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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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hätte gern, dass du dich ein bisschen hinlegst. Möchtest du hier schlafen? Sie haben Gästezimmer, du kannst auch mit uns essen. Ich würde mich freuen, die anderen auch."
    Davide schwieg, dann sah er mich an.
    "Warum hat er dich in Rom angegriffen?"
    Ich wechselte einen schnellen Blick mit Ciaran, fand darin aber keine Antwort.
    "Das wusste ich damals nicht", sagte ich wahrheitsgemäß.
    Bitte hör auf zu fragen, beschwor ich Davide in Gedanken - ich muss dich sonst entweder anlügen, oder du kannst dir dein Medizinstudium vom Orden des Heiligen Schwertes finanzieren lassen. Die Tür zur Küche ging auf, Jackson kam herein. Er stellte sich hinter mich und legte mir beide Hände auf die Schultern - die Wärme seines nahen Körpers war beruhigend, und ich wünschte mir plötzlich, ich könnte aufstehen, meinen schönen Kreuzritter an der Hand nehmen und mit ihm einfach gehen: aus dieser angsterfüllten Küche, aus dieser problemerfüllten Burg, diesem schrecklich komplizierten Leben - hinaus in eine Welt, in der wir uns nur um uns beide kümmern mussten, nicht um verstörte Jungen und deren Begegnung mit der Ewigkeit.
    Davides Augen lagen auf Jacksons Händen.
    "Und weißt du es jetzt?", fragte der Junge mich, ein wenig Trotz schwang in seiner Stimme mit.
    "Ja, aber verstehen kann ich es nicht. Es tut mir leid, dass er dich so erschreckt hat, ich hätte gar nicht raus gehen dürfen."
    Das ließ Davide ein wenig aufrechter sitzen. "Er hat mich nicht erschreckt."
    Ich runzelte irritiert die Stirn, dann verstand ich plötzlich. Was hatte er denn auch gesehen? Drake, mit harmlos ausgestreckten, leeren Händen, Shane und Josie mit Waffen, mich sogar mit dem Finger am Abzug. Wir waren diejenigen, die bedrohlich gewesen waren, wir hatten ihn entsetzt.
    "Das waren wir, mit unseren Waffen, richtig? Wir haben dir Angst gemacht."
    Davide nickte. "Ja, ein bisschen. Warum habt ihr die? Niemand hat Waffen. Solche Waffen."
    "Wir beschützen Shara. Dafür sind wir hier." Das war Jackson, immer noch hinter mir.
    Ciaran sah ihn ein wenig vorwurfsvoll an, und ich konnte spüren, wie Jackson mit den Schultern zuckte. Davide sah ihn an, dann mich und Ciaran. Er öffnete den Mund, wandte sich dann aber mit emporgerecktem Kinn eindeutig an Jackson.
    "Ist sie ... in großer Gefahr?"
    "Ja. In Lebensgefahr."
    "Kann ich dabei helfen, sie zu beschützen?"
    Ich sog scharf die Luft ein, Jacksons Hände fassten meine Schultern fester, als wolle er mich am Aufspringen hindern.
    Ciaran lachte auf, schüttelte amüsiert den Kopf und drehte sich zu mir um.
    "Shara? Deine Entscheidung."
    Magnus

Als Josie und Shane eine halbe Stunde später in diesem knallroten, kugelrunden Auto vor dem Tor standen, fuhr ich die Brücke runter und gleich hinter ihnen wieder hoch: Damit hatten wir für heute geschlossen, und ich konnte endlich zu den anderen in die Küche gehen. Andreas hatte mich schon vor fünfzehn Minuten verlassen, als er mit unseren Vorkehrungen zufrieden gewesen war und Sven und Peter gemeldet hatten, dass sie vor dem Hotel standen. Ich kam gleichzeitig mit Josie und Shane in der Eingangshalle an, wo Ffion vor der Küchentür stand, ein Ohr an deren dickes Holz gepresst.
    "Was machst du da?", fragte Josie, Ffion winkte uns, wir sollten leise sein, doch dann zuckte sie mit den Schultern und gab ihre Lauscherposition auf.
    "Sie reden mit dem Kleinen, den Shara da mitgebracht hat, aber ich kann nicht alles verstehen. Shara sollte sagen, ob sie ihn aufnehmen will, dann haben sie über was anderes gestritten, aber ich hab nicht genau verstanden, worum es ging. Irgendwas mit Kaffee."
"Und warum gehst du nicht rein?", fragte ich, Ffion warf mir einen bösen Blick zu.
    "Weil Andreas gesagt hat, wir sollen draußen warten, du Depp."
    Das prallte an mir ab, ich klopfte an die Tür. Die gedämpften Stimmen drinnen verstummten, ich steckte den Kopf hinein: Andreas, Ciaran, Shara, Davide - und Jack, klar.
    "Wir möchten reinkommen", sagte ich einfach, und da Shara nickte, stieß ich die Tür auf.
    Wir verteilten uns rund um den Tisch, ich spielte mal wieder den Kellner und holte wahllos Getränke und jede Menge Gläser aus den Schränken. Währenddessen versuchte ich an den Gesichtern von Davide, Shara und Andreas abzulesen, in welchen Stand der Diskussion wir hier hereingeplatzt waren - denn dass es hoch her gegangen war, war vor allem den beiden roten Tupfern auf Sharas Wangen deutlich anzusehen. Jack und Ciaran wirkten so kühl wie immer, Andreas schien

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