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Die ewige Straße

Die ewige Straße

Titel: Die ewige Straße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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daß sie mehr erkennen konnten.
    »Lassen wir es in Ruhe«, schlug Shannon vor. »Es hat nichts mit unserer Expedition zu tun.«
    »Selbstverständlich hat es das!« widersprach Silas. »Wir sind schließlich gekommen, um mehr über die Straßenbauer zu erfahren!«
    »Silas«, sagte Shannon geduldig, »wahrscheinlich sind es nur ein paar Leute wie wir, die sich dort verkrochen haben. Wenn wir hineingehen, kommt es möglicherweise zu einem Kampf.«
    »Der Rücken«, beharrte Silas. »Vielleicht besteht eine Verbindung zu diesem merkwürdigen Rücken.«
    »Das ist unwahrscheinlich«, entgegnete der Waldläufer.
    »Wer weiß?« Silas setzte sich in Bewegung. »Ich komme wieder.«
    Chaka gesellte sich zu ihm. Quait bat sie, auf ihn zu warten. Er eilte ins Lager zurück und holte eine Lampe, ohne sie jedoch anzuzünden.
    »Also schön«, brummte Shannon. Er überprüfte seine Waffe und schob sie in das Holster zurück. »Dann sehen wir eben nach. Ich hoffe nur, daß keinem von uns der idiotische Kopf weggeblasen wird.«
    »Nein, Jon«, sagte Silas. »Nicht wir. Ich möchte, daß ein paar von uns draußen bleiben, falls wir in eine Falle geraten. Und ich hätte dich gerne in einer Position, von wo aus du unsere Rettung leiten könntest. In Ordnung? Bleib hier. Wenn wir nicht zurückkommen, bist du an der Reihe.«
    Shannon blickte unglücklich drein.
    Oben auf dem Kamm war es dunkel. Quait trat in ein Erdloch, und Silas stolperte über eine Wurzel. Trotzdem erreichten sie unangefochten den Boden auf der anderen Seite des Rückens und überquerten die fünfzig oder sechzig Yards, die den Rücken von den Gebäuden trennten.
    Ein Dutzend Steinstufen, eingefaßt von einer niedrigen Mauer, führten zum Vorplatz hinauf. »Im Stall stehen Pferde«, sagte Quait. Er schlich davon, um einen Blick darauf zu werfen. Drei Pferde. Und ein Wagen.
    Sie krochen zu den erhellten Fenstern und spähten hinein.
    Eine Lampe brannte hell und ohne zu flackern. Sie stand auf einem Beistelltisch, und ihr Lichtkegel fiel auf einen Lehnstuhl, aber eine Flamme war nicht zu erkennen. Mehrere Möbelstücke standen in dem Raum, sogar ein Sofa. In einem Regal lagen ein paar ungebundene Bücher.
    »Was hältst du davon?« fragte Silas. Seine Hand schwebte in der Nähe des Revolvers. Silas war nicht daran gewöhnt, eine Waffe zu tragen, und Quait hatte bemerkt, daß er ein wenig großspurig umherstolzierte, wenn er sie umgeschnallt hatte. Doch jetzt war von Großspurigkeit nichts mehr zu sehen.
    Quait prüfte die Fenster. Sie waren verschlossen.
    »Ich würde zu gerne herausfinden, wie diese Lampe funktioniert«, sagte Chaka.
    Sie warteten eine Weile, doch der Raum blieb leer. Schließlich kehrten sie zur Vorderseite zurück, stiegen die Stufen empor und überquerten den Vorplatz. Einst hatte das Gebäude vier Türen besessen. Drei davon waren noch an Ort und Stelle. Die vierte fehlte, und vor den Durchgang hatte jemand eine dicke graue Plane gehängt. Durch die Plane war eine düstere Empfangshalle zu erkennen und darin die Umrisse von Tischen und Stühlen.
    Auf der Vorderseite des Gebäudes stand eine Inschrift zu lesen: RICHARD FEYNMAN TEILCHENBESCHLEUNIGER.
    »Wer war Richard Feynman?« fragte Chaka.
    Silas schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.«
    Quait sah zurück auf den Kamm. Shannon und die anderen waren nicht zu sehen, doch Quait wußte, daß sie alles beobachteten. »Bleibt unten«, sagte er und tappte zu der Plane.
    Chaka und Silas hatten sich bereits in Bewegung gesetzt, um Quait zu folgen. Er winkte ihnen (vergeblich), in Deckung zu bleiben, und schlüpfte durch die Öffnung.
    Wäre Chaka nicht zugegen gewesen, hätte sich Quait ganz bestimmt gründlicher umgesehen und nach einem weniger direkten Eingang gesucht. Doch die Pferde im Stall legten nahe, daß die Bewohner eher Menschen als Dämonen waren, und Quait würde sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, als Held dazustehen, indem er umherschlich und nach Hintertüren suchte.
    Eine lange Theke nahm die Hälfte der hinteren Wand ein. Quait trat ein paar Schritte vom Eingang und von der gläsernen Außenwand weg, damit er sich nicht durch seinen Schatten verriet. Der Boden war dick mit Schmutz und Laub bedeckt. Zwei weitere Türen gingen von der Eingangshalle ab. Unmittelbar zur Linken führte eine Treppe nach oben.
    »Hallo?« rief er leise. »Ist da jemand?«
    Der Wind zupfte an der Plane.
    Quait überzeugte sich, daß die Eingangshalle leer war, und betrat einen Korridor. Die Wände

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