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Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Titel: Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Olaf Henkel
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Auch sollte Blome bekannt sein, was manche der Zuschauer vielleicht nicht wissen: dass der BDI keine Partei ist, und ich ihm folglich auch nicht beitreten konnte. Kurz, um mich öffentlich bloßzustellen, war ihm kein Mittel zu plump.
    Bevor ich dieses Kapitel und damit auch das unerfreuliche Intermezzo abschließe, möchte ich noch ein paar Worte über den Mann, der mich »auf dem Kieker« hat, den Bild -Journalisten Nikolaus Blome, verlieren – ohne Polemik, sine ira et studio . Im April 2013 habe ich sein soeben erschienenes Buch über Angela Merkel, Die Zauder-Künstlerin , gelesen. Zwar ist dieses Buch erwartungsgemäß auf den Knien geschrieben – früher nannte man das einen Panegyricus –, wofür die Verherrlichte ihren Verehrer umgehend mit einem langen Bild -Interview belohnte. Dafür lieferte er ihr wiederum die nötigen Stichworte für beruhigende Worte zur Zukunft des Euro. Trotzdem, das Buch ist gut.
    Ich staunte: Nikolaus Blome schreibt einen flüssigen Stil und verpackt das Lobhudlerische geschickt in die Watte nobel zurückhaltender Anerkennung. Auch hat er ein gutes Auge für Menschen und verblüfft mit süffisantem Humor, der unterhält, ohne wehzutun.
    Nun frage ich mich: Warum bemüht er sich seit Jahren, Hans-Olaf Henkel die Ehre abzuschneiden? Er kennt mich ja gar nicht, und gewiss habe ich ihm nie etwas zuleide getan.
    Ich sage das ohne Wehleidigkeit, da ich manches ertragen kann. Versuche seinerseits, mit mir seitdem Kontakt aufzunehmen, habe ich abblocken lassen. Wen die Euro-Schizophrenie einmal ergriffen hat, mit dem ist eine nüchterne Diskussion sinnlos.

KAPITEL DREI
    Die vergessenen Mahner
    1. Otto Graf Lambsdorff
    Die FDP , die ich immer unterstützt habe, hat mich in der Eurokrise tief enttäuscht. Sämtliche liberalen Prinzipien, an die ich glaube und für die sich diese Partei in Deutschland sonst starkmacht, hat sie in Sachen Europa über Bord geworfen. Den Deutschen sagt sie, dass sie mehr Wettbewerb brauchen. Richtig. In Europa dagegen fördert sie die Harmonisierung. In Deutschland fordert sie mehr Eigenverantwortung. Recht so. In Europa empfiehlt sie mit ihrer Zustimmung zu den Rettungspaketen die Vergemeinschaftung der Schulden. In Deutschland stärkt sie den Föderalismus, bei dem Bürgern und Kommunen möglichst viel Verantwortung übertragen wird. Zu Recht. In Europa favorisiert sie den Zentralismus, bei dem alle Macht und Kontrolle in einer Hand liegen. Grauenhaft.
    Und alles um des Euro willen.
    Wie hypnotisiert starren die Liberalen auf die Währung, die um jeden Preis gerettet werden muss. Und vergessen, dass ihre Wähler diesen Preis in ebendieser Währung zu zahlen haben. Und dass die ehrlichen Steuerzahler, wenn das Euro-Glücksspiel scheitert, selbst nicht mehr zu retten sein werden. Um eines hehren Zieles willen verliert die liberale Partei ihr eigentliches Ziel aus den Augen: ihrem eigenen Volk zu nützen, seinen Wohlstand zu mehren, es gegen Angriffe von außen zu schützen. Heute finden diese Angriffe nicht mehr mit Panzern statt, sondern mit Rettungsschirmen und Zentralisierungsmaßnahmen. Die Folgen: Enteignung und Entmündigung. Und die Liberalen machen munter mit, als wüssten sie es nicht besser.
    Wenn es nicht anders geht, nimmt auch die FDP zur Täuschung Zuflucht. Als sich 2011 zwei Parteilager gebildet hatten, die zur Euro-Rettung gegensätzliche Ansichten vertraten, regte der Euro-Kritiker Frank Schäffler einen Mitgliederentscheid an. Auf diesem Weg hoffte er eine Mehrheit für seinen Kurs zu finden. Das heutige Europa, so sagte er, sei »auf dem Weg in die monetäre Planwirtschaft und den politischen Zentralismus«. Deshalb empfehle er, den »Europäischen Stabilitätsmechanismus« ESM abzulehnen, dessen eigentliches Ziel die Schaffung einer Transferunion sei. Um Schäffler und seinen Flügel zu unterstützen, schrieb ich im November 2011 an die Parteimitglieder und warnte davor, dass bei einer Zustimmung zur Politik von Merkel und Westerwelle »aus einem Europa der Vaterländer ein zentralistischer Superstaat« wird.
    Die Parteispitze ließ sich in ihrem Kurs nicht beirren. Um den Mitgliederentscheid in ihrem Sinn zu beeinflussen, wurde ein mahnender Brief an die FDP -Mitglieder aufgesetzt, den die früheren Parteivorsitzenden Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel unterzeichneten. Die Pro-Euro- und Anti-Schäffler-Botschaft lautete: »Die FDP soll sich mit aller Kraft denjenigen entgegenstellen, die in der Stunde schwerster Probleme Europa

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