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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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wärmeren und helleren Tage begann das junge Prinzenpaar, in den Gemächern der Prinzessin eine Schreibstube einzurichten. Sie ließen einen großen Tisch ans Fenster rücken, um das Licht des Nachmittags auszunutzen, und hefteten Karten des Fürstentums auf das geschnitzte Faltwerk der Wände.
    »Es wirkt fast so, als plantet Ihr einen Feldzug«, sagte Lady Margaret Pole freundlich.
    »Die Prinzessin sollte ruhen«, bemerkte Doña Elvira mürrisch.
    »Fühlt Ihr Euch nicht wohl?«, fragte Lady Margaret.
    Catalina lächelte und schüttelte den Kopf. Allmählich gewöhnte sie sich an das zwanghafte Interesse an ihrer Gesundheit. Bis sie bestätigen konnte, dass sie Englands Thronfolger unter dem Herzen trug, würde sie keine Ruhe haben vor neugierigen Menschen, die sich nach ihrem Befinden erkundigten.
    »Ich brauche nicht zu ruhen«, erklärte sie. »Und morgen möchte ich, falls Ihr mich mitnehmt, ausreiten und die Felder besichtigen.«
    »Die Felder?«, fragte Lady Margaret einigermaßen bestürzt. »Im März? Es dauert noch eine gute Woche bis zum Pflügen, es gibt noch nichts zu sehen.«
    »Ich muss etwas über Englands Landwirtschaft lernen«, entgegnete Catalina. »Dort, wo ich aufgewachsen bin, wird es im Sommer so heiß, dass wir Gräben in die Felder ziehen müssen, damit die Pflanzen Wasser bekommen und gedeihen. Als wir zum ersten Mal durch dieses Land ritten und ich die Gräben in Euren Feldern sah, war ich so unwissend, dass ich glaubte, sie seien zur Bewässerung da.« Sie lachte laut auf. »Und dann erklärte mir der Prinz, die Gräben dienten dazu, die Felder zu entwässern ! Ich wollte es nicht glauben! Wir sollten also zu den Feldern reiten, damit Ihr mir alles erklären könnt.«
    »Eine Königin muss nicht über Felder Bescheid wissen«, schaltete sich missmutig Doña Elvira aus ihrer Zimmerecke ein. »Warum sollte sie interessieren, was die Bauern anbauen?«
    »Natürlich muss eine Königin über Landwirtschaft Bescheid wissen«, entgegnete Catalina verärgert. »Sie sollte alles über ihr Land wissen. Wie könnte sie sonst regieren?«
    »Ich bin sicher, Ihr werdet eine sehr gute Königin von England sein«, meinte Lady Margaret vermittelnd. Catalina strahlte. »Ich werde die beste Königin sein, die England je hatte«, rief sie. »Ich werde für die Armen sorgen und der Kirche beistehen, und sollte jemals Krieg herrschen, werde ich für England in den Kampf reiten, so wie es meine Mutter für Spanien tat.«
 
***
 
    Wenn ich mit Arthur die Zukunft plane, vergesse ich mein Heimweh. Jeden Tag denken wir uns neue Verbesserungen aus, überlegen diese oder jene Gesetzesänderung. Wir lesen philosophische und politische Bücher, wir reden darüber, wie viel Freiheit man den Menschen geben kann und ob ein König eher ein gütiger Tyrann sein oder so wenig Macht wie möglich ausüben sollte. Wir reden auch über meine Heimat: über den Grundsatz meiner Eltern, dass ein Land eine einzige Kirche, eine gemeinsame Sprache und eine verbindliche Rechtsprechung haben muss. Oder ob es möglich ist, eine Nation zu erschaffen, wie die Mauren es taten: mit einem Gesetz für alle, aber vielen verschiedenen Bekenntnissen und Sprachen - und dem Vertrauen in die Menschen, die klug genug seien, sich das Beste selbst zu wählen.
    Wir reden und wir diskutieren. Manchmal brechen wir in Lachen aus, manchmal sind wir verschiedener Meinung. Arthur ist mein Liebster und mein Ehemann, unleugbar. Und nun wird er auch mein Freund.
 
***
 
    Catalina war in den kleinen Garten an der östlichen Burgmauer gegangen und redete dort ernst auf einen der Burggärtner ein. In gepflegten Beeten wuchsen Gemüse für die Burgküche und einige Blumen und Kräuter, die Lady Margaret für medizinische Zwecke kultivierte. Als Arthur von der Beichte in der Kapelle zurückkehrte, sah er Catalina im Garten stehen. Er warf einen Blick zur Großen Halle empor, ob er auch nicht beobachtet würde, und stahl sich dann zu seiner jungen Frau davon. Im Näherkommen sah er, wie sie wild gestikulierend etwas zu beschreiben versuchte. Er lächelte. »Prinzessin«, begrüßte er sie förmlich.
    Catalina sank in einen tiefen formellen Knicks, aber ihre Augen strahlten vor Freude, ihn zu sehen. »Sire.«
    Der Gärtner war in der feuchten Erde auf die Knie gefallen, sobald er des Prinzen ansichtig wurde. »Du kannst jetzt aufstehen«, sagte Arthur liebenswürdig. »Ich glaube nicht, dass Ihr um diese Jahreszeit schon viele schöne Blumen finden werdet,

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