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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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dachte ich ein wenig stolz.
    "Ich bin dafür", sagte Ciaran nicht weniger knapp, was ihm einen dankbaren Blick von Davide einbrachte, damit blieb nur noch Andreas.
    Ich sah, dass er Davide sehr prüfend musterte, der den Kleinen nun eingehend die Maserung des Holztisches studieren ließ, aber er würde zustimmen, da war ich mir sicher: Er würde keinen Streit mit Shara vom Zaun brechen, nur wegen dieses durchaus akzeptablen Neuzugangs. Und wenn Shara, Andreas und Ciaran zugestimmt hatten, dann wäre Davide dabei - scheiß auf die Meinung derer, die nicht da waren!
    Andreas nickte schließlich - erst zu Shara, dann zu Davide. "Er ist dabei. Wir sind spätestens morgen Abend komplett, ich werde die anderen dann informieren. Sie werden die besondere Situation verstehen."
    "Danke", sagte Shara. "Dann essen wir jetzt was, ihr erzählt dabei Davide vom fröhlichen Kreuzritter-Leben, damit er sich einen Eindruck machen und seine Entscheidung fällen kann."
    Shara Es war etwa Mitternacht, als die Runde sich auflöste. Jackson und ich nahmen Davide mit nach oben und zeigten ihm ein Gästezimmer mit Bad in der Nähe von Jacksons Zimmer, der holte ein T-Shirt und eine Schlafanzugshose für den Jungen, Ffion spendete Zahnbürste und Zahnpasta.
    "Wir sind gleich da vorn", sagte ich zu Davide und deutete auf Jacksons Tür. "Wenn was ist, kommst du rüber, okay?"
    Der Junge nickte, wünschte uns artig eine Gute Nacht und wirkte endlich wieder ruhig, beruhigt: Ich machte mir keine großen Sorgen um ihn, der Junge schien zäher zu sein, als er aussah. Er hatte seinen Vater angerufen und gesagt, dass wir ihn für die Nacht eingeladen hätten - er würde in den kommenden Tagen und Wochen (nein: in den kommenden Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten!) ohnehin viel Zeit auf der Burg verbringen, da fingen wir am besten gar nicht mit Lügen an.
    Jackson machte große Augen, als ich ihn in sein Zimmer zurückschob.
    "Du willst hier schlafen? Mein Bett ist aber eher ... eng."
    "Eben", antwortete ich und er lachte - es klang glücklich.
    Kurz darauf lag ich angenehm eingezwängt zwischen der kühlen Wand und Jacksons warmer Brust in seinem tatsächlich äußerst schmalen Bett. Ich war mittlerweile richtig müde, auch Jackson wirkte nach dem anstrengenden Tag so träge wie eine betrunkene Katze. Seine Augen glänzten über mir, durch die dichten Vorhänge fiel ein harter Streifen Licht von den Flutlampen im Innenhof quer über das Bett. Ich spielte mit Jacksons Haaren, zog einzelne Strähnen aus diesem unmöglichen Wuschelkopf hinaus und glättete sie zwischen den Fingern, er ließ das stillschweigend über sich ergehen und küsste mich nur ab und zu zärtlich auf Stirn und Schläfen. Ich wollte nicht an den kommenden Tag denken, was mittlerweile fast zu meinem allabendlichen Ritual gehörte: Irgendetwas Unangenehmes lauerte immer, irgendwas Unschönes stand immer am nächsten Tag an, und ich hatte mittlerweile ganz gut Übung darin, die Augen nicht mehr länger nur zum Schlafen, sondern auch zum Vergessen zu schließen. Wir hatten etwa eine halbe Stunde vor uns hingedämmert, als ich leise Schritte auf dem Flur hörte, kurz darauf ein zögerndes Klopfen an der Tür. Ich setzte mich auf, Jackson angelte einen Pullover vom Stuhl und zog ihn über den nackten Oberkörper, dann schloss er auf.
    Es war Davide: Er sah in dem geliehenen, zu weiten Schlafanzug sehr jung aus, und war sichtlich verlegen.
    "Entschuldigung."
Ich krabbelte vom Bett, Jackson zog die Tür weiter auf.
    "Schon gut, komm rein."
    Davide wollte sich nicht hinsetzen, sein Blick wanderte vom Bett über mich auf Jackson. Ich strich das Hemd von Jacksons Schlafanzug glatt, das ich auch heute wieder trug, mein Kreuzritter legte mir einen wärmenden Arm um die Schultern.
    "Ich hab doch noch eine Frage", setzte Davide an.
    "Nur los."
    "Muss ich ... sofort hier weggehen? Ich meine, Andreas hat gesagt, ich soll das Abitur normal machen - aber dann?"
    Ich verstand nicht, was er meinte. "Dann willst du studieren, und das ist kein Problem. Also suchst du dir eine Uni aus und ein Fach. Wenn du wirklich Medizin nimmst, ist Ciaran im siebten Himmel."
    Das schien nicht das wahre Problem zu sein. Davide lächelte nur leicht, schob die Hände in die Taschen der weiten Hose und zog sie dadurch ein Stück runter, was ihn noch mal ein paar Jahre jünger und ein paar Kilo dünner machte.
    "Ich meinte eher ... kann ich meine Eltern und meine Schwester danach noch mal wiedersehen?"
    Ich sah Jackson an:

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