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Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Die fabelhafte Miss Braitwhistle

Titel: Die fabelhafte Miss Braitwhistle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ludwig
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gemalt.«
    »Sehr schön, Hugo, du hast dich gut getroffen. Aber wo ist deine Brille?«, hat Frau Harnisch gefragt. Natürlich hatteder Junge auf meinem Bild keine Brille auf, denn der war ja ich, und ich brauch keine Brille.
    »Die hab ich abgesetzt, Mama«, hat Hugo gesagt und ein unschuldiges Gesicht gemacht. »Damit sie nicht kaputtgeht.«
    »Sehr gut, Hugo.«
    »Sehen Sie, Frau Harnisch«, hat der Inspektor gesagt. »Für die Kinder war diese Woche bestimmt sehr nützlich. Manchmal lernt man im Leben mehr als in der Schule.«
    »Trotzdem frage ich mich, wo diese Person, diese Miss Sowieso steckt, die eigentlich die Klasse unterrichten soll.«
    Herr Fischli hat wieder auf die Uhr geschaut. »Ehrlich gesagt, verstehe ich das auch nicht, aber vielleicht –«
    In diesem Augenblick ging die Tür auf und Miss Braitwhistle erschien. »Oh, was ist hier los?«, hat sie ganz erstaunt gefragt. »Mister Fischli, Mister Wuhlick und wer sind Sie?«, hat sie Hugos Mutter gefragt.
    »Ich bin Mister –, ich meine Frau Harnisch. Die Mutter von Hugo.«
    »Nice to meet you«, hat Miss Braitwhistle gesagt. »Hugo ist ein ganz besonderer Schuler, very special.«
    »Nun ja, ich gebe mir mit der Erziehung ja auch ganz besondere Mühe.« Frau Harnisch hat die Mundwinkel ein wenig verzogen, so als ob sie lächeln wollte.
    Miss Braitwhistle hat ihre Tasche auf den Tisch gestellt und gesagt: »Entschuldigen Sie alle bitte, dass ich bin too late, aber ich hatte eine kleine Problem.«
    Dann hat sie ihre Tasche geöffnet und etwas herausgezogen. Wir konnten nicht sehen, was es war, denn Hugos Mutter stand davor, aber wir haben ihren Schrei gehört. Sie sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig, genau wie Hugo neulich. Hoffentlich hatte Miss Braitwhistle noch ihr Fläschchen mit dem Riechsalz.
    »Herr im Himmel, was ist das?«, hat Frau Harnisch gesagt, aber ganz leise, der Schreck war ihr wohl auf die Stimme geschlagen.
    »Was glauben Sie?«, hat Miss Braitwhistle gefragt. Und wir konnten leider immer noch nichts sehen, haben aber ganz lange Hälse gemacht.
    »Das ist ein Totenkopf«, hat der Inspektor gesagt.
    »Falsch, das ist nicht nur tote Kopf, das ist tote Korper«, hat Miss Braitwhistle gesagt, und dann haben wir es klappern hören, und sie hat aus ihrer Tasche ein Skelett gezogen.
    Die Mädchen haben noch schlimmer gekreischt als bei der Maus in der Schulküche.
    Ich hab Aki angeschaut und Aki hat mich angeschaut, und dann hab ich gesagt: »Ob das wohl echt ist?«
    Miss Braitwhistle hat das Skelett an den Tafelständer gehängt und es sah ziemlich echt aus.
    »Darf ich fragen, was Sie mit dem Skelett vorhaben, Miss Braitwhistle?«, hat der Inspektor gesagt.
    »Letzte Woche wir haben gemacht Blut, diese Woche wir machen Knochen«, sagte Miss Braitwhistle und hat dem Skelett die Hand geschüttelt.
    »Ausgezeichnet«, sagte der Inspektor. »Das ist ja ganz ausgezeichnet.«
    »Ausgezeichnet finden Sie das?«, hat Frau Harnisch gerufen. »Schauen Sie sich meinen Hugo doch an, der macht sich vor Angst gleich in die Hose!«
    Und wieder haben alle Hugo angeschaut, um zu sehen, ob er sich in die Hose macht. Die Mädchen haben gekichert und die Jungen mit dem Finger auf ihn gezeigt. Und wieder hat mir Hugo leidgetan. Und er sich selber wohl auch, denn er hat angefangen zu weinen. Jetzt hatten wir schon zwei Heulsusen in der Klasse. Na, prima.
    »Da sehen Sie’s ja selbst«, hat Frau Harnisch gesagt und Hugo vom Stuhl gezogen. »Komm, Hugo, wir gehen nach Hause.«
    »Tschüs, Hugo!«, hab ich gerufen. »Bis morgen.«
    In der Tür hat sich Hugos Mutter noch einmal umgedreht und zu Herrn Fischli gesagt: »Hugo kommt erst wieder,wenn hier normaler Unterricht stattfindet. Ohne Gerippe, aber dafür mit normalen Lehrern.«
    Wir hatten aber überhaupt keine Lust auf normale Lehrer.
    Als die brüllende Frau Harnisch mit dem heulenden Hugo endlich weg war, sagte der Inspektor von der Schulpolizei: »Liebe Miss Braitwhistle, Sie können nun mit dem Unterricht beginnen.«
    »Genau das ich hatte auch vor«, hat Miss Braitwhistle gesagt. Und Herr Fischli und Herr Wühlisch meinten, wir sollten schön aufpassen, und haben uns mit Miss Braitwhistle allein gelassen.
    »Vielleicht geht sie mit uns ja auf den Friedhof und wir buddeln das Skelett wieder ein«, hat Aki mir zugeflüstert.
    »Und wir treffen einen Vampir«, hab ich zurückgeflüstert. »Oder einen Zombie, dem die Augen so halb raushängen.« Aki hat die Augen verdreht, sodass nur noch das

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