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Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die ewige Prinzessin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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was immer es auch ist. Dazu brauchen wir nur einen Gärtner, der die Samen mitbringt und Erfahrung mit den Pflanzen besitzt, die Ihr haben möchtet. Warum schreibt Ihr nicht dem Gärtner der Alhambra und bittet ihn, jemanden herzuschicken?«
    »Kann ich denn einen Gärtner herbestellen?«, fragte Catalina ungläubig.
    »Liebste, Ihr seid die künftige Königin! Ihr könnt ein ganzes Bataillon Gärtner holen, wenn Ihr wollt.«
    »Wirklich?«
    Arthur lachte, als er die Freude auf ihrem Gesicht sah. »Ihr könnt dies unverzüglich tun. Wusstet Ihr das nicht?«
    »Nein! Aber wo sollte der Arme einen weiteren Garten anlegen? An der Burgmauer ist kein Platz mehr, und wenn wir sowohl Früchte als auch Gemüse anbauen wollen ...«
    »Ihr seid doch Prinzessin von Wales! Ihr könnt Euren Garten dort anlegen, wo es Euch gefällt. Ihr sollt ganz Kent als Garten haben, wenn Ihr nur wollt.«
    »Kent?«
    »Dort bauen wir Äpfel und Hopfen an. Deshalb glaube ich, wir könnten es mit lactuca versuchen.«
    Catalina fiel in sein Lachen ein. »Ich habe einfach nicht nachgedacht. Ich hätte nicht im Traum daran gedacht, einen Gärtner herzubitten. Wenn ich doch einen aus der Heimat mitgebracht hätte! Jetzt habe ich alle diese nutzlosen Hofdamen, und was ich wirklich brauche, ist ein Gärtner!«
    »Ihr könntet ja Doña Elvira dagegen eintauschen.«
    Sie erstickte fast vor Lachen.
    »Ach Gott, wie glücklich sind wir doch!«, stellte Arthur fest. »Ihr sollt alles haben, was Ihr begehrt, und zwar immer, das verspreche ich. Wollt Ihr Eurer Mutter schreiben? Sie kann Euch ein paar fähige Männer schicken, und ich werde mich sogleich darum kümmern, dass ein Stück Ackerland umgegraben wird.«
    »Ich schreibe an Juana«, beschloss Catalina. »In den Niederlanden. Sie lebt wie ich im Norden der Christenheit. Sie wird wissen, was in diesem Klima gedeiht. Ich schreibe ihr und werde ja dann hören, was sie unternommen hat.«
    »Und wir werden lactuca essen!«, versprach er, ihre Finger küssend. »Den ganzen Tag. Wir werden nichts essen als lactuca, wie grasende Schafe, was immer es auch ist.«
 
***
 
    »Erzählt mir eine Geschichte.«
    »Nein, erzählt Ihr eine Geschichte.«
    »Könnt Ihr mir noch einmal von dem Fall Granadas erzählen ...«
    »Das werde ich. Aber vorher müsst Ihr mir etwas erklären.«
    Arthur streckte den Arm aus und zog sie an sich, sodass sie quer über dem Bette lag, den Kopf an seine Schulter gebettet. Catalina spürte, wie seine glatte Brust sich bei seinen Atemzügen hob und senkte, und sie hörte den sanften Schlag seines Herzens, so gleichmäßig und beständig wie seine Liebe.
    »Ich werde Euch erklären, was Ihr nur wollt.« Bei diesen Worten schmunzelte er, das hörte sie. »Ich bin heute ausnehmend klug. Ihr hättet nur hören sollen, wie ich nach dem Dinner Recht gesprochen habe.«
    »Ihr seid sehr gerecht«, pflichtete sie ihm bei. »Ich liebe es, wenn Ihr ein weises Urteil fällt.«
    »Ich bin Salomon«, prahlte er. »Man wird mich Arthur den Guten nennen.«
    »Arthur den Weisen«, schlug Catalina vor. »Arthur den Prächtigen.«
    Sie kicherte. »Aber ich möchte, dass Ihr mir etwas erläutert, das ich über Eure Mutter gehört habe.«
    »Ach ja?«
    »Eine der englischen Hofdamen hat mir erzählt, dass Eure Mutter einst mit Richard, dem Tyrannen, verlobt war. Ich wähnte, nicht recht verstanden zu haben. Wir sprachen nämlich Französisch, und ich glaubte, mich verhört zu haben.«
    »Ach, die alte Geschichte«, tat Arthur sie mit einer Handbewegung ab. »Sie stimmt also nicht? Ich hoffe, meine Frage bereitet Euch kein Ungemach?«
    »Aber gar nicht! Es ist eine altbekannte Geschichte.«
    »Aber sie kann doch nicht wahr sein?«
    »Wer weiß? Nur meine Mutter und Richard, der Tyrann, wissen über die genauen Umstände Bescheid. Und der eine ist tot, und die andere schweigt wie ein Grab.«
    »Wollt Ihr es mir erzählen?«, fragte Catalina zaghaft. »Oder sollen wir lieber nicht darüber sprechen?«
    Arthur zuckte die Achseln. »Diese Geschichte gibt es in zwei Fassungen: in der wohlbekannten und in einem Zerrbild. Die allgemein bekannte Fassung lautet, dass meine Mutter damals mit ihrer Mutter und ihren Schwestern in eine Freistatt floh, sie verbargen sich in einer Kirche. Sie wussten, wenn sie sich hervorwagten, würden sie von Richard, dem Thronräuber, verhaftet werden und wie ihre jüngeren Brüder im Tower verschwinden. Niemand wusste, ob die Prinzen noch am Leben oder bereits tot waren, aber da sie

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