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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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zuckte als prompte Strafe für diese Boshaftigkeit durch meine Brust.
    "Damit würde ich euch ganz schön was an Verantwortung abnehmen, oder? Aber keine Sorge - ich bin eh nicht mehr lange hier, und so lange passe ich selbst auf mich auf. Ich weiß ja nun, was mir droht, und dass ich bei euch alles andere als in Sicherheit bin."
    "So war meine Frage nicht gemeint. Ich wollte dir nicht aufbürden, was unsere Pflicht und Schuldigkeit ist."
    Ciaran Augen waren traurig, das Veilchenblau etwas verblasst. Ich seufzte, was nicht mit Schmerz bestraft wurde - ich würde freundlicher zu denen sein müssen, die mich bislang gut behandelt hatten, lernte ich aus Schmerz und Nichtschmerz, sonst würde ich bald wieder einen Dolch zwischen den Rippen haben, dann aber wohlverdient.
    "Es tut mir leid. Ich vertraue dir, Jackson, Magnus ... Joseph, Josie und Shane auch, glaube ich."
    Ich dachte kurz nach - vor allem darüber, warum ich gerade diese Namen genannt hatte. Jackson und Magnus - klar, die kannte ich am besten. Aber Shane und Josie? Warum diese beiden und nicht ... Ffion und Peter? Sven und Joseph? Egal - wahrscheinlich war eine spontane Entscheidung aus dem Bauch heraus gerade eher mein Ding als anstrengendes Nachgrübeln über Sympathien. Dass ich einen Namen, einen besonders wichtigen Namen, nicht genannt hatte, wusste ich allerdings, und das war kein Zufall gewesen: Andreas würde sich mein Vertrauen erst neu verdienen müssen, das schwor ich mir.
    "Danke." Ciaran lächelte - ein hübscher Anblick in einem überaus hübschen Gesicht, der meine Stimmung ein wenig hob. "Erinnerst du dich an den Priester, der dich in die Kirche gelassen hat?"
    Ich nickte und trank den Becher leer, Ciaran nahm ihn mir ab und goss nach.
    "Magnus hat ihn geschnappt, er ist hier. Wir müssen schnell mit ihm reden, jetzt, wo es dir besser geht. Wenn du dabei sein möchtest, sage ich Andreas Bescheid, dann können wir anfangen."
    Ich erinnerte mich kaum an den jungen Priester - ein alltägliches Gesicht mit einem seltsamen Lächeln, schwarzer Soutane und schwarzen Haaren: einer von Tausenden in Rom, doch jetzt als Einziger wichtig.
    "Er ist nicht nur ein Priester?"
    Ciaran schüttelte den Kopf. "Oh nein, er ist was ganz anderes."
    Eine einfache Entscheidung diesmal, denn ich wollte alles wissen, was es zu wissen gab: Nur so konnte ich zu einer vernünftigen Entscheidung kommen - und zu einem Urteil darüber, was da warum mit mir passiert war, und wer die Schuld daran trug.
    "Okay. Ich wäre gern dabei."
    Ich blickte auf meine schorfige, golden glänzende Narbe und das Blut, das nach dem Kratzen am Mittag heruntergelaufen, nun verschmiert und bräunlich angetrocknet war.
    "Aber ich muss noch mal Duschen und brauche was zum Anziehen. Ich muss noch sehr, sehr oft duschen", fügte ich hinzu, und erneut traf mich ein trauriger Blick aus Ciarans klugen Augen.
    Magnus Gegen sieben klopfte Jack an meiner Tür: Wie ich hatte er ein paar Stunden geschlafen und sich frisch gemacht, so dass wir beide wieder halbwegs vorzeigbar aussahen.
    "Zieh dich an", sagte er mit Blick auf meine karierten Boxershorts, "Shara ist wach und kommt hoch. Sie will dabei sein, wenn Andreas diesen Priester befragt."
    "Hast du sie schon gesehen?", fragte ich begierig und zog mir einen Pullover über, Jack schüttelte den Kopf.
    "Nein, Ciaran hat mir nur kurz Bescheid gesagt. Wir beide sind dabei, außerdem Shane und Josie - scheinbar hat Andreas Sharas Auswahl der Geduldeten ganz gut vorausgesehen. Und es gilt: Keine Fragen stellen und sie auf keinen Fall berühren."
    Ich zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts: Solange ich nicht auch fortgeschickt wurde, war mir alles andere egal. Wobei - eine Sache gab es da noch.
    "Jack - hat sie denn gar nichts darüber gesagt, dass wir ... da gestern voll was verbockt haben?"
    Jemand lief den Flur entlang, Jack schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dagegen. "Wie meinst du das?"
    "Na ja, ich hab sie einfach so mit diesem Priester in die Kirche reingehen lassen, ich hab überhaupt nicht geschnallt, dass da was falsch läuft. Und damit hab ich doch erst ermöglicht, dass Drake sie erwischen konnte."
    Jack dachte darüber nach. "Wenn sie dazu etwas gesagt hat, dann hat Ciaran mir das nicht erzählt", antwortete er schließlich. "Aber sie würden uns nicht mehr in ihre Nähe lassen, wenn sie das nicht wollen würde. Ich glaube nicht, dass sie dir oder mir etwas vorwirft - auch wenn sie dafür tatsächlich ein paar gute Gründe

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