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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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viel, begrüßte die beiden aber mit einer formvollendeten Verbeugung, ließ die Eckzähne blitzen und die grünen Augen blinken - kurz darauf flatterten die beiden wie aufgescheuchte Zofen in meinem Zimmer umher und halfen mir, meine Sachen im Koffer zu verstauen. Viel zu wenig für eine weitere Woche, dachte ich, als ich den Kulturbeutel zu den Kleidungsstücken legte - ich reiste meist mit leichtem Gepäck und hatte nur das Nötigste dabei.
    Jackson hatte meinen abschätzenden Blick auf die wenigen und meist schon getragenen T-Shirts und Jeans natürlich bemerkt.
    "Wir können gleich noch einkaufen gehen, wenn dir etwas fehlt", sagte er, was die beiden Damen vollends eroberte, mich jedoch den Kopf schütteln ließ: Nach Shoppen war mir mal gar nicht, eine Waschmaschine oder die Dienste einer Reinigung würden es auch tun.
    Die Damen halfen uns tragen, was total überflüssig war, da ich außer einem kleinen Rollkoffer nur meine Handtasche und zwei schmale Tüten mit Einkäufen hatte - aber ich ließ sie, schließlich sollten sie ja das Auto noch gebührend bewundern. Das taten sie: Was teuer war, erkannten sie auf den ersten Blick.
    Das Gepäck war schnell im Kofferraum verstaut und Jackson hielt mir galant die Beifahrertür auf, während die Damen und die beiden kleinen Jungs auf dem Bürgersteig Spalier standen, als wollten sie uns mit schneeweißen Taschentüchern Lebewohl winken.
    "Die Rechnung", sagte ich und wollte noch einmal ins Hotel zurück, doch Jackson schüttelte den Kopf.
    "Ist bereits erledigt - und ich habe mir erlaubt, auch für deine Freundinnen zu bezahlen."
    Meine 'Freundinnen' waren baff, ich amüsiert über ihre Gesichter, aber auch ein wenig verärgert über Jacksons Anmaßung: Ich zahlte selbst für mich, diese Regel wollte ich auch unter Kreuzrittern nicht brechen. Das konnten wir jedoch später klären, jetzt musste ich erst einmal ein Abschiedslächeln für meine beiden Ex-Freundinnen auf meinen Mund zaubern und mich damit ebenso anmutig wie glücklich in das weiche Leder des Sitzes sinken lassen.
    Kurz darauf salutierte Jackson den beiden Jungen seinen Dank und wir schossen die schmale Straße hinunter - ob meine Zofen tatsächlich winkten, konnte ich nicht sagen, aber ich sah im Seitenspiegel die beiden Jungs begeistert hinter uns her hüpfen, bis Jackson mit dezent quietschenden Reifen um die Kurve bog.
    "Das mit dem Einkaufen war durchaus ernst gemeint. Du hast ja nur für ein paar Tage gepackt - wenn du etwas brauchst, sag es bitte", bekräftigte er sein Angebot von eben, als wir kurz darauf an einer Ampel warteten.
    "Quatsch. Das Hotel kann mir meine Sachen einmal waschen, das geht schon. Ihr müsst eben mit Jeans und T-Shirt vorlieb nehmen."
    Jackson lachte, als hätte ich einen Witz gemacht.
    "Und wenn wir dir ein paar Sachen ins Hotel schicken? Josie macht das sicher gern."
    Er zog sein Handy aus der Tasche.
    "Wer ist Josie? Gibt es auch Mädchen in eurem ... Verein?"
    Jackson nickte und wählte, die Verbindung kam schnell zustande.
    "Hallo, Josie! Ja, ich bin es ... Das heute Nachmittag tut mir leid, aber es war dringend ... Ja, sie sitzt sogar gerade neben mir, wir fahren zu ihrem Hotel."
    Er hörte kurz zu und warf mir dann einen belustigten Blick zu.
    "Selbstverständlich, was denkst du denn? Pass auf, du kannst uns noch einmal helfen. Oder hat Andreas dir ...? Gut. Also: Shara hat nur Kleidung für ein paar Tage dabei, nun bleibt sie aber noch eine Woche. Kannst du ...?"
    Offenbar konnte diese Josie, denn Jackson dankte ihr, dann runzelte er die Stirn.
    "Einsachtzig oder so ...?" Er drehte den Kopf zu mir. "Entschuldige, aber wie groß bist du?"
    "Einsvierundachtzig."
    Er gab das weiter. "Konfektionsgröße und Hosengröße?"
    "Konfektion so vierunddreißig bis sechsunddreißig, Hosen sechsundzwanziger Weite und sechsunddreißiger Länge - bei ganz, ganz flachen Schuhen geht zur Not auch vierunddreißig."
    Die nächsten beiden Fragen konnte er scheinbar ohne meine Hilfe beantworten: "Blond und Grau."
    Er kannte meine Augenfarbe - interessant. Bei den nächsten Daten streckte er dann allerdings die Waffen: "Josie, das kann ich sie nicht fragen."
    Aus dem Handy kamen schnelle Zwitscherlaute, Jackson reichte mir das Gerät wortlos rüber.
    "Hallo?", fragte ich zögerlich ins Mikrofon, eine überraschend dunkle, angenehme und freundliche Stimme meldete sich.
    "Hi, ich bin Josie. Geht es dir gut?"
    Das klang aufrichtig interessiert und eher nach einer echten Frage denn nach

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