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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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meinem Gemüseberg, Ciaran schnitt ein Rinderfilet in dicke Scheiben und Shane machte sich unter Ciarans ärztlich erfreuten Augen noch ein Brot. Nach der dritten Zucchini klingelte mein Handy, ich fischte es mit spitzen Fingern aus der Hosentasche, um nicht zu viel Gemüsesaft daran zu schmieren: Davides Nummer. Wahrscheinlich war er auf der Burg angekommen - es war schon fast sechs, auch mit Stau war die Strecke in dieser Zeit zu schaffen.
    "Ciao, Davide", sagte ich, während ich mir das Gerät zwischen Schulter und Ohr einklemmte, und als nach ein paar Sekunden Stille im Lautsprecher ein entsetzlich bekanntes, höhnisches Lachen an mein Ohr drang, glitt mir das Messer aus der plötzlich kraftlosen Hand und fiel scheppernd auf den Steinfußboden.
    Jackson drehte sich um, und als ich seinen Blick auffing, wurde mir nur allzu klar, dass mein Gesicht eine Maske aus Entsetzen und Schock sein musste, denn seine Miene verwandelte sich in Sekundenbruchteilen von fragend zu erschrocken. Er beendete das Telefonat mit Magnus und war mit zwei Schritten bei mir, verfolgt von den überraschten Augen Shanes und Ciarans.
    "Drake", sagte ich tonlos und mehr für die anderen im Raum als zur Begrüßung, am anderen Ende erklang erneut dieses scheußliche Lachen.
    "Gut erkannt, schöne Shara", sagte er mit seiner leicht überheblichen Stimme. "Davide lässt grüßen, er darf aber leider nicht persönlich ans Telefon. Das verstehst du sicher."
    "Was willst du von ihm?", fragte ich, doch die Antwort kam mir in dem Moment selbst in den Sinn, wo ich den Satz beendete. "Lass mich raten: Nichts."
    Wieder das Lachen aus dem Hörer. "Korrekt. Der Junge interessiert mich überhaupt nicht - aber weil das bei dir anders ist, ist er mir im Moment doch ... äußerst wertvoll."
    "Du willst ihn austauschen."
    Gegen wen brauchte ich nicht zu fragen. Jackson legte mir eine Hand auf den Rücken, doch seine warme Berührung lenkte mich kaum von dem eiskalten Zorn ab, der in mir hochstieg.
    "Ja, sehr gern", antwortete Drake leichthin, als hätte ich ihn gefragt, ob er nicht zum Essen kommen wolle.
    Seine Worte, seine Stimme, der bloße Gedanke an seine Gegenwart nahe bei Davide - ich hätte das Handy am liebsten an die Wand geschmettert, und musste nun ein paar Mal tief durchatmen, um mein pochendes Herz zu besänftigen und mich konzentrieren zu können.
    "Beweis mir erst, dass du ihn wirklich hast und nicht nur sein Telefon", sagte ich schließlich, "dann reden wir weiter. Mach ein Foto von ihm - die klassische Kidnapper-Variante, mit dir und der Tageszeitung von heute. Schick es mir auf mein Handy."
    "Wie die Dame wünscht", antwortete Drake amüsiert, was mich natürlich noch mehr reizte.
    "Wenn du ihn tatsächlich hast, können wir über einen Austausch reden. Unter zwei Bedingungen: Erstens - ich werde Davide für mindestens eine Minute auf bloßer Haut berühren und ungestört mit ihm sprechen, bevor er geht und ich zu dir komme. Wenn du den Jungen in irgendeiner Weise körperlich oder seelisch misshandelt hast, werde ich das unweigerlich merken und der Deal ist geplatzt."
    Drake lachte erneut, scheinbar fand er diese Bedingung nicht besonders schlimm.
    "Und was willst du dann machen? Dann habe ich den Jungen immer noch, und das Leid ist ihm schon geschehen."
    Das Leid ... du Arschloch, dachte ich, du mieses, arrogantes Arschloch. Ich drehte mich mit dem Handy von Jackson weg und fuhr um einiges leiser fort - die folgenden Worte waren nicht für die zarten 19. Jahrhundert-Ohren meines Ehemannes bestimmt.
    "Das ist zu dem Zeitpunkt weder für mich noch für dich mehr wichtig, denn dann kommt Bedingung Zwei ins Spiel: Ich komme bewaffnet. Wenn du Davide auch nur ein Haar gekrümmt hast, werde ich dich umbringen, sobald ich dein hässliches Gesicht sehe - oder noch besser: Ich jage mir selbst eine Kugel in den Kopf. Dann kannst du alle Jungen dieser Welt entführen, und es wäre mir scheißegal. Hast du das verstanden, du alter Wichser?"
    Eine Minute lang drang nur ein Rauschen aus dem Lautsprecher an meinem Ohr - wahrscheinlich lachte Drake lauthals angesichts meiner Drohung und hielt mit der Hand pietätvoll das Mikro zu, damit ich das nicht hören konnte. Oder hatte ich ihm tatsächlich etwas angedroht, dass ihn ängstigen konnte? Was mochte ihn erschreckt haben: der eigene Tod - oder meiner? Letzteres, dachte ich: Wenn ich tot war, war auch er am Ende, und hätte eine Ewigkeit Zeit, um sich darüber zu ärgern.
    "Einverstanden", sagte Drake

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