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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ihr nach.
    Istvan verließ die Kammer, schloss die Tür hinter sich und sah den beiden nach, wie sie sich durch die Gaststube drängten. Zum einen war er erleichtert darüber, zu erfahren, dass es Wiesel gut ging. Zum anderen brannte er darauf, herauszufinden, was eigentlich los war. Das alles mochte gut für sein Geschäft sein, aber dennoch war Istvan besorgt.
    Wenn es noch weitere Seelenreiter in der Stadt gab, dann fürchtete er um Desina. Und nicht nur um ihr Leben.

 
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    Fefre warf einen Blick auf das Jagdboot, das den Schleppbagger langsam durch den Hafen zog. Nur ein Teil der vierzig Mann dort ruderte, gut die Hälfte von ihnen war mit langen Spießen oder auch Armbrüsten bewaffnet und beobachtete misstrauisch das Wasser um sie herum. Mit ihnen wollte er nicht tauschen, dachte Fefre. Da war ihm hier an Bord des Schleppbaggers schon wohler.
    Der Bagger war eine große, rechteckige Konstruktion, ein übergroßer Kahn mit schweren Winden und Untersetzungen aus eisernen Zahnrädern an jeder Ecke. Üblicherweise wurde er verwendet, um den Werftkanal freizubaggern, und lief an schweren Trossen den Kanal entlang, einen riesigen stählernen Rechen hinter sich herziehend. Zwei Kräne gab es auch an Bord, manchmal wurde die schwimmende Plattform eingesetzt, um kleinere Schiffe zu bergen. Ohne den schweren Rechen schwamm der Schleppbagger hoch im Wasser, und selbst den Echsen sollte es schwerfallen, die gut zwei Mannslängen hohen Bordwände schnell zu erklimmen, zumal auch dort Seeschlangen mit langen Spießen und Armbrüsten auf sie warteten.
    Seit dem Überfall am Morgen hatte es keine weiteren Vorkommnisse gegeben, und Fefre war froh darum. Was er gehört hatte, beruhigte ihn nicht sonderlich.
    Der Grund, warum dieses ungelenke Schiff hier im Haupthafen von einem Jagdboot übers Wasser geschleppt wurde, lag in einer Besonderheit seiner Konstruktion. Im Boden des Kahns waren vier Fenster eingelassen, aus dickem polierten Glas und gut zwei Schritte breit und einen Schritt hoch. Das Glas war dick und nicht an allen Stellen klar, aber weil es kurz vor der vierten Glocke war und die Sonne hoch am Himmel stand, erlaubte es dennoch einen Blick in die Tiefen des Hafens, der Fefre trotz seiner langen Dienstjahre gänzlich fremd und unbekannt war.
    Der Sinn dieser Fenster war es, den großen Rechen zu beobachten, wenn er über den Grund des Werftkanals gezogen wurde, jetzt dienten sie einem anderen Zweck. Es galt herauszufinden, wo sich die Echsen versteckten.
    Also knieten nun an jedem der Fenster zwei Soldaten. Fefre hatte den Auftrag, das Bugfenster zu beobachten.
    Was er durch die dicke, nur leicht verschlierte Scheibe sah, war eine faszinierende Landschaft, die er niemals dort vermutet hätte. Wie jede andere Seeschlange wusste auch Fefre, dass der Hafen der Reichsstadt sehr tief war, an manchen Stellen bestimmt dreißig Mannslängen oder mehr. Der Ask, der südlich des Korntors in den Hafen mündete, war kein kleiner Fluss, und durch das Glas konnte man erkennen, dass sich die Mündung weit unter dem Meeresspiegel fortsetzte. Das Land hier war felsig, die Stadt lag nahe den Ausläufern des Norfingebirges, und der Hafen war einst ein Fjord gewesen, bevor die Baumeister des Imperators ihm seine jetzige Form gegeben hatten.
    Fefre war es unverständlich, wie es ihnen gelungen war, so tief unter Wasser die mächtigen Fundamente für die Seemauern zu setzen, doch unverkennbar hatten sie es geschafft. Selbst am Grund des Hafens waren die Fundamente aus behauenem Stein zu sehen, mächtige Felsblöcke, bei denen er sich wunderte, wie man sie überhaupt dorthin hatte bringen können. Es musste die höchste Mauer der Welt sein. Die gut zwanzig Mannslängen, die beide Seemauern aus dem Wasser ragten, waren nichts im Vergleich zu den fast dreißig Mannslängen, die unter dem Wasser verborgen lagen! Der Ask bezog seine Wasser zum größten Teil aus den Flüssen, die ihn aus dem Norfingebirge speisten, und war selbst im heißesten Sommer kühl. In den Tiefen dort unten war das Wasser auch im Sommer eisig, und in der Kälte verrottete nur wenig. Davon konnte Fefre sich gerade selbst überzeugen. Im Lauf der Jahrhunderte waren auch im Hafen immer wieder Schiffe gesunken, und sie zerfielen in den eisigen Wassern nur langsam. Die Strömung des Ask hatte sie zwischen dem Fundament des Seetors zusammengeschoben, so dass sie dort einen Damm aus ineinander geschobenen, verrottenden Rümpfen bildeten, mit ihren Masten und

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