die Maschine nicht
beschädigt und die Instruktionen eingehalten würden.
Sollten sich die beiden Besatzungen doch untereinandereinigen; eine zweite Zeitmaschine könne man jedenfalls
momentan nicht bereitstellen, schon deshalb nicht, weil
alle anderen in der Reparatur seien.

    Da keine der beiden Mannschaften der anderen den Vortritt
lassen wollte, einigten sie sich schließlich auf eine
gemeinsame Expeditionsgruppe. Das war gar nicht so
schwierig, wußte doch jede Partei in der Auswahl des
Gegners die eigenen Agenten. Nachdem also wieder
einige der üblichen Scheingefechte geführt worden waren,
um die Gegenseite nicht mißtrauisch werden zu lassen,
stand fest, wer zur Terrasse aufbrechen würde.
7. Die Besatzung
    bestand aus Heribert McCroy, Temporalist und Amateurhistoriker,
Omar Rubiah, Historiker und Amateurtemporalist,
des weiteren aus Pawel Heideck, genannt
Paule, Reporter der „Hectic Papers“, und Dr. Birnler,
der zwar offiziell Historiker, hauptsächlich aber Koch
und Organisationsgenie war. Die neue Besatzung erfüllte
alle Anforderungen an Zeitreisende, ja, sie beherrschte
sogar die Instruktionen. Alle vier hatten schon früher
Gelegenheit gehabt, an Zeitreisevorbereitungskursen
(ZRVBK) teilzunehmen; Dr. Birnler und McCroy hatten
sogar der Reservebesatzung für die vierzehnte Zeitexpedition
angehört.
    Heribert McCroy gab vor, Terrassist zu sein, also war er
in Wirklichkeit Antiterrassist; bei Omar Rubiah verhielt
es

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