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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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bekommt er eine Woche später. Mitte Juli muss er dann nach Rom, vor diese Kommission - und es wäre optimal, wenn wir dann auch gleich seine Initiierung machen könnten." Er wandte sich direkt an mich. "Die finden traditionell in der Schwertkirche statt, und auch wenn das Schwert sich nicht mehr dort befindet, sollten wir dabei bleiben. Das heißt, wir bräuchten dich Mitte bis Ende Juli in Rom - und ich möchte dich bitten, uns in diesem Zeitraum zur Verfügung zu stehen."
    Bräuchten?, dachte ich, bitten? Das war nicht nur sehr förmlich, sondern auch sehr ... vorsichtig und zurückhaltend ausgedrückt, dachte ich. Als könnte ich den Orden morgen verlassen und dann mal wieder hier vorbei schauen, um ein paar alte Freunde zu besuchen und einen davon mit einem Dolch an der Brust zu markieren. Obwohl - hatte ich nicht genau das vorgehabt, hatte ich nicht genau das gewollt - und mich bislang nur nicht getraut, das auch zu tun? Weil ich dann den schönsten aller Kreuzritter zurücklassen müsste?
    "Und was ist mit Maggie?", fragte ich, ohne auf Andreas' Bitte einzugehen. "Ist sie nicht auch diesen Sommer dran?"
    Andreas nickte. "Ja, aber erst Ende August."
    "Kann man das nicht mit Davide zusammenlegen?"
    Andreas schüttelte den Kopf. "Nein, das würde den beiden nicht gerecht, es müssen zwei verschiedene Termine sein. Ich muss dich also auch in Maggies Namen bitten, uns im August für zwei oder drei Tage zu beehren."
    Ich nickte langsam, Jackson legte mir eine Hand auf den Rücken. Ich wusste, was er wollte, was ich sagen sollte, aber ich musste erst einen kleinen Schluck von meinem Wein trinken, bevor ich diese Worte herausbrachte.
    "Für euren Zeitplan: Jackson und ich wollen heiraten", sagte ich schließlich. "An seinem Geburtstag."
    Der Druck von Jacksons Hand verstärkte sich, doch ich studierte erst mal die Gesichter vor mir, bevor ich fortfuhr. Überraschung bei beiden - dann ein erfreutes, fast schon strahlendes Lächeln bei Ciaran und ein ernstes, nachdenkliches Nicken bei Andreas, nach einem äußerst prüfenden Blick zu Jackson.
    "Ich hab allerdings nicht bedacht, dass Jackson ... nicht normal heiraten kann", fuhr ich fort, "und er hat nun vorgeschlagen, ob nicht einer von euch an seinem Geburtstag einfach ein paar Worte sagen kann. Eine Feier ist ja ohnehin geplant, so dass wir schon einen angemessenen Rahmen hätten."
    "Was du aber nicht wirklich möchtest?"
    Ich sah Andreas erstaunt an: War das an meinem Gesichtsausdruck so deutlich abzulesen gewesen?
    "Ich finde es ein bisschen ... peinlich. Aber da Jackson gern eine Zeremonie möchte, bin ich damit einverstanden. Es soll nur vorher niemand davon wissen."
    "Bis auf Josie", ergänzte Jackson, und Ciaran lachte auf.
    "Ja, das würde sonst blutig enden. Aber ich mache das gern, wenn ihr wollt."
    Ich nickte, Jackson nach einem erneuten, diesmal erleichterten Druck auf meinen Rücken auch.
    "Jack hat allerdings für Davide eine gewisse Verantwortung übernommen", sagte Andreas in die zum Glück nur kurze, aber trotzdem unangenehme Stille hinein, in der ich erleichtert war, dass es heraus war und Jackson sich zufrieden zurücklehnte.
    "Was bedeutet das genau?"
    Andreas nahm sein leeres Glas vom Tisch und rollte es zwischen seinen kräftigen Händen hin und her.
    "Er muss für Davide immer ansprechbar sein. Früher - also vor noch ein paar Wochen - hätten wir die beiden in ein Team gesteckt, so dass sie immer zusammen in der Burg oder in Rom gewesen wären, aber das ist jetzt natürlich anderes. Jackson muss in Davides Nähe bleiben, muss sich um ihn kümmern."
    "Wir könnten Davide jemand anderem zuteilen", schlug Ciaran vor, doch ich hob kurz die Hand.
    "Moment. Ihr geht also davon aus, dass Jackson den Orden verlassen wird - mit mir? Dass wir beide gehen werden?"
    Andreas warf Ciaran einen Blick zu, dann nickte er. "Ja, so hatten wir dich verstanden. Was du gestern nach dem Gespräch mit Drake gesagt hast, oder auch heute im Auto - bezüglich deiner Bewegungsfreiheit, dass du nicht unser Eigentum bist und so weiter. Wenn du gehst, wäre das für uns natürlich eine Tragödie, aber weder können noch wollen wir dich zu etwas überreden oder gar zwingen. Unser Angebot an dich, unsere Hoffnung, unser Glaube an dich - das bleibt bestehen. Wir sind hier, sind heute, morgen und in den kommenden Jahrhunderten hier, und das weißt du. Wir haben achthundert Jahre gewartet, und selbst wenn du uns nun erst einmal verlässt, sind wir trotzdem schon einen enormen

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