Die Evangelistin
21,15) = Schimon der Zelot (grch. zelos = Eifer) = Schimon ›der Eiferer‹ (Lk 6,15, Apg 1,13) = Schimon Kananäus oder Kananaios (= Eiferer = Zelot, vgl. Mt 10,4, Mk 3,18) = Schimon Iskariot (lat. sica = Dolch, sicarius = Dolchträger, Zelot, vgl. Joh 6,71, Joh 13,2–26). Zelot und Fischer aus Betsaida oder Kafarnaum, Gefährte der Brüder Jakob und Johanan ben Savdai. Ob Schimon Kefa mit Schimon, dem Bruder Jesu (Mt 13,55, Mk 6,3), identisch ist, bleibt in den Evangelien unklar. Dagegen spricht nur, dass Schimon Kefa einen Bruder namens Andreas gehabt haben soll. Dass der Vater des bewaffneten Patrioten Schimon Kefa seinem anderen Sohn den griechischen Namen Andreas gab, ist unwahrscheinlich. Andreas scheint Griechisch gesprochen zu haben (In Joh 12,20–36 übersetzt er Jesu Worte). Andreas starb ca. im Jahr 60/70 in Patras, Griechenland. Sein Bruder Schimon jedoch wird als ›ungelehrt und ungebildet‹ beschrieben (Apg 4,13) – was nicht nur im Sinne eines rabbinischen Studiums der Tora interpretiert werden muss. Im 1. Brief an die Korinther nennt Paulus den Namen Kephas im Zusammenhang mit den Aposteln und den Brüdern Jesu (1. Kor 9,5), identifiziert ihn aber nicht ausdrücklich mit einer der beiden Gruppen. Schimon Kefa hatte jedoch neben Jakob als Führer der nazoräischen Gemeinde eine wichtige Funktion (daher die Nennung seines Namens), und er war ein Apostel, auch wenn Paulus ihn nicht als solchen bezeichnet. Der Schluss liegt nahe, dass Schimon Kefa ein Bruder Jesu war.
• Andreas , Bruder des Schimon Kefa. Fischer aus Betsaida oder Kafarnaum. (Mt 4,18, Mt 10,2, Mk 1,16–29, Mk 3,18, Mk 13,3, Lk 6,14, Joh 1,40–44, Joh 6,8, Joh 12,22, Apg 1,13, Epistula Apostolorum). Es fällt auf, dass Andreas in vier von zehn Szenen durch Anfügung des Verwandtschaftsgrades nach seinem Namen als Schimons Bruder bezeichnet wird, er jedoch niemals als sein Bruder handelt : Schimon und Andreas arbeiten nur im Fischerboot auf dem See nebeneinander (die Berufungsszene im Boot ist eine Nachbildung der Berufung Elischas durch den Propheten Elija im 1. Buch der Könige 19,19–21, Johannes überliefert eine ganz andere Geschichte von Andreas und Schimon, die ebenso erfunden ist). Derartige Interpolationen wie ›Simons Bruder‹ können, ohne die Szene in ihrer dramatischen Grundstruktur zu verändern, leicht durchgeführt werden. Die Erwähnung (Mk 1,29), dass Schimon (mit Schwiegermutter, Gemahlin und Kindern) und sein Bruder Andreas (ebenfalls mit Familie) ein Haus in Kafarnaum bewohnt haben sollen, ist zweifelhaft – zumal der Evangelist Johannes berichtet, dass beide aus Betsaida stammen (Joh 1,44). In der Szene auf dem Ölberg (Mk 13,3) sind die Namen Schimon und Andreas durch Interpolation der Namen Johanan und Jakob getrennt. In der Jüngerliste (Mk 3,18) stehen die Namen Andreas und Philippos nebeneinander (Andreas steht nicht neben Schimon, obwohl die Brüder Johanan und Jakob immer gemeinsam genannt werden). Zwei Mal handeln Philippos und Andreas gemeinsam (Joh 6,7–8, Joh 12,22), und zwei Mal werden ihre Namen in Jüngerlisten nacheinander erwähnt (Mk 3,18, Apg 1,13). Das lässt den Schluss zu, dass Philippos und Andreas Brüder sind – beide tragen griechische Namen, beide scheinen Griechisch zu sprechen, beide stammen aus Betsaida, der Hauptstadt des Tetrarchen Philippos.
• Jakob der Gerechte, Bruder und Nachfolger Jesu (Jakobus, der Herrenbruder) (Mt 12,46, Mt 13,55, Mk 6,3, Apg 1,14, Th 12, Gal 1,19, Gal 2,9) Im Thomas-Evangelium, Logion 12, wird Jakob zu Jesu Nachfolger erklärt: ›Die Schüler sprachen zu Jesus: Wir wissen, dass du uns verlassen wirst. Wer wird uns dann führen? Jesus sagte ihnen: Wo immer ihr dann sein werdet, geht zu Jakob dem Zaddik (dem Gerechten) – ihn geht alles an, was Himmel und Erde betrifft.‹ Eusebius von Caesarea beschreibt Jakob als ›Bruder Christi‹, als ›ersten Bischof in Jerusalem, der vom Erlöser ernannt worden war‹, und der einen besonderen ›Stuhl‹ oder ›Thron‹ hatte (Eusebius, Kirchengeschichte 7,19). Der Kirchenlehrer Hieronymus (347–420) verfasste 383 die Schrift ›Adversus Helvidium de Mariae virginitate perpetua‹. Darin erklärte er Jesu Brüder zu seinen Cousins, um Marias Jungfräulichkeit, aber auch Josephs Unberührtheit sicherzustellen.
• Joseph der Gerechte (Joseph Barsabbas Justus) (Mt 12,46, Mt 13,55, Mt 27,56, Mk 6,3, Mk 15,40, Mk 15,47, Apg 1,14, Apg 1,21–23) Aus Apg 1,21–23 geht eindeutig hervor, dass Joseph von
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