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Die Erwaehlten

Die Erwaehlten

Titel: Die Erwaehlten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Westerfeld
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Schrottteile, die glühten und zischten. Sie sprühten Funken zum Himmel hoch, wo kreischende Gleiter enge Kreise um die Grube zogen. Verbrannte und verzerrte Gestalten lagen am Boden, die Körper von verschmorten, rauchenden Gleitern, die sich zu dicht herangewagt hatten. Durch die blaue, blitzende Kuppel sah Jessica ein paar Darklinge in der Ferne lauern, deren Augen im Licht der unablässigen Blitze indigofarben leuchteten.
    Jonathan lachte. „Tolle Party.“
    Jessica lächelte, aber dann runzelte sie die Stirn. „Einige Gäste fehlen aber noch.“
    „Auf dem Weg hierher habe ich Melissas Auto entdeckt, am anderen Ende vom Bottom. Ich schätze, sie werden ein bisschen zu spät kommen.“ Er betrachtete das Feuerwerk um sie herum. „Wenn sie überhaupt ankommen.“
    Jessica sah hinaus durch die gekrümmten blauen Blitze, über den kreisenden Gleiterschwarm hinaus. „Wie bist du durchgekommen, Jonathan?“
    Er deutete auf ein Objekt, das neben ihm am Boden lag. Es sah wie der Deckel von einem alten Mülleimer aus, verbogen und überall mit seltsamen Zeichen und Mustern versehen. „Darf ich dir Zweckentleert Hypertonische Prosopolepsie vorstellen? Dess hat sie für mich gemacht, damit ich hier ankomme.“
    „Zweckentleert Hypertonische Prosopolepsie?“ Sie lachte.
    „Was denn?“
    „Nichts. Ist bloß ein guter Name.“
    „Seit neustem hat sie es mit Begriffen aus neununddreißig Buchstaben. Steckt mehr Saft dahinter.“
    „Sieht so aus, als hättest du den gebrauchen können“, meinte Jessica. Der Deckel war an einer Seite schwarz, als ob er benutzt worden wäre, um einen Flammenwerfer abzuhalten.
    „Die fliegenden Gleiter sind wie Mücken auf der Windschutzscheibe an mir abgeprallt.“ Jonathan hob ihn auf. Wenn er seine Finger unter den Griff schob, sah der Mülleimerdeckel wie ein verbeulter Schild aus. Er sah zum Mond hoch, der fast aufgegangen war.
    „Sie müssten inzwischen hier sein.“
    Jessica konnte die Milchstraße hinter dem riesigen Mond immer noch sehen. „Sie müssten von da kommen, oder?“, fragte sie.
    Jonathan nickte und zog einen Schokoriegel hervor, von dem er eilig abbiss.
    Sie durchquerten die Grube zur anderen Seite, die zuckenden Lichtblitze warfen ihre Schatten in alle Richtungen. Die Senke war ein unregelmäßig runder Krater in der Wüste, als ob man mit einer riesigen Schaufel eine Ladung Erde ausgegraben hätte. Pflanzen krallten ihre Wurzeln an den Rändern fest, und in der tiefer gelegenen Mitte sah die Erde dunkel und feucht aus. Jessica starrte auf etwas zu ihren Füßen, was sie für einen kriechenden Gleiter hielt, es war aber nur eine gewöhnliche Schlange, die mit der Midnight erstarrt war.
    „Nette Location für eine Party“, murmelte sie.
    Sie hatten die andere Seite erreicht und blickten über die flache Ebene des Bottom.
    „Da sind sie“, sagte Jonathan.

fehdehandschuh
    12.00 Uhr Mitternacht
    26
    „Sieht ziemlich beeindruckend aus, Dess.“
    „Danke, ich hatte bloß gehofft, wir könnten uns das von innen ansehen.“
    „Komm schon“, wiederholte Rex zum zehnten Mal. „Die Bullen waren heute überall. Wir hatten Glück, dass wir es überhaupt bis zu dir geschafft haben.“
    „Und wie sollen wir jetzt da rüberkommen?“, fragte sie.
    Der blaue Bogen über der Schlangengrube leuchtete hell über der Wüste. Mit seinen Midnighteraugen konnte Rex jeden schlanken Finger der kalten Blitze erkennen, der aus Dess’ Stahlring-Kreation entsprang. Er konnte die Gleiter sehen, die darüber kreisten, von der Schlangengrube und ihren altertümlichen Steinen angezogen, aber kaum schlau genug, um die tödlichen Kräfte zu meiden, die sie dem sauberen Metall entlockten. Er sah auch Darklinge, die wachsam und geduldig darüber schwebten und warteten, dass etwas passieren würde.
    Alles war in Alarmbereitschaft.
    Unglücklicherweise passierte das alles Hunderte von Metern entfernt, draußen in der offenen, schutzlosen Wüste.
    „Ich hab keine Ahnung“, gab er zu.
    „Sie wissen, dass wir hier sind“, sagte Melissa. „Sie interessieren sich aber nicht für uns. Nur für sie.“
    Rex nickte. Er konnte zwei Gestalten hinter der Blitzbarriere erkennen, die über die Ebene zu ihnen hinübersahen. Jessica hatte es geschafft, hatte ihr Leben riskiert, um sich mit ihnen zu treffen.
    „Dann können wir vielleicht einfach rüberlaufen.“
    Dess warf ihm einen Blick zu, als ob er nicht ganz dicht wäre.
    „Du zuerst“, schlug Melissa vor.
    Dess hatte einen kleinen,

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