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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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allein, das verspreche ich dir. Und jetzt sollten wir ein wenig Abstand wahren, sie werden gleich da sein", flüsterte er, während ich mich wieder etwas atemlos an seiner Wange ausruhte.
    "Wer ist gleich da?"
    Verwunderung in Jacksons Nachtsmaragd-Augen ob meiner Frage. "Andreas und Ciaran. Möchtest du dir vielleicht etwas anziehen?"
    Ich hatte immer noch nur sein Hemd an, weil es mild nach Zimt duftete, und schüttelte nun trotzig den Kopf.
    "Nein. Wer um diese Uhrzeit uneingeladen in mein Zimmer kommt, muss damit rechnen, dass ich ein Nachthemd anhabe."
    Ich löste meine Arme von seinem Rücken, so schwer mir das auch fiel, dann überlegte ich es mir anders und zog ihn wieder an mich. "Aber ich brauche die beiden nicht. Können wir nicht einfach ... schlafen gehen, Jack?"
    Er lächelte ein bisschen traurig. "Netter Versuch", flüsterte er aus nächster Nähe in mein Ohr, was mir eine prickelnde Gänsehaut über den Rücken jagte, dann schob er mich von sich. "Aber es muss sein - Magnus wird mindestens Ciaran holen, damit er dich anschaut."
    Ich seufzte frustriert und hockte mich auf die Bettkante, Jackson zog seine Jacke aus und legte sie mir über die Beine - in seiner Welt zeigte eine Dame ihre nackten Extremitäten nicht, auch nicht, wenn sie mitten in der Nacht aus dem Bett geholt wurde.
    "Ich verstehe Gerard nicht", sagte ich mit Blick auf meine nun züchtig verhüllten Beine: Spargelbeine, das hatte Magnus schon richtig erkannt.
    Und der Rest von mir war auch nicht so gebaut, dass Männer mich begehrenswert fanden - 'schlank', hatten die freundlicheren Urteile gelautet, 'mager', 'dürr' oder 'knochig' die weniger wohlwollenden beziehungsweise ehrlichen.
    "Was meinst du?"
    Ich gestikulierte in Richtung Tür und Flur, in Richtung anderer Schlafzimmer, in den denen wirklich schöne Frauen schliefen.
    "Hier sind Lucia, Ffion und Josie - auch Maggie sieht jeden Tag besser aus, seit dem sie Chips und Schokolade aufgegeben hat. Warum kommt Gerard ausgerechnet zu mir?"
    Vielleicht wegen meiner Kreuze, gab ich mir selber eine mögliche, sogar eine naheliegende Antwort, vielleicht machte mich das ja in den Augen von manchen Mitgliedern dieses Ordens ... begehrenswert? Nicht wegen der Kreuze an sich, wegen profanem Goldstaub in blasser Haut, sondern wegen dem, was sie symbolisierten, wegen der Macht und dem Einfluss, den sie mir zusicherten? Halt, dachte ich alarmiert, nicht weiter denken: Nachher fragst du dich noch, warum Jackson hier bei dir ist, und dann wird's richtig schwierig.
    "Du hältst die anderen für schöner als dich?"
    Jackson ging neben mir in die Knie und sah mich an - ein bisschen überrascht, wenn ich seine fragenden Augen richtig interpretierte.
    Ich war ehrlich erstaunt. "Selbstverständlich."
    Er lachte auf: Es lang amüsiert, und ich fragte mich kurz, ob er nicht doch viel übernächtigter war, als er aussah oder ein viel besserer Schauspieler, als ich gedacht hatte.
    "Shara, du bist unglaublich. Schaust du ab und zu mal in den Spiegel?"
    Ich schüttelte gerade den Kopf, da erklang wieder das mittlerweile so vertraute Klopfen an der Tür. Jackson sah mich an: Ich wusste, dass er nicht öffnen würde, wenn ich das nicht wollte.
    "Mach auf, heute ist Nacht der offenen Tür", scherzte ich ziemlich lahm, und bekam als unerwartete Belohnung noch einen zimtigen, wenn auch kurzen Kuss, der in seiner Sehnsucht nach Ungestörtheit meine bösen Gedanken über die Verbindung zwischen meinem Kreuz und meinem Ehemann Lügen strafte.
    Shara Ciaran saß mit Shane wie erwartet in Andreas' Arbeitszimmer und fiel natürlich nicht wie erhofft aus allen Wolken, als ich eintrat: Über die Monitore hatte er mich und Jack außerplanmäßig zurückkommen sehen, und empfing mich daher mit einem äußerst fragenden Gesichtsausdruck - was nett von ihm war, Andreas hätte uns nicht bis zu Sharas Zimmer kommen lassen. Ich zog mir einen Stuhl heran und begann meine nicht besonders gute Geschichte - nicht besonders gut war sie vor allen deshalb, weil ich weder ihm noch Andreas bislang von Gerards unangemessener Verehrung für Shara erzählt hatte und das jetzt reuig nachholen musste: Ich hatte das gestern wegen der Giuseppe-Aktion in der Kirche total verschwitzt, es hatte ja scheinbar nicht geeilt. Voll verschätzt, du Idiot, rügte ich mich selber, während Ciaran nach meinen holprigen Worten die Finger in die Nasenwurzel kniff, und Shane ihm ungefragt einen teuflisch schwarz aussehenden Kaffee aus der Maschine ließ, in den

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