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Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm

Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm

Titel: Die Ewigen Jagdgruende der Frau Weinwurm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Fu
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geschundenen Hände noch fester zog und mir ins Ohr zischte, schön locker
zu bleiben, ganz natürlich! Gefangene des fiesesten, erbarmungslosesten
Kriegers westlich des Klondike! Und schon...
    »... schwebst du
locker und flockig wie eine Elfe über den schlammigen Grund!«
    ...
trat er mich derbe in den Rücken und ich stolperte weiter, weiter, bis in alle
Ewigkeit, weiter in eine dunkle, grausame, menschenunwürdige Zukunft! Seine Gefangene,
seine Sklavin, seinen ollen Launen Tag und Nacht ausgesetzt!
    Wie
Wogen gegen einen Wellenbrecher schwappte Ivonnes überlappender Bauch
rhythmisch gegen den Gummibund der Weinwurmschen Turnhose platsch-platsch...
platsch-platsch... und sie lauschte konzentriert mit zusammengezogenen
Augenbrauen... platsch-platsch... platsch-platsch.
    Das Seitenstechen
hörte unvermittelt auf.
    Heissa! Heissa!
    Euphorisch
verschärfte sie das Tempo, ließ sich tragen von dem schwindelerregenden
Bewusstsein, dass sich ein unerwarteter Weg der Gnade und Errettung aufgetan
hatte, denn Dog Warriors Aufmerksamkeit schien abgelenkt von einigen Büffeln,
die mit einem Mal über den Hügel stampften und – lecker! – wie lange hatte er
sich kein ordentliches Büffelsteak mehr in die Pfanne (Pfanne? Hatte er so
was?) gehauen! Und schon schoss sie davon, der durchtrainierte, marathongeübte
Super-Duper-Pathfinder!
    Liliane sah feixend
hinter dem schweißnassen grünen Trainingsanzug her, der eben um die Ecke aus
ihrem Blickfeld preschte. Sie verlangsamte ihr Tempo, denn hinter der Biegung
erwartete sie ein Anstieg, der sich in Serpentinen durch eine Schlucht hinauf
zum Waldhang wand. Ihr Atem ging gleichmäßig, ganz wie ihr Vater es ihr
beigebracht hatte und sie spürte den Muskeln in ihrem Körper nach – was würde
Vati sagen, wenn er sie so sähe? Anerkennende Blicke, stolzgeschwellte Brust
bei Vati!
    Sie bog in die
nächste Serpentine ein und sah Eleonore, die aufgeregt ein totes Tier
beschnüffelte, das neben aufgeschichteten Holzstämmen im Moos lag.
    »Eleonore, weg da,
ist ja eklig!«, schrie sie und rannte schneller, um den tauben Hund von dem Aas
wegzutreiben.
    »Aaaaaaah, was muss
ich da sehen! Ist unsere Meisterathletin schon wieder von Messerstichen
attackiert und zu Fall gebracht worden? Ahahahahohohohoho!«
    »Hör... auf... zu...
wiehern!«, grunzte Ivonne und drückte ihre glühende Wange tiefer in das
kühlende Moos.
    »Für den Anfang doch
gar nicht schlecht!«, tönte Lilianes Stimme weit, weit über ihr, das Krächzen
eines Geiers am gleisenden Himmel, und sie sah aus schmerzenden Augenwinkeln
die rosa Nickibeine einige Stretchübungen vollführen, wobei Lilianes zarte
Knochen bedrohlich knackten.
    »Aber jetzt müssen
wir die Runde über den Rebberg noch zu Ende bringen, sonst hat der Tag nichts
gebracht.«
    Ivonne grunzte erneut
verächtlich und drehte sich schwerfällig um, das Moos brachte der anderen Wange
Kühlung. Eleonore drückte ihr sabberndes, hechelndes Maul gegen Ivonnes
Schulter, in großer Sorge, ihre Ausführerin hätte schon genug von diesem
aufregenden Herumjagen im Wald, das allen doch so viel Spaß machte!
    »Danach gehen wir zur
Belohnung zu mir, Tee trinken.«, lockte Liliane mit verführerischer, süßlicher
Stimme und versetzte Ivonnes Hintern gleichzeitig einen derben Tritt, als sie
sah, dass sie es sich gerade in einer Kuhle aus Waldboden und Zweigen endgültig
gemütlich machen wollte als läge sie zu Hause im Bett zwischen all ihren
Kuscheltieren.
    »Pffffffhhh.«,
erwiderte Ivonne und schloss die Augen. Die bleierne Müdigkeit, ihre
allgegenwärtige Begleiterin, umschlang sie freundlich und liebevoll.
    »Tee und Kekse« .
    Vorsichtig öffnete
Ivonne ein Auge und blinzelte durch das Laub.
    »Prinzenrolle?«
    Abends
räkelte sich Ivonne wohlig in der Badewanne und quetschte die öligen Badekugeln
mit den goldenen Glitterengelchen, die kleine Harfen trugen, zwischen ihre
Bauchfalten, damit sie sich schneller auflösten.
    Kinder, diese Engelchen sind keine Vision von mir,
wo denkt ihr hin? VISIONEN kommen anders daher, das ist einfaches bizinis,
Massengeschmack-bizinis!
    Sie
wünschte sich einfachen Badeschaum, weiß und wolkig, aber da kam sie bei Herrn
Weinwurm an den Richtigen, was dachte Fräulein Starlet-Ivonne denn, wo ihre
extra-scharfen, super-teuren Pepperoni-Chips herkamen?
    – Aus dem Edeka – Nein, von Penny, Schatz, Knabberkram und Schokolade immer
aus dem Penny! – Terese, misch dich nicht ein, außerdem spielt es hier

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