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Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Titel: Die fabelhafte Miss Braitwhistle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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dann … dann wurde sie grün. Ich hab noch nie gesehen, wie jemand grün geworden ist. Hübsch sieht es jedenfalls nicht aus.
    Mit ihrem grünem Gesicht ist Frau Klawitter aus der Klasse gestürzt.
    Wir haben schnell das Skelett wieder ausgezogen und es zurück an den Kartenständer gehängt.
    Es hat ziemlich lange gedauert, bis Frau Klawitter zurückgekommen ist.
    »Wir schreiben kein Notendiktat«, hat sie gesagt. »Ich weiß etwas viel Besseres.«
    Wir haben uns schon gefreut, aber nicht lange.
    »Ich singe euch etwas vor und ihr müsst es nachsingen. Und zwar jeder einzeln!«
    Es war die schlimmste Musikstunde meines Lebens. Frau Klawitter hat grässliche Lieder gesungen, so welche, in denen Liebe drin vorkam und Herz und Schmerz und der ganze Mist.
    Aki und ich wären fast gestorben, als wir mit Singen dran waren. Die Mädchen haben natürlich gefeixt und gekichert, denen macht es ja auch nichts aus, so einen Schmalz zu singen. Uns war das Lachen jedenfalls gründlich vergangen.
    Als die Stunde endlich zu Ende war und Aki und ich an Frau Klawitter vorbei zur Tür gehen wollten, hat sie gesagt: »Tit for tat!«
    »Was soll das heißen?«, wollte Aki wissen.
    »Fragt Miss Braitwhistle, die erklärt es euch sicher.«
    Aber wir haben auch so geahnt, was das heißen sollte, irgendwas wie »Rache ist Blutwurst« oder so ähnlich.

19. KAPITEL
    Eine stinkende Hausaufgabe
    Als Aki und ich am Dienstagmorgen zur Schule kamen, saß wieder Felix vor dem Schultor und hat uns begrüßt.
    »Hoffentlich findet Herr Fischli so schnell keinen neuen Hausmeister«, hab ich zu Aki gesagt.
    »Und selbst wenn«, hat Aki gemeint, »da fällt uns schon was ein, um den wieder zu vergraulen. Willst du mal meine Hausaufgabe sehen?«
    »Seit wann machst du Hausaufgaben?«, hab ich gefragt.
    »Seit gestern. Es hat sogar richtig Spaß gemacht.«
    Aki hat seine Schulmappe geöffnet, da war aber keine Hausaufgabe drin, sondern etwas, das ziemlich gestunken hat.
    »Was ist das denn?«, hab ich gefragt.
    »Das ist Susi. Erkennst du sie nicht?«
    »Dein Meerschwein?«
    Aki hatte mal ein Meerschweinchen, das Susi hieß. Es war im Sommer gestorben und wir hatten es bei Aki auf dem Hof begraben. Hatte er Susi etwa wieder ausgebuddelt?
    »Wir sollten doch zu Hause das Skelett von einem Tier zeichnen und da hab ich gedacht, ich bring am besten eins mit.«
    Ich war mir nicht so sicher, ob Miss Braitwhistle das gefallen würde. Aber bei ihr konnte man nie wissen.
    Als wir an Felix vorbei durch das Tor gehen wollten, schnüffelte er an Akis Schulmappe und versuchte, seinen Kopf reinzustecken.
    »Lass mal, Felix, Susi kannst du nicht mehr retten. Die ist schon tot«, hat Aki gesagt. Und als ob Felix verstanden hätte, zog er den Kopf zurück und ließ uns durch.
    In der Klasse war schon wieder ordentlich was los. Polly und Molly hatten heute Latzhosen und gestreifte Pullis an, ihre Puppen natürlich auch, und natürlich waren sie dabei, sichdie Puppen gegenseitig auf den Kopf zu hauen. »Du hast meinen Pulli an, zieh ihn sofort aus!«, schrie Molly.
    »Genau, du hast meinen Pulli an, zieh ihn sofort aus!«, schrie auch Polly.
    Annalisa zeigte jedem ihr Poesiealbum, das innen und außen ganz und gar rosa war. »Guckt mal, hier lasse ich Miss Bratwiesel reinschreiben, hier, wo die vielen rosa Herzchen sind.«
    Max packte einen Kuchen aus und stellte ihn auf den Lehrertisch. »Meine Mutter hat gemeint, ich soll den hier für Miss Braitwhistle mitbringen, in England kennt man bestimmt keinen Bienenstich.«
    »Ist er gefüllt?«, fragte Pauline mit ganz großen Augen.
    »Natürlich, was denkst du denn? Mit Vanillepudding.«
    »Lecker!«, rief Aki und ließ seine Mappe fallen, und Susi fiel raus, beziehungsweise das, was von ihr nach einem halben Jahr Beerdigtsein übrig geblieben war.
    »Igitt!«, schrien alle und hielten sich die Nase zu.
    Annalisa presste ihr rosa Poesiealbum an die Brust, als habe sie Angst, es könne beim Anblick von Susis Leiche plötzlich schwarz werden.
    Aki nahm den Tafellappen, wickelte Susi damit ein und legte sie neben den Bienenstich.
    »Bestimmt freut sie sich über unsere Geschenke«, sagte er.
    Wir konnten es kaum erwarten, zu sehen, wie sehr Miss Braitwhistle sich freute, aber es klingelte zur Stunde, und sie kam nicht.
    »Gestern ist sie auch zu spät gekommen«, sagte Molly.
    »Genau, gestern ist sie auch zu spät gekommen«, sagte Polly.
    »Ja, aber da musste sie auch ein Skelett besorgen«, sagte Aki.
    »Vielleicht nehmen

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