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Die Eule von Askir

Die Eule von Askir

Titel: Die Eule von Askir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ich habe davon in den Tagebüchern gelesen. Es gab mit Sicherheit Nekromanten, die Hunderte oder gar Tausende Jahre alt wurden.«
    »War es nicht so, dass Eulen keine Nekromanten sein können?«, fragte Santer ungläubig.
    Desina lachte grimmig. »Es scheint, als hätten sie einen Weg gefunden, nicht wahr? Aber sie sind keine Eulen mehr, der Turm wird sie nicht einlassen.«
    »Bei Borons Sandalen!«, fluchte Santer lautstark. »Nekromanten und Maestros! Aber wer hätte ahnen sollen, welche Maestros es sind, die diesen Krieg führen?«
    »Das ist mir egal«, sagte Desina. Sie hob entschlossen das Kinn und straffte ihre Schultern. »Ich werde meinen Eid gewiss nicht verraten. Wir werden diese Brut jetzt stellen. Wir lassen die letzten Zivilisten aus der Halle schaffen und dann… dann werden wir sehen!«
    »Wie willst du sie besiegen?«, fragte Wiesel leise. »Sie wissen so viel mehr als du.«
    Der Mund der Maestra formte sich zu einer schmalen, entschlossenen Linie. »Ich weiß genau, wie ich zumindest einen von ihnen besiegen kann. Vielleicht treibt es den anderen dann in die Flucht. Aber dieser eine wird der Wichtigere der beiden sein, eben jener, der versuchen wird, das Tor zu öffnen. Dann wird er sichtbar und verletzlich sein. Die benötigten Ströme sind so mächtig, dass auch jemand ohne Talent das Spiel der Magie wird sehen können.« Entschlossen ging sie aus dem Raum und suchte die nächste Feder auf. »Schwertsergeant, sucht den Obristen und teilt ihm mit, dass ich alle Zivilisten sofort aus der Halle verbannt haben will. Außerdem soll niemand mehr den Kreis betreten, der durch diese Statuen gebildet wird.« Sie drehte sich zu Santer und Wiesel um, während die Feder salutierte und davonrannte. »Das wird ihn herauslocken, er wird versuchen, etwas zu unternehmen, bevor es zu spät ist.«
    »Ich glaube nicht, dass wir ihn herauslocken müssen«, sagte Wiesel leise und sah an Desina vorbei zu dem Mann, der ganz offen neben einer der Statuen stand. Es war Meister Rolkar, in den Roben eines Gildenmeisters, und er schaute sie alle mit einem schmalen Lächeln an.
    »Irgendwie scheint er auf uns zu warten«, stellte Wiesel beunruhigt fest.
    »Dann wollen wir ihn nicht enttäuschen«, sagte die Maestra und straffte ihre Schultern.
     
     
    In der letzten halben Kerze hatte sich die Halle deutlich geleert, und es war kein Wunder, dass auch Tarkan den Mann dort stehen sah. Der Baronet erblickte die Maestra, den Stabsleutnant und Wiesel, der soeben geduckt zur Seite eilte, aber das war ihm egal.
    Sein ganzes Augenmerk war ausschließlich auf Meister Rolkar gerichtet, der sich nun langsam umdrehte und ihn ansah, als er entschlossen auf ihn zukam.
    »Meister Rolkar?«, fragte der Baronet hart, die Hand auf dem Knauf seines Schwerts.
    »Mein Name ist in Wahrheit Feltor«, sagte der Mann mit einem feinen Lächeln und neigte leicht sein Haupt. »Aber ich bin der, den Ihr sucht.«
    »Seid Ihr, der, der den Auftrag gab, die Königin von Aldane zu ermorden?«, fragte Tarkan mit kalter Stimme. Wie aus der Ferne hörte er den Ruf der Maestra, er solle zurückweichen, doch er konnte nicht auf sie hören, nicht jetzt, nicht in diesem Moment.
    »Ich erhielt den Auftrag dazu… und ich brachte ihr den Tod«, sagte der Mann, noch immer mit diesem seltsamen Lächeln auf dem Gesicht. »Hört auf die Maestra, Baronet von Freise«, meinte er dann. »Diesen Kampf könnt Ihr nicht gewinnen.«
     
     
    »Im Namen des Prinzen Tamin, im Namen der Königin, fordere ich Blutrache an Euch, Ser!«, rief Tarkan und zog sein Schwert. »Verteidigt Euch!«
     
     
    Götter, dachte Wiesel, als er sich unter den schweren Stoff des Podests duckte. Diese Aldaner… zu viel Ehre und zu wenig Verstand! Er brauchte nicht lange, um das zu tun, was er sich vorgenommen hatte. Schon im nächsten Moment rollte er sich wieder unter dem Podest hervor, wohlweislich auf der dem Schmiedemeister abgewandten Seite. Der Kreis innerhalb der Statuen leerte sich, und auch Wiesel hatte es jetzt sehr eilig, den Bereich zu verlassen.
    Am Rand angekommen, hielt er inne, wider Willen war auch er gebannt von dem Schauspiel, das sich vor seinen ungläubigen Augen abspielte.
    »Wie Ihr wünscht, Baronet«, sagte Feltor höflich und formte mit einer nachlässigen Geste eine schillernde Wand um sich und den Baronet. Gerade noch rechtzeitig, um in einem Funkenregen Santer zurückzuschleudern, der versucht hatte, die Gelegenheit zu ergreifen.
    Das Knattern der Blitze und das helle

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