Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)
Bösen heranzukommen. Doch ihnen stellten sich Heerscharen von Skeletten entgegen. Bossus warf viele tausend Skelette den Hexen und Geistern entgegen. Die Hexen wurden von den Skeletten abgedrängt und eingekesselt. Jodaryon, der das sah, befahl nun einem Teil der Reserve aus dem Heer der Fabeltiere, den Hexen und Geistern zu Hilfe zu eilen. Die rechte Flanke von Jodaryons Heer ging ebenso in die Schlacht gegen das Böse. Es entstand ein mörderischer Kampf mit den Heeren der Skelette.
Die Menschen hatten keine Chance, Bossus' Heerscharen waren zu zahlreich und zu gut in militärischen Dingen ausgebildet. Die Menschen wurden von den zahlreichen Heeren der Skelette überrollt und vernichtend geschlagen. Es gab viele Tote und Verletzte und Bossus machte viele Tausende Menschen zu seinen Sklaven. Die Hexen und Geister konnten sich ebenso wenig gegen die Übermacht des Bösen behaupten. Die Sonne verdunkelte sich, Schatten verbreitete sich überall auf der Erde. Die Drachen griffen in den Kampf ein.
Ebenso die Zyklopen, die riesige menschenartige Wesen waren. Bewaffnet waren die Zyklopen mit ihren überdimensionalen Keulen. Reihenweise mähten sie mit ihren gigantischen Waffen die Skelette nieder. Vampire griffen endlich in den Kampf auf Seiten der Menschen und Zauberer ein. Jodaryon war erstaunt darüber, dass der Herr der Vampire sich zu ihm begab und um genaue Anweisungen bat, wo er mit seinen Getreuen kämpfen sollte.
„Wie kommt es, dass ihr auf unserer Seite seid?“, fragte Jodaryon.
Der Herr der Vampire antwortete: „Wir brauchen Menschenblut, wenn wir existieren wollen, und wenn es nur noch Skelette gibt, bekommen wir kein Blut mehr. Also was bleibt uns übrig? Wir müssen den Menschen helfen, um sie anschließend wieder in Angst und Schrecken versetzen zu können. Nun sage mir, was wir tun sollen!“
Jodaryon dachte sich, dass er die Vampire zusammen mit den Drachen als Luftwaffe einsetzen könnte. Die Drachen waren aber schon den Hexen und Geistern zu Hilfe geeilt. Trotzdem sagte er: „Ihr könnt versuchen, aus der Luft den Schrein des Bösen zu vernichten. Klappt es nicht, kann es passieren, dass ihr vernichtet werdet.“
Der Herr der Vampire entgegnete: „Es ist egal, wann und wie wir vernichtet werden. Vielleicht haben wir jetzt aber Glück und vernichten Bossus.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich von Jodaryon und flog zu seinen Vampiren zurück.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Himmel schwarz wurde. Die Vampire flogen zum Schrein des Bösen und griffen ihn an. Damit hatte Bossus nicht gerechnet, hatte er doch die Vampire auf seiner Seite geglaubt. Hier kämpften die Mächte der Finsternis gegen die Mächte des Bösen.
Der Himmel verdunkelte sich immer weiter. Als die Vampire genau über dem Schrein des Bösen waren und ihn angriffen, loderte mit ohrenbetäubendem Getöse ein dicker Feuerstrahl zum Himmel empor. Er wurde mitten in die Vampire hinein geschossen und richtete großen Schaden unter den Geschöpfen der Nacht an. Die Vampire verbrannten und fielen als Asche zu Boden. Der Himmel wurde wieder etwas heller.
Jodaryon sah, dass die Erde immer dunkler wurde. Er blickte nach links. Die Drachen waren von den schwarzen Strahlen, die direkt aus dem Schrein des Bösen kamen, vernichtet worden, genauso wie die Vampire. Die Zyklopen lagen scharenweise tot am Boden. Das Heer der Menschen war gleichfalls vernichtet. Die Zauberer, die sich frontal den Heeren Bossus' gegenübergestellt hatten, kämpften einen verzweifelten Kampf. Jodaryon selber murmelte Zauberspruch um Zauberspruch und schwang mutig sein Schwert. Er kämpfte mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Aber auch er war machtlos gegen diese riesige Übermacht des Bösen.
Der sonst so fröhliche und gutmütige Jodaryon musste zusehen, wie sein bester Freund Deneb gegen Bossus kämpfte. Als der Kampf schon entschieden war, kam Bossus schließlich aus seinem Schrein des Bösen heraus und beteiligte sich nun direkt an der Schlacht. Deneb wurde durch einen bösen Zauber Bossus‘ belegt. Jodaryon musste ansehen, wie sein Freund über einen langen Zeitraum und qualvoll sterben musste. Das machte ihm sein Herz schwer, es wurde zu Eis. Sein sonst so fröhliches Gemüt wurde hart und zu Stein. Aus Jodaryon dem Fröhlichen und Gutmütigen wurde Jodaryon der Harte und Unbarmherzige.
Plötzlich sah er sich Bossus gegenüber. Der lachte böse.
„Gib auf, junger Jodaryon“, rief Bossus voll falscher Freundlichkeit, „du
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