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Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Titel: Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Olaf Henkel
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Giftpfeil zu stumpf, um bei mir Schaden anzurichten. Entstellungen der Wahrheit fallen meist auf ihren Autor zurück. Als eins der Motive für meine Kritik an der Euro-Rettung führte er zum Beispiel meine Beratertätigkeit für eine amerikanische Bank an, obwohl jeder halbwegs informierte Journalist genau weiß, dass alle Großbanken, europäische wie amerikanische, geschlossen hinter dem Euro und seiner Rettung stehen. So macht Blome ohne jede Gewissensbisse aus einem, der gegen den Strich bürstet, einfach mal das Gegenteil, einen Opportunisten.
    Erstaunt über Blomes Attacke »unter die Gürtellinie«, sprach ein Spiegel -Reporter bei mir vor, der nach einer Erklärung für diese ungewöhnliche, selbst nach Bild -Maßstäben außerordentlich niveaulose Abfertigung suchte. Illustriert wurde der Artikel, den er im Spiegel publizierte, mit einem Ausriss aus der Bild -Zeitung, der neben dem Blome-Artikel das Konterfei einer mädchenhaft lächelnden Kanzlerin zeigte. Sie schien gerade, so der Titel des zugehörigen Artikels, das »Endspiel um den Euro in Brüssel!« auszukämpfen.
    Im Rückblick erscheint mir an dieser Zusammenstellung zweierlei bemerkenswert: Einmal, dass dem Leser von Bild im Dezember 2011 suggeriert wurde, nun finde bereits das »Endspiel um den Euro« statt, was besagen sollte: Keine Sorge, bald ist alles gut. Diese Verdrehung der Wahrheit passte zum Bild einer Kanzlerin, der diese Wählertäuschung nur recht sein konnte. Zum anderen frage ich mich, ob die Nähe der beabsichtigten Henkel-Vernichtung und der Euro-Werbung nur Zufall war?
    Für den Spiegel war es keiner. Die »öffentliche Demontage«, so das Magazin, »zielte nicht auf die Positionen Henkels, sondern auf seine Person«. Und doch ginge es bei der »Attacke« um nichts anderes als »den Euro und Henkels Kehrtwende«.
    Ich begriff: Für die Bild -Zeitung war ich im Handumdrehen vom »Wirtschaftspapst« zum »Ranschmeißer, Trittbrettfahrer, Wendehals« geworden. Begründung: »Keiner wechselt so schnell seine Überzeugungen wie er … Henkel hatte jahrelang … ganz eng an der Seite von Helmut Kohl gestanden – für den Euro … Heute ist er flammend dagegen. Das verkauft sich wohl gerade besser.« Verkauft sich besser? Wenn ich eins gelernt habe, dann dies: Für die Bild -Zeitung und ihre Bordschützen Blome und Diekmann sind nicht etwa die zahlreichen Politiker, die sich nicht an die bei der Einführung des Euro gegebenen Versprechen gehalten haben, Wendehälse , sondern diejenigen, die aufgrund der von diesen Politikern gebrochenen Verträge ihre Meinung über die Sinnhaftigkeit der Einheitswährung ändern mussten.
    Bevor sich irgendwer über Blomes Hetzrede aufregen oder sich gar gegen mich aufbringen lassen konnte, ließ die Bild -Zeitung die nächste Bombe hochgehen, gegen welche die meine nur ein Knallfrosch war. Dieselben Herren, die bei mir nur kurzen Lärm erzeugt hatten, schossen nun bei einem neuen Thema mit Schnellfeuergewehren. Es ging um den Skalp des Bundespräsidenten, und da alle Medien beim Erlegen mitgeholfen hatten, kann Kai Diekmann ihn heute stolz am Gürtel tragen. Manchmal frage ich mich, wie lange die Verlagsbosse dieser narzisstischen Farce noch tatenlos zusehen werden – vielleicht bis Kai Diekmann mitsamt der Auflage der Bild -Zeitung im Aufzug endgültig unten im Keller angekommen ist.
    Nach Erscheinen von Nikolaus Blomes versuchtem Rufmord an mir glaubte ich, die Angriffe der Bild -Zeitung überstanden zu haben. Ich täuschte mich. Und wieder war es Diekmanns Stellvertreter Blome, der seinem Herrn die Schmutzarbeit abnahm. In der Phönix-Sendung Augstein und Blome ging es im April 2013 um die Partei Alternative für Deutschland, zu der vor allem die eurokritischen Wähler überliefen.
    Um die neue Partei lächerlich zu machen, wedelte Blome vor der Kamera mit dem Aufnahmeformular der AfD . Das weise, so erklärte er, eine Zeile auf, in der frühere Parteizugehörigkeiten des Antragstellers eingetragen werden mussten. Den Grund für diese Rubrik – Rechtsextreme vom Eintritt abhalten zu können – nannte er nicht. Dafür brachte er nun mich ins Spiel. Für Hans-Olaf Henkel, so höhnte er, sei diese Zeile nicht lang genug, da er ja schon Mitglied der FDP , der Freien Wähler und des BDI gewesen sei.
    Wie er als Meisterrechercheur wissen musste, bin ich aus Prinzip nie einer Partei beigetreten, weder der FDP noch den Freien Wählern. Ich bin auch nicht in die Alternative für Deutschland eingetreten.

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