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Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition)

Titel: Die ewige Nacht: Die Legende von Wasgo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rusch
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Hauptmann zu: „Na, wo sollte ich denn schon hingehen wollen, Hauptmann? Ich suche einen Mann, aber nicht so einen Trottel, der spindeldürr ist und nichts kann. Auch keinen fetten Kerl, der nur stinkt und auch nichts mehr kann. Aber du, Hauptmann, bist ja ein ganz Süßer. Willst du nicht mit mir kommen?“
    Der Mann löste in Luziferine nur Ekel aus. Aber sie musste sich beherrschen, wenn sie ihr Ziel erreichen und diesen bösen Kerl mit Antares' Hilfe unschädlich machen wollte. Mit dem Einsatz aller ihrer weiblichen Reize sollte ihr das wohl gelingen.
    Der Hauptmann war von der schönen Frau hingerissen. Er befahl seinen Leuten, die Tochter des Bauern fortzubringen, und ließ sich von Luziferine zum Versteck ihres Mannes locken. Als Antares des bösen Mannes habhaft werden konnte, sprach er einen Zauber: „Torres jerichieje bricheda cerejantes duffioses schädeelia torres.“
    Kaum hatte Antares diese Zauberformel ausgesprochen und seine rechte Hand auf den Hauptmann gerichtet, als der sich plötzlich veränderte. Aus seinem Gesicht verschwand augenblicklich die Lust, die er auf eine Frau verspürt hatte. Dieser Gesichtsausdruck wurde durch ein blödes Grinsen ersetzt. Der Mann tappte unbeholfen auf dem Hof umher und grinste seine Schergen dümmlich an. Die erkannten ihren Hauptmann kaum wieder und fragten ihn, was mit ihm geschehen sei. Aber eine Antwort bekamen sie von ihm nicht, er grinste sie immer noch blöde an.
    Die Bauernfamilie erkannte, was soeben geschehen sein musste. Sie setzte sich endlich zur Wehr. Mit Mistgabeln und Hacken bewaffnet, stellten sie sich mutig den bösen Schergen entgegen. Einige Dorfbewohner bemerkten, was auf dem Bauernhof vor sich ging, und unterstützten ihre Nachbarn.
    Die Schergen aber warteten auf einen Befehl ihres Hauptmannes, der dann doch nicht kam. Niemand von ihnen wusste, was er nun machen sollte. Der Hauptmann schien plötzlich verrückt geworden zu sein. Er lallte unzusammenhängende Wörter aneinander, die niemand verstehen konnte. Unbehelligt vertrieben die Bauern die Schergen aus ihrem Dorf.
    Unterdessen gingen Luziferine und Antares weiter, dem nächsten Dorf entgegen. In der Dunkelheit der Nacht sagte Antares zu seiner Frau: „Mir war eben beinahe so, als wenn sich die Wolken lichten würden. Aber ich habe mich wohl geirrt.“
    Mit ihrer rechten Hand hielt Luziferine Antares zurück. Sie blieb stehen und umarmte ihren Mann. Einen leidenschaftlichen Kuss bekam er von ihr. Sie sprach: „Du hast dich nicht geirrt. Noch sind die Wolken stärker als die Sonne. Aber es wird nicht mehr lange dauern und dann wird sich die Prophezeiung erfüllen. Ich spüre es.“
     
     
    Die Zusammenarbeit zwischen Luzifer, dem Höllenfürsten, auf der einen Seite und Wasgos Eltern auf der anderen Seite sorgte dafür, dass das Kräftegleichgewicht zwischen Jodaryon und Bossus wieder ausgeglichen wurde. Jodaryon konnte von den Absprachen zwischen Luzifer und Wasgos Eltern nichts wissen. Doch der Herr der Welt war nun abgelenkt und so konnte Jodaryon Bossus‘ Unaufmerksamkeit ausnutzen, um seinen jungen Kameraden vielleicht befreien zu können.
    Jodaryon saß vor der Höhle, die er mit Wasgo zusammen eingerichtet hatte, damit sie hier ein paar Tage bleiben konnten. Er überlegte, wie er am besten seinen jungen Gefährten befreien sollte. Dazu konnte er unmöglich in den Schrein des Bösen eindringen. Dort hätte er sich einer Übermacht an Kämpfern gegenübergesehen, die er nicht bezwingen konnte. Seine Zauberkräfte konnte er dort nicht einsetzen, weil er sie innerhalb dieser Gemäuer schlicht und einfach nicht besaß. Bossus hatte den Schrein des Bösen mit einem Zauber versehen, der verhinderte, dass Zauberer ihre magischen Kräfte im Inneren von Bossus' Hauptquartier anwenden konnten. Nur Bossus selbst war es möglich, dieses zu tun.
    Jodaryon hatte schon lange darüber nachgedacht, wie er Bossus' Zauber aufheben konnte, aber es war ihm nichts Passendes eingefallen. Er hatte versucht, Wasgo mit einem Zauber aus seinem Verlies herauszuholen, aber auch das war ihm nicht möglich. Jodaryon war verzweifelt. Es musste doch eine Möglichkeit geben, Wasgo zu befreien! Aber wie sollte das gehen? Ihm fiel nichts ein.
    War denn jetzt alles verloren? Sollte sich die Prophezeiung etwa doch nicht erfüllen? Oder war am Ende Wasgo nicht der junge Mann, der der Auserwählte war, ihn, Jodaryon, aus der Gefangenschaft zu befreien und mit ihm gemeinsam Bossus zu besiegen?
    Das aber würde

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