Die Ewigen
Quecksilberstraßen, ein fein gesponnenes Nest, mit der nachtschwarzen Pupille darin – wach, hell und klug. Ich nickte ihr kurz zu, erntete ein leises, kaum die Mundwinkel erreichendes Lächeln, damit war die Sache klar. Ich hatte es schon mal gedacht und blieb mir ausnahmsweise Mal selber treu, auch wenn mein Herz mit einem gläsernen Splittern in tausend nadelspitze Teile zerbrach: Wenn die Prinzessin Jack wollte, wenn die Prinzessin Jack brauchte, um glücklich zu sein, dann sollte die Prinzessin Jack auch bekommen. Maggie stand neben mir, Davide und Josie auf der anderen Seite neben Jack. Dessen Augen hingen an Shara, fragend und zweifelnd, hatte sie ihn doch noch nicht einmal angesehen - doch als Andreas jetzt ihren Arm freigab und ihre Hand in die von Jack legte, sah ich, wie sie seine Finger drückte. Der fragende Ausdruck in seinem Blick wich einer erleichterten Freude, dann drehten die beiden sich Hand in Hand zu Ciaran um - und damit war die Prinzessin endgültig für mich verloren.
Shara Ich musste mich mit aller Kraft konzentrieren, um verstehen zu können, was Ciaran sagte. Mein Herz hatte schon den ganzen Tag über immer wieder unvermittelt losgepocht, als wollte es mich zu größerer Eile antreiben - und nun, kurz vor dem alles entscheidenden Moment, schien es kurz vor dem Bersten zu stehen. Ich klammerte mich an Jacksons Hand, und mir war, als spürte ich sein Herz dort gegen das meine anklopfen, in einem wahnwitzigen Wettstreit um Tempo und Stärke: Diesen Gleichschritt würden wir wohl noch üben müssen.
"Liebe Shara, lieber Jackson, ich mache es so kurz, wie ihr euch das gewünscht habt. Doch bevor ich euch frage, ob ihr diesen Bund heute schließen wollt, ist es meine Pflicht, die hier Anwesenden zu fragen, ob einer von ihnen einen Einwand gegen diese Ehe hat. Wenn ja, dann soll derjenige oder diejenige jetzt vortreten und sprechen."
Es blieb sekundenlang totenstill, dann raschelte irgendein Stoff, was unser beider Herzen einen Schlag aussetzen ließ. Ich sah aus dem Augenwinkel Jacksons Blick - er hatte den Aussetzer auch bemerkt und lächelte mir zu. Seine Eckzähne blitzen und mein Herz hüpfte, was seines kurze Zeit später einen ähnlichen Satz machen ließ.
"Wenn es keine Einwände gibt, können wir beginnen."
Ciaran wandte sich an Jackson, das schlanke Gesicht war ernst, aber ruhig und liebevoll.
"Jackson, bist du bereit, Shara als deine Frau zu lieben, zu achten und zu ehren, bis dass der Tod euch scheidet? Wirst du sie mit deinem Leben beschützen und ihr ein sicherer Halt sein bei allem, was euch widerfährt? Wirst du für sie sorgen, in guten wie in schlechten Zeiten - und ihr stets den Respekt entgegenbringen, den sie vor allen anderen verdient?"
Jackson drückte mir die Hand, wunderbar warme Haut um meine eiskalten Finger. "Ja."
Seine Stimme war leise, aber klar - und ich wünschte mir, dass auch ich diesen Ausdruck an tiefster Überzeugung und Liebe in meine Antwort würde legen können, als Ciaran sich nun mir zuwandte.
"Shara, bist du bereit, Jackson als deinen Mann zu lieben, zu achten und zu ehren, bis dass der Tod euch scheidet? Wirst du an seiner Seite stehen, für ihn sorgen und ihm ein sicherer Halt sein, an guten wie an schlechten Tagen?"
Ich spürte, wie Jackson kurzzeitig jede Kraft verließ und fühlte seine Angst als zartes Kribbeln unter der Haut meiner Finger, dann drückte ich seine Hand, und sagte mit allem verfügbarem Willen 'Ja'. Ciaran lächelte mich an und streckte eine Hand in Josies Richtung, sie legte eine kleine Schachtel hinein. Ciaran öffnete sie und hielt sie zuerst Jackson hin - der nahm den kleineren der beiden Ringe heraus und schob ihn mir an den Finger, hob meine Hand an seine Lippen und küsste das kühle Metall. Meine Hände zitterten leicht, als ich ihm kurz darauf den größeren Ring aufsteckte - unnötig ungeschickt, passte er doch perfekt auf Jacksons schlanken Finger.
"Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau", sagte Ciaran, als wir erneut hochschauten. "Werdet unendlich glücklich miteinander, möge eure Liebe wachsen bis in alle Ewigkeit."
Die Wärme in seiner Stimme schnürte mir die Kehle zu und meine Augen wurden feucht, hinter mir hörte ich ein unterdrücktes Schnüffeln, das nach einer verhalten weinenden Josie klang. Ciaran machte mit den Händen eine Geste, die ich nicht verstand, bis Jackson mich an den Schultern zu sich herum zog und mein Gesicht vorsichtig in beide Hände nahm.
"Ich liebe dich und ich danke
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