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Die Ewigen

Die Ewigen

Titel: Die Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Sabalat
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ziemlich erschöpft wieder zu Jackson ins Auto gestiegen.
    "Und? Wie war es?", fragte der jetzt, während er langsam durch den um diese Zeit lediglich tröpfelnden Strom der Touristen vom Vatikan wegsteuerte.
    Ich lockerte die Schnürbänder meiner Turnschuhe und seufzte erleichtert, als der Druck auf meine geschundenen Zehen nachließ. Ich hätte doch wieder Josies Sandalen anziehen sollen, dachte ich, diese flachen Treter waren einfach nicht mein Ding.
    "Vor allem weit", scherzte ich etwas lahm (fußlahm vor allem!), dann versuchte ich es noch einmal mit einer ehrlichen Meinung. "Ich dachte immer, die Sixtinische Kapelle wäre tatsächlich auch vom Gebäude her eine Kapelle - also klein, dunkel und niedrig. Das ist eine ausgemalte Turnhalle, nicht wirklich andächtig. Aber trotzdem ... wunderschön, sehr beeindruckend."
    "Ciaran war dabei, als Leonardo dort gearbeitet hat - frag ihn mal danach."
    Ich war kurz baff und bat Jackson dann, mich in Travestere abzusetzen - ich wollte noch ein bisschen durch die Stadt bummeln, schließlich hatte ich heute offiziell frei: Jackson würde mich erst am Abend für das Kolosseum wieder abholen - das dritte Highlight ohne andere Touristen, was war ich doch für ein Glückskind. Jackson sah nicht begeistert aus, als ich meinen Wunsch nach dem Spaziergang kundtat, fügte sich nach einem sehr dunkelgrünen Blick in meine Richtung aber widerspruchslos und steuerte das Auto in die verwinkelten Gassen des alten Viertels. Apropos Widerspruch: Das brachte mich auf was ...
    "Die Sachen habt ihr zurückgegeben, oder?"
    Jackson nickte, ich fühlte mich ein wenig besser. Er und Magnus hatten meinen Klamotten-Ausschuss gestern Abend ohne Protest im Kofferraum verstaut, bevor sie mich zur Engelsburg gefahren hatten - mit Ausnahme des Ledermantels. Der Wagen sei voll, hatte Magnus überraschend wortreich argumentiert, das teure Stück würde nur verknittern und dann könnten sie es nicht mehr zurückgeben. Er hatte den Mantel behutsam in den hintersten Schrank des riesigen Ankleidezimmers der Suite gehängt - das hatte etwas sehr Symbolisches gehabt, und ich hatte den Riesen mit schmalen Augen gemustert, aber nichts gesagt.
    Magnus Bei Shanes und Josies Bericht über Shara am Montag Nachmittag durften nur Jack, Jo und ich anwesend sein, auch wenn mittlerweile schon mehr meiner Brüder und Schwestern im grauen Haus angekommen waren - erpicht darauf, Shara zu sehen oder auch nur aus zweiter Hand ein bisschen über sie zu erfahren.
    Andreas wollte jedoch den Kreis derer, vor denen er Sharas Privatleben bis ins Detail ausbreiteten ließ, so klein wie möglich halten, versprach sich aber von uns Dreien wertvolle Ergänzungen, da wir bislang die meiste Zeit mit ihr verbracht hatten. Jo passte freiwillig: Er war keine Stunde mit Shara in einem Zimmer gewesen und übernahm stattdessen lieber eine weitere Schicht als ihr Schatten. Jack hatte Blondie in der Stadt abgesetzt und war ihr dann gefolgt, bis er Jo durch die engen Gassen zu ihr gelotst hatte: So konnte sie in Ruhe wie auch in Sicherheit Tourist spielen, und wir uns auf unsere heutige, unangenehme Aufgabe konzentrieren.
    Wir würden also zu sechst sein, als wir uns in Andreas' Arbeitszimmer im zweiten Stock versammelten. Shane und Josie hatten Videos und Fotos zusammengestellt, die wir uns über einen großen Bildschirm anschauen konnten, die beiden saßen vor einem Laptop und hatten außerdem einen kleinen Stapel Papiere dabei. Auch Svens Beute war eingeflossen - er schlief noch, war er doch heute Nacht die Strecke von Sharas Geburtsort bis nach Rom mit dem Auto in einem Rutsch durchgefahren und dann gleich ins Bett getaumelt. Wenn ich eine Wahl gehabt hätte, wäre ich auch lieber nicht dabei gewesen, denn was uns jetzt erwartete, war ein Seelenstriptease der gnadenlosen Art: Von gefärbten Haaren bis zu Zoff in der Familie, von unbezahlten Rechnungen bis zu abgelegten Liebhabern - wenn Blondie eine Leiche im Keller hatte, würde die hier und heute aus ihrem stinkenden Grab kriechen. Auch Jack schien sich unwohl zu fühlen, er saß mir mit verschränkten Armen gegenüber und wünschte sich sicherlich an einen ganz anderen Ort. Josie dagegen vibrierte vor Energie und klimperte auf der Tastatur rum, Ciaran und Shane unterhielten sich leise. Als Andreas eintrat und am Kopfende des Tisches Platz nahm, konnte die Show beginnen.
    Shane machte den Anfang: Er sprach deutlich und langsam, wiederholt werden würde hier nichts. Parallel zu seinem

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