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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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Zweifel damit auf dem Weg zu Drake, der ein paar zögernde, tastende Schritte zurück machte, als wäre ihm seine eigene Angst eine Überraschung.
    Meine Sorge um Shara wich einem unerwarteten Stolz: Ich hatte ein Nervenbündel erwartet und fand ... nun ja, nicht unbedingt Xena, die Kriegerprinzessin, aber immerhin eine Kreuzritter-Prinzessin, die zum Angriff überging. Ich war fast versucht, sie einfach schießen zu lassen - dann wäre das kleine Problem mit Drake erledigt, und Shara hätte ihre wohlverdiente Rache gehabt. Trotzdem war ich froh, als ich sie im Auto hatte, die Waffe gesichert im Holster steckte und ich in ihren Augen nicht die grauenhafte Schuld des Tötens fand, sondern nur die Wut darüber, dass wir ihr die Tour vermasselt hatten: Sie hatte Mut bewiesen und war heil aus der Sache rausgekommen, so war mir das am liebsten. Ich drückte sie an mich, ohne um Erlaubnis zu fragen, und freute mich unbändig, als sie für einen viel zu kurzen Moment erschöpft ihren auch jetzt erstaunlich kühlen Kopf gegen meinen Hals lehnte.
    Jack fuhr nicht einen Deut langsamer als bei unserer Hinfahrt, streckte aber den Arm nach hinten zu Shara, als die Straße für hundert Meter geradeaus führte.
    "Geht es dir gut?"
    Sie nickte und reichte ihm ihre Hand, damit er überprüfen konnte, was ich schon gespürt hatte: Kein Kribbeln, unsere Prinzessin war heil geblieben.
    Shara Mit einem Ruck kam der Wagen vor dem weit geöffneten Tor in der Burgmauer zum Stehen, ich schleuderte unvorbereitet gegen den Vordersitz.
    "Was soll das? Fahr weiter!" Magnus verpasste der Kopfstütze vor ihm einen Schlag mit der Hand, seine Stimme klang drängend.
    Jackson blickte starr durch die Windschutzscheibe, seine Knöchel am Lenkrad waren weiß.
    "Was machen wir mit ihm?", fragte er mit einem Nicken zu Davide auf dem Beifahrersitz. "Wenn wir ihn jetzt mitnehmen, steckt er auch mit drin, und zwar ganz. So werden Andreas und Ciaran es sehen."
    Ich blickte von Jackson zu Davide, aber aus ihren Hinterköpfen war nicht viel herauszulesen. Was sollte das, wo war das Problem? Da war das rettende, das schützende Tor, mehr als dreißig Zentimeter dick und mit Eisennägeln verstärkt – nur noch ein paar Meter, und wir wären in Sicherheit! Magnus gab ein dumpfes Knurren von sich und rutschte tiefer in den Sitz: An der scheinbar anstehenden Diskussion wollte er sich wohl nicht beteiligen. Ich wusste indes noch nicht einmal, worum es darin gehen sollte, und damit lag ich schon mal mindestens einen Punkt hinten.
    Jackson drehte sich zu mir um, sein Blick war eindringlich.
    "Davide hat mit der ganzen Sache nichts zu tun. Er sollte hier aussteigen, quer durch die Plantagen ist er ohne Probleme in ein paar Minuten zu Hause."
    'Er sollte' ... ganz klar nur ein Vorschlag. Musste ich das etwa entscheiden? Von Davide kam keine Reaktion, er blickte nach unten und bewegte sich nicht. Bekam er überhaupt mit, dass wir über ihn redeten? Ich erinnerte mich an seine Angst, die ich fast hatte spüren können, als ich ihn eben dort draußen näher zu mir gezogen hatte, und ich musste nicht lange überlegen, um zu wissen, was ich dachte, was ich wollte.
    "Davide ist total geschockt, du kannst ihn nicht einfach zu Fuß nach Hause schicken. Drake hat ihn gesehen, und wahrscheinlich heute nicht zum ersten Mal, wenn er sich schon länger hier herumtreibt. Er wird wissen, wo Davide wohnt, wenn noch nicht jetzt, dann in ein paar Stunden. Und wenn Drake ihn sich holt, wäre das ein perfektes Druckmittel."
    Jackson schüttelte den Kopf. "Shara, das kannst du nicht wissen ..."
    Ich unterbrach ihn. "Davide steckt schon mit drin – und wenn du ihn hier aussetzt, bringst du ihn in Gefahr. Fahr weiter."
    Ich lehnte mich in meinem Sitz zurück, wartete demonstrativ auf die Weiterfahrt. Meine Stimme hatte alles andere als stark und sicher geklungen, eher nach verängstigten kleinen Mädchen - Magnus schien indes mit meiner Antwort zufrieden zu sein, denn er klopfte erneut mit der Hand auf Jackson Kopfstütze.
    "Die magischen Worte ... Na los, weiter geht's, Jack!"
    Jacksons Augen stachen immer noch in meine, dann nickte er kaum merklich. Er wandte sich wieder nach vorn und Sekunden später passierten wir das Tor, das sich rasch hinter uns schloss.
    "Wer drin ist, ist drin – das weißt du doch selber am besten, Junker Jack", hörte ich Magnus zu Jackson sagen, als wir vor dem Haupthaus aus dem Wagen sprangen.
    An der Tür nahm uns Andreas in Empfang. Auch er warf einen leicht

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