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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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...« Nichts, was er je gesehen hatte, kam der Erscheinung Catalinas gleich. Dann stieg ein Bild in seiner Erinnerung auf. »Ihr seid wie ein Gemälde, das ich einst auf einem Teller gesehen habe«, erklärte er. »Ein kostbarer Teller, ein Geschenk, das meine Mutter aus Persien erhalten hatte. Ihr gleicht dem Bilde auf diesem Teller: fremdartig und überaus lieblich.«
    Catalina erglühte ob seines Lobes. »Ich möchte, dass Ihr versteht«, sagte sie, ihre Worte sorgfältig in Latein wählend. »Ich möchte, dass Ihr versteht, was ich bin. Cuiusmodi sum.«
    »Was Ihr seid?«
    »Ich bin Eure Frau«, versicherte sie ihm. »Ich bin die Prinzessin von Wales und werde eines Tages Königin von England sein. Ich werde zu einer Engländerin. Dies ist mein Schicksal. Aber dennoch bin und bleibe ich die Infantin Spaniens, eine Prinzessin von Al-Andalus.«
    »Ich weiß.«
    »Ihr wisst es - und doch auch wieder nicht. Ihr wisst nichts über Spanien, Ihr wisst nichts über mich. Ich möchte Euch erklären, wer ich bin. Ich möchte, dass Ihr Spanien kennenlernt. Ich bin eine spanische Prinzessin. Ich bin die Lieblingstochter meines Vaters. Wenn wir im Kreise der Familie speisen, dann essen wir solche Gerichte. Wenn wir uns im Feldzug befinden, dann leben wir im Zelt und sitzen auf dem Boden am Kohlenbecken - und wir sind auf Feldzug gewesen, bis ich sieben Jahre alt war.«
    »Aber Ihr seid doch ein christlicher Hof!«, protestierte Arthur. »Ihr habt doch gewiss richtige Stühle und nehmt Euer Mahl an einem richtigen Tische ein!«
    »Nur bei Staatsbanketten«, entgegnete ihm die Prinzessin. »In unseren Privatgemächern hingegen leben wir nach Art der Mauren. Sicher sprechen wir das Tischgebet: Wenn wir das Brot brechen, danken wir dem einen und einzigen Gott. Dennoch leben wir ganz anders, als Ihr dies in England tut. Wir haben wunderbare Gärten voller Brunnen und Wasserläufe. Die Zimmer unserer Paläste sind mit prächtigen Kacheln ausgekleidet und mit goldenen Schriften ausgemalt, welche wunderbare poetische Wahrheiten verkünden. In unseren Badehäusern waschen wir uns mit heißem Wasser und umgeben uns mit duftendem Dampf. Außerdem haben wir Eishäuser, die im Winter mit Schnee aus der Sierra gefüllt werden, damit wir im Sommer kühle Früchte und Getränke genießen können.«
    Ihre Worte waren ebenso verführerisch wie die Bilder, die sie heraufbeschworen. »Ihr klingt so fremdländisch«, gab er widerwillig zu. »Wie ein Märchen.«
    »Mir wird jetzt erst klar, wie fremd wir einander sind«, sagte Catalina. »Ich dachte, Euer Land wäre wie meines, aber es ist völlig verschieden. Allmählich komme ich zu der Überzeugung, dass wir Spanier eher den Persern ähneln als den Germanen. Wir sind eher arabisch denn westgotisch. Vielleicht habt Ihr geglaubt, ich als Prinzessin würde Euren Schwestern ähneln, aber ich bin anders als sie, ganz anders.«
    Arthur nickte. »Ich werde lernen müssen, Eure Traditionen zu verstehen«, versprach er zaghaft. »So wie Ihr auch lernen müsst, die meinen zu verstehen.«
    »Ich werde Königin von England sein, ich werde englisch werden müssen. Aber ich will, dass Ihr wisst, wer ich früher war.«
    Wieder nickte Arthur. »Habt Ihr heute sehr gefroren?«, fragte er, und noch während er sprach, überkam ihn ein neues, fremdes Gefühl, wie eine Art Last in seinem Magen. Er begriff, dass es Beklemmung war - weil sie unglücklich war.
    Catalina erwiderte seinen Blick freimütig. »Ja«, erwiderte sie. »Ich habe heute furchtbar gefroren. Und ich habe überlegt, dass ich Euch gegenüber sehr unfair gewesen war, und habe mich deswegen gegrämt. Und dann dachte ich, wie weit ich doch von meiner Heimat und der heißen Sonne und meiner Mutter entfernt bin, und bekam Heimweh. Es war ein schrecklicher Tag. Ich hatte einen schrecklichen Tag.«
    Arthur streckte ihr seine Hand entgegen. »Kann ich etwas tun, um Euch zu trösten?«
    Ihre Fingerspitzen berührten sich. »Das habt Ihr bereits getan. Als Ihr mich hineintrugt zum Kamin und mir sagtet, dass es Euch leidtue. Da habt Ihr mich bereits getröstet. Ich werde lernen, darauf zu vertrauen, dass Ihr es stets tun wollt.«
    Da zog er sie an sich. Die Kissen waren weich und schmiegsam, er legte sie neben sich und zerrte sanft an der Seide, die um ihren Kopf gewickelt war. Diese gab sofort nach, und ihre schweren rotgoldenen Flechten breiteten sich über das Kissen. Er berührte ihr Haar mit seinen Lippen, dann küsste er ihren schönen zitternden Mund,

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