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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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oder vom Unterricht suspendiert wurde, wenn man Extrastunden oder auch, als besonders harte Strafe, eine Stunde Poweryoga aufgebrummt bekam.
    Dem Golem war es gelungen, seine Übergröße in den Stuhl zu zwängen. Aber er war im Sitzen weitergewachsen und bald hatten sich die Armlehnen nach außen gebogen. Und dann gaben die Beine nach.
    Der Golem sprang aus dem zusammengebrochenen Stuhl und schlug mit dem Kopf gegen die Deckenvertäfelung.
    Eins muss man über Schuldirektoren wissen: Sie sind normalerweise zuständig für die Wahrung der Disziplin. Aber nur wenige von ihnen sind darauf vorbereitet, mit übernatürlichen Phänomenen konfrontiert zu werden. Und mit Verletzungen der Naturgesetze fertigzuwerden, lag nicht im Aufgabenbereich vom Stuhl des Verderbens.
    Der Golem wurde also nach Hause geschickt.
    Er schlenderte fröhlich die Straße entlang und genoss die neue Perspektive, denn nun konnte er auf die oberen Äste der Bäume sehen. Genauso genoss er das Knacken der Bürgersteigplatten unter seinen Füßen.
    Macks Mutter war angerufen worden und machte sich auf den Weg, um ihn abzuholen. Der Golem war darüber gar nicht erfreut. Er mochte seine Mama – also gut, Macks Mutter – und wünschte sich manchmal gar, sie sei seine echte Mutter. Schließlich hatte er nie eine Mutter gehabt. Und auch keinen Vater. Doch jetzt freute er sich nicht auf die Begegnung, denn er ahnte, dass er seiner Mutter womöglich ein wenig Sorgen bereiten könnte. Und Sorgen bereitete er ihr bestimmt, wenn er von der Schule nach Hause geschickt wurde.
    Als er zu Hause ankam, fuhr sie eben mit ihrem Hybrid- SUV in die Einfahrt.
    Der Golem winkte ihr fröhlich zu.
    Der SUV hielt in der Einfahrt. Sie stieg aus.
    Und dann stieg ein Mädchen, das der Golem noch nie gesehen hatte, auf der Beifahrerseite aus.
    Das Mädchen und Macks Mutter unterhielten sich etwas angestrengt. Der Golem konnte das Alter von Menschen schwer schätzen, aber er hielt das Mädchen für siebzehn oder achtzehn. Sie hatte beeindruckendes rotes Haar und noch beeindruckendere grüne Augen. Er war ziemlich sicher, dass sie schön war, aber er war nicht gerade ein Experte für weibliche Schönheit. Sie war sehr erwachsen und seriös gekleidet, wie aus dem Katalog, sehr geschäftsmäßig.
    Macks Mutter sagte eben: »Ich hoffe, du bleibst zum Abendessen, Risky.«
    Und das Mädchen beziehungsweise die junge Frau namens Risky beäugte amüsiert den Golem. »Ist das Ihr Sohn? Mack, ja? Du bist also Mack?« Sie richtete diese letzte Frage an den Golem.
    »Ich bin Mack«, sagte der Golem uns verspürte ein leichtes Widerstreben, mit ihr zu sprechen. Er hatte nicht viel Erfahrung mit Menschen und war deswegen meist geneigt, sie für grundsätzlich gut zu halten.
    Aber dieses Mädchen machte keinen guten Eindruck.
    Trotz der Tatsache, dass ihre Sachen ihr passten wie angegossen, schien sie nicht in die Kleidung zu passen. Es war, als stünde man einem Affen in Hosen gegenüber. Oder in diesem Fall eher einem Krokodil im Hosenanzug. Das Outfit sagt: harmlos, aber die Augen sagen: Achtung.
    »Ich bin ein großer Junge«, sagte der Golem.
    »Ich muss aufhören, ihn so zu päppeln«, sagte Macks Mutter.
    Risky lachte wissend auf. »Oh, ich glaube, das würde nicht viel bringen. Aber ich wette, ich krieg ihn ganz schnell schmaler.«
    »Mit Diät und Sport?«, schlug Macks Mutter vor.
    »Das funktioniert nie«, entgegnete Risky. »Außer in seltenen Fällen, in denen die Leute tatsächlich weniger essen und Sport treiben. Nein, ich habe eine viel bessere Methode. Eine High-Tech-Methode. Es gibt nämlich eine App für diesen Fall.« Sie holte ein Smartphone aus ihrer Handtasche. Nein, zwei sogar.
    »Ich weiß ja nicht, ob man mit einer App …«, meinte Macks Mutter zweifelnd.
    »Still, Närrin!«, schnaubte Risky. Und dann: »Ich meinte … vertrauen Sie mir.«
    »Mack«, sagte Macks Mutter, »ich habe diese junge Dame zufällig beim Friseur getroffen, und dann kam das Gespräch auf dich. Ich habe ihr von den … na ja, den Schwierigkeiten erzählt, die wir in letzter Zeit hatten. Sie ist schon an der Universität und schreibt eine Seminararbeit über … was war das noch gleich, Risky?«
    Risky lächelte und zeigte dabei zu viele strahlend weiße Zähne. »Ich schreibe über pseudoübernatürliche Phänomene. Dinge, die übernatürlich und schwer erklärbar erscheinen, im Grunde aber ganz normal sind.«
    »Sie glaubt, du bist wahrscheinlich ganz normal, Schatz.« Macks Mutter sagte

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