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Die Eule - Niederrhein-Krimi

Die Eule - Niederrhein-Krimi

Titel: Die Eule - Niederrhein-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Thomas u Wirth Hesse
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gelesen?«
    Zart strich der Neue über die hellbraune Transportpappe. »Gelesen, nach Genres sortiert, in Karteien erfasst, und hoffentlich wurden sie von den Fachmännern genauso eingepackt wie besprochen, sonst kann ich von vorne anfangen.«
    Bücherkisten, prallvoll, toll, Burmeester bereute seinen Einsatz. Immer wieder brachte ihn sein großes Herz ins Schwitzen.
    Von Aha sah die Motivation seiner Kollegen schwinden. »Wir beginnen unten und arbeiten uns vor zu den kurzen Wegen nach oben, einverstanden?«
    Burmeester nutzte die Situation schamlos aus. »Und anschließend lädst du uns unten ins Hellas ein, da gibt es traditionelle griechische Küche. Hast du gesehen, dass die Tische draußen auf dem Großen Markt stehen? Nettes Ambiente. Wenn wir flott sind, können wir vielleicht in der Abendsonne sitzen.«
    »Einverstanden.«
    Jerry zählte die Kartons auf dem Absatz der zweiten Etage. »Vierundzwanzig! Und nach dem Essen gehen wir zu einem Absacker an der Ecke in die Weinzeit.«
    »In Ordnung.«
    Tom klopfte auf die Seitenplanke einer massiven Stollenwand. »Und dann rüber zum Kornmarkt, noch kurz ins Meyers, das ist ein Muss.«
    »Nein, das heißt doch Müllers und liegt hier direkt um die Ecke. Die Betreiber sind gerade Eltern geworden, fast jeder Gast schaut in den Kinderwagen und stößt Begeisterungsrufe aus. Offensichtlich kenne ich nach ein paar Tagen in Wesel mehr als du von deiner Stadt.«
    » Touché . Und? Dein Angebot?«
    »Alles, was ihr wollt, aber wir sollten uns zuerst oben anschauen, wo die Sachen hinsollen, damit alles gleich an Ort und Stelle steht. A und O eines gelungenen Umzugs ist die Logistik.«
    Die drei Helfer tauschten verstohlene Blicke aus.
    Im vierten Stock befand sich eine geräumige Dachwohnung mit einer reizvollen Raumaufteilung. Tom und Jerry standen vor dem Erkerfenster und bestaunten die Aussicht. Menschen flanierten in leichter Bekleidung über das Kopfsteinpflaster, in einigen Etagen der mehrgiebeligen Trapp-Zeile gegenüber wurde noch gearbeitet. In Praxen, Kanzleien, bei der Bank und beim Optiker herrschte reger Kundenverkehr. Die Teddys in den Dachfenstern des Kinderschutzbunds lachten, die Arbeiten an der Rekonstruktion der alten Fassade wuchsen erst bis zum Erdgeschoss. Eine Frau in weißem Kittel führte ihren schwarzen Hund mit bodenlangen Rastalocken aus.
    Jerry deutete auf das Tier. »Das ist Emma, ein echter Puli, davon gibt es nur ganz wenige in Deutschland. Ich dachte erst an Jamaika als Herkunftsland, aber die kommen ursprünglich aus Ungarn. Witzig, oder? Ich kenne die beiden, die Kleine bewacht energisch die Apotheke ihres Frauchens, drüben an der Ecke.«
    Sie blickten weiter mit kindlicher Neugier auf die Idylle, alte Damen hinter Rollatoren suchten sich unsicher den Weg über den unebenen Platz, Teenager kreuzten ihn lautstark. Die Tische der Eisdiele waren dicht besetzt, und auf der anderen Seite schlugen die Glocken des Doms zur vollen Stunde.
    »Schöne Perspektive so hoch über dem Marktplatz. Du wirst sehen, es ist nett hier. Zweimal in der Woche ist Wochenmarkt, da kriegst du alles Leckere frisch.«
    »Und Veranstaltungen mit viel Publikum gibt es, das Hansefest, die PPP -Tage, den Adventsmarkt, du wirst sehen, der Markt lebt.«
    Burmeester musste kichern. »Und wenn sie diesen Weihnachtsbaum aus Stahl wieder aufstellen, wird es besonders besinnlich.«
    »Was meinst du?«
    »Na, die hatten im letzten Winter so was Innovatives hier stehen, kegelförmig mit weißen LED -Reifen wie ein Michelin-Männchen und mit Standfüßen aus Betonklötzen. Fast jeder hat sich drüber aufgeregt.«
    »Burmeester, nun lass gut sein, er wird das Teil schon kennenlernen. Oder glaubst du, dass diese Augenweide verschrottet wurde, weil ein paar Leute gemeckert haben?«
    Burmeester suchte eine Steckdose und sorgte für schwungvolle Hintergrundmusik, tänzelte in Richtung Erker. »Ich finde die Idee mit der Fassadenrekonstruktion an der Trapp-Zeile noch viel bekloppter.«
    Jerry suchte sich ein passendes Paar Handschuhe aus. »Da muss ich dir zustimmen, das Geld hätte in Haiti bessere Dienste geleistet.«
    Tom öffnete eine Bierflasche und nahm einen kräftigen Schluck. »Das sind doch keine öffentlichen Gelder, da hat sich doch eine engagierte Bürgerinitiative drum gekümmert. Das sind Menschen, denen die Geschichte der Stadt am Herzen liegt und die exakt dafür gesammelt haben. Ich finde das Projekt toll, du kannst schon sehen, wie es wächst, es lässt die vergangene

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