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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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wäre ich ein mageres Stück Fleisch in der Kühltheke.
    Als Magnus Inspektion zu seiner Zufriedenheit beendet war, trat er einen Schritt vor, fasste mich an den Schultern, drückte mir einen Kuss auf die Stirn und murmelte 'braves Mädchen' in meine Haare. Sein großer Körper war tröstlich angesichts meiner frösteligen Müdigkeit, und ich drückte ihn kurz an mich, dankbar für seine Sorge und Freundschaft.
    "Ich mache dann mal die große Welle", sagte er, trat beiseite und gab mir wieder den Blick auf Jackson frei.
    Der stand kerzengerade im Türrahmen, und seine Augen ruhten mit einer Konzentration auf mir, die ich selten zuvor so intensiv gesehen hatte. Ich streckte eine Hand nach ihm aus, fühlte kurz darauf seine Finger sich wohlig warm um meine legen. Magnus hatte nach seinen Worten schon auf dem Absatz kehrt gemacht und lief jetzt den Korridor hinunter zur Treppe. Jackson schob mich zurück ins Zimmer, schloss die Tür und riss mich dann unerwartet heftig an sich: Er vergrub eine Hand in meinen Haaren, die andere presste mich gegen seine Brust. Ich japste erschrocken auf, doch seine Lippen verschlossen meinen Mund nur Millisekunden später - und als er mich schließlich wieder etwas lockerer hielt, war ich so außer Atem, dass ich meinen Kopf erschöpft an seinen lehnen und atemlos nach Luft schnappen musste.
    "Entschuldige, aber ich konnte nicht anders", sagte er leise, ich brachte mit großer Anstrengung ein ersticktes Lachen zustande.
    "Ich hab dich auch vermisst", antwortete ich, er strich mir ein paar von viel zu oft unterbrochenem Schlaf verwuschelte Haarsträhnen aus dem Gesicht und küsste mich noch einmal, als ich den Kopf hob, allerdings weitaus zärtlicher und vorsichtiger.
    "Hat Gerard dich angefasst?", fragte er schließlich leise, ich schüttelte den Kopf.
    "Nein. Aber ich fand ihn trotzdem ... bedrohlich."
    Das klang sehr defensiv, aber Jacksons Frage hatte einen wunden Punkt getroffen: Ob ich überreagiert hatte mit meinem Schlag auf die Nase oder nicht, war die alles beherrschende Frage der letzten halben Stunde gewesen, und zu einem eindeutigen Ergebnis war ich bislang nicht gekommen. Angst konnte ich als Grund für meine überraschende Schlagfertigkeit nicht anführen - Gerard hatte mich eher zornig gemacht als ängstlich, und im Zorn zuzuschlagen war nun wirklich nicht eben ... Ladylike.
    "Shara, er ist mitten in der Nacht in deinem Schlafzimmer aufgetaucht und nicht gegangen, als du ihn dazu aufgefordert hast: Das ist mehr Grund, als du brauchst."
    Von Gerards Beleidigung mit Davide und dem Schubser gegen die Tür hatte ich Maggie nichts erzählt, nun gab ich Jackson zögernd die ganze Szene wieder, samt Wortlaut der Äußerungen von Gerard. Keine gute Idee, denn aus seiner stürmischen Wiedersehensfreude wurde erneut diese steinerne Anspannung: Jackson presste die Lippen aufeinander, bis sie jede Farbe verloren, seine Augen wurden starr und blickten an mir vorbei auf die Wand, während wer weiß welche Gedanken durch seinen Kopf jagten. Er hörte auf zu atmen und ich spürte an meiner Wange auf seiner, wie unter seiner Haut eine unbändige Wut hochkochte, die ihn stocksteif machte und alle anderen Gefühle in ihm verdrängte: Wäre da nicht seine altbekannte Wärme und die vor Zorn, nicht vor Schwäche kribbelnde Haut gewesen, hätte ich mir ernsthaft Sorgen gemacht.
    "Jackson?"
    Er reagierte nicht. Ich versuchte, meine Hand unter seinen Armen nach oben zu bekommen - keine Chance, er umklammerte mich einfach zu fest.
    "Jackson!"
    Immer noch nichts. Ich küsste ihn auf den Mund und bekam schließlich ein Blinzeln.
    "Jack", flüsterte ich ihm ins Ohr, "Jack, beruhig dich. Gerard ist nur ein Arschloch, und ich hab ihm schon eine verpasst. Mit der Faust, direkt auf die Nase. Du und Magnus - ihr habt mir gezeigt, wie das geht, weißt du noch?"
    Er atmete ruckartig ein und die steinharte Umklammerung ließ nach, wich langsam der mir bekannten kräftigen, aber liebevollen Umarmung.
    "Du nennst mich nie Jack", sagte er schließlich leise, als sein Atem wieder normal ging, seine schönen Augen mich wieder wahrnahmen und sein Lächeln mich die lang vermissten, aber zum Glück unverändert spitzen Eckzähne sehen ließ. "Nur wenn wir ..."
    Ich wusste, dass er nicht weiter sprechen würde - und natürlich ebenso, was er meinte.
    "In manchen Situationen ist Jackson viel zu lang", erwiderte ich leise lachend, wofür ich einen langen, entspannten Kuss als Belohnung bekam.
    "Ich lasse dich nie wieder

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