Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
waren schmutzig weiß und übersät mit Löchern und Wasserflecken. Quait entdeckte weitere Räume ähnlich dem, den sie von außen gesehen hatten. Sie waren vollgestellt mit Straßenbauermöbeln.
    Am Ende des Korridors wandte er sich nach links in Richtung des Lichtscheins, der unter der Tür hindurch schien.
    Er überprüfte jeden Raum, während er weiter vordrang, doch er fand niemanden. Schließlich öffnete er die Tür zu dem erleuchteten Zimmer und wurde von einem Schwall warmer, trockener Luft überrascht. Nirgendwo war ein Feuer zu sehen. Die Wärme schien aus einer Reihe von Rohren zu kommen, die aus einer Wand ragten. Quait war so fasziniert von dem Apparat, daß er nicht bemerkte, wie jemand hinter ihm den Raum betrat.
    »Verbrenn dich nicht«, sagte eine Stimme.
    Idiot! Quait wirbelte herum und starrte in die Mündung einer Bärenflinte.
    Sein Blick wanderte langsam von der Mündung der Waffe zu einem Paar eng beieinanderstehender, verärgerter Augen. Vor ihm stand ein kleiner Mann mit kahlem rundem Schädel, dicken Unterarmen und grauschwarz meliertem Bart. Er besaß blitzend weiße Zähne.
    »Ich habe nichts Böses im Sinn, Freund«, sagte Quait.
    »Du wirst auch keine Gelegenheit zu etwas Bösem erhalten.« Die Stimme klang rauh. »Nimm die Waffe ganz langsam heraus und leg sie hin, oder ich töte dich auf der Stelle.« Unbehaglich stellte Quait fest, daß die Stimme des Mannes nervös klang.
    »Ganz ruhig«, sagte Quait. »Ich bin nicht gefährlich.«
    Er nahm die Waffe aus dem Holster und legte sie auf ein Sofa.
    »Das sehe ich.« Der Mann nahm sich Zeit, um Quait zu mustern. »Wer bist du«, fragte er schließlich. »Was hast du hier zu suchen?«
    »Mein Name ist Quait Esterhok. Ich bin auf der Durchreise. Es ist kalt draußen. Ich bin reingekommen, weil ich einen Unterschlupf suchte. Ich habe nicht gewußt, daß jemand anderes hier wohnt.«
    »Dort hinüber«, sagte der Mann und dirigierte Quait in die Mitte des Raums.
    Quait gehorchte. »Wer sind Sie?« fragte er.
    Der Kahlköpfige hielt die Waffe unverwandt auf eine Stelle zwischen Quaits Augen gerichtet.
    »Hören Sie«, sagte Quait, »wenn Sie wollen, daß ich gehe, gehe ich.« Er machte einen zaghaften Schritt Richtung Ausgang, doch irgend etwas in den Augen des Mannes riet ihm, lieber nicht weiterzugehen.
    »Ich habe nur selten Besuch«, sagte der Mann. »Wer ist noch bei dir?«
    »Niemand.«
    Der Mann deutete zu einem der Stühle. »Setz dich.«
    Quait gehorchte.
    »Kein Mensch reist allein durch diese Gegend, Quait Esterhok. Ich schätze, deine Chancen, ohne ein Dutzend Löcher im Bauch wieder hier raus zu kommen, wären beträchtlich größer, wenn du dich dazu entschließen könntest, mir endlich die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich würde niemals einen Mann anlügen, der eine Waffe auf mich gerichtet hält«, sagte Quait.
    Beide starrten sich schweigend an. Plötzlich rief Chaka seinen Namen. »Alles in Ordnung, Quait?« Und leiser, aber immer noch deutlich zu hören: »Wo ist er hingegangen, Silas?«
    Quait grinste seinen Bewacher an. »Ich bin okay«, rief er zurück. »Aber bleibt, wo ihr seid. Vor mir steht ein Mann mit einer Waffe in der Hand.«
    »Sag ihnen, sie sollen hereinkommen, damit ich sie sehen kann.«
    »Nein«, widersprach Quait. »Das werde ich auf keinen Fall tun.«
    Der Mann wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht. Er trug ein zerknittertes graues Hemd und ausgebeulte schwarze Hosen.
    »Ihr dort draußen!« polterte er. »Kommt herein, laßt die Waffen draußen und haltet die Hände hoch, oder ich erschieße euren Freund.«
    Lange Zeit herrschte Schweigen. Der Kahlköpfige wich in eine Ecke des Raums zurück, von der aus er sowohl Quait als auch den Eingang unter Kontrolle behalten konnte.
    »Bitte erschießen Sie niemanden«, sagte Chaka. Sie betrat mit erhobenen Händen den Raum. Silas folgte ihr auf dem Fuß.
    »Wer sind Sie?« platzte Silas heraus. »Ein Irrer?«
    »Das ist eine Frage, die leider unbeantwortet bleiben muß.« Der Kahlköpfige schielte in den Korridor hinaus. »Sonst noch jemand?«
    »Nein«, antwortete Quait. »Das waren alle.«
    »Das hoffe ich. Falls noch eine Überraschung auf mich wartet, fange ich an zu schießen. Ihr drei seid die ersten. Und jetzt: Was habt ihr in meinem Haus zu suchen?«
    Quait versuchte eine Erklärung. Silas hatte sich seiner Natur gemäß der Handvoll ungebundener Bücher zugewandt, die im Regal lagen. Plötzlich seufzte er. »Illion Talley. Woher zur Hölle haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher