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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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Sorgen.

15
    Z um Glück sind die Schotten nicht nur geniale Erfinder, sondern kennen sich auch ein wenig mit Medizin aus. Der Kapitän wurde zusammengeflickt. Dietmars und Sylvies nicht zu ernste Verletzungen wurden behandelt.
    Kosten: 0,00 GBP . 14
    Trotzdem dauerte es noch zwei Tage, bis die Fabelhaften Schottland verließen.
    Sie fuhren zum nächsten Flughafen – nach Inverness – und zerstörten unterwegs recht viele Postkästen, Laternenpfähle, Zäune und natürlich Seitenspiegel.
    An der Straße, die sie entlangfuhren, standen schon eilig geränderte Schilder und Hinweise, die aus der neuen Situation Kapital schlugen. Überall war »Suchen Sie das Ungeheuer von Loch Ness!« durch »Besuchen Sie die Ente von Loch Ness!« ersetzt worden.
    Die Straßen Richtung Loch Ness waren dicht. Die Tourismusbranche – die mit einer ruinierten Burg und einem sich rar machenden Rätselwesen vor sich hingedümpelt hatte – erlebte nun einen rasanten Aufschwung durch eine nur für manche sichtbare Burg und eine Riesenente, die man sogar füttern konnte.
    Von Frank hörten sie nichts mehr. Und die Übermutter gab nur ein lautes, wütendes Quaken von sich.
    Der Flug nach Paris war kurz. Gerade lang genug, dass sich Mack Sylvies Geschichte anhören konnte. (Kosten für sechs One-Way-Flüge nach Paris: 3.023,28 GBP . 15 )
    Sylvie sprach mit einem ganz entzückenden französischen Akzent. Mack hoffte schon, wenn er Sylvie so viel Aufmerksamkeit schenkte, würde das bei Xiao ein wenig Eifersucht hervorrufen. Warum er sich Xiao eifersüchtig wünschte, hätte er unmöglich erklären können. Unzählige Dinge hatten sich in letzter Zeit für Mack verändert: Er hatte einen Golem, sein ehemaliger Quäler war nun sein Leibwächter, er trug enorme Verantwortung und er konnte offenbar sauriergleiche Seeschlangen in gigantische Enten verwandeln. Zugleich aber ereigneten sich auch banalere Umwälzungen.
    Er sah die Welt anders. Er sah die Anderen anders.
    Er sah sich selbst anders, und all das war doch ziemlich verwirrend. Da schon genug verrückte Dinge um ihn herum geschahen, waren diese persönlichen Veränderungen höchst unwillkommen.
    Aber es ließ sich nicht darum herumreden: Er betrachtete Mädchen nicht mehr bloß als eine Halbwüchsigen-Unterart an der Schule, sondern begann, ihnen ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sich sogar zu wünschen, sie würden auch ihm mehr Aufmerksamkeit schenken.
    In dieser Beziehung stand er den Mädchen natürlich nach, denn sie hatten schon lange angefangen, Jungen wahrzunehmen, und sich auch schon eine ziemlich konkrete Meinung zu Jungs im Allgemeinen und Mack im Besonderen gebildet.
    Vargran konnte womöglich viele Dinge verändern, aber dass Jungen einige Entwicklungsstufen hinter Mädchen zurückbleiben, war wohl eine zu grundlegende Lebenswahrheit, als dass Magie an ihr rütteln könnte.
    »Ich habe immer gewusst, dass ich seltsam bin«, sagte Sylvie, als die Maschine im Steilflug abhob und übers Meer düste. »Als kleines Mädchen habe ich nie mit Puppen gespielt. Ich habe überhaupt nicht gespielt, nur in meiner Fantasie. In meiner Fantasie sah ich mich als Kriegerin, als Gefährtin anderer Krieger. Seltsam, oder? Die meisten Mädchen sehen sich doch am liebsten als Prinzessin.«
    »Ja, mag sein«, gab Mack zu. »Aber Xiao ist ein Drache, also hängt die Seltsam-Messlatte bei uns ziemlich hoch. Dietmar ging es ähnlich wie dir. Er ahnte auch, dass irgendetwas bevorstand – falls du verstehst, was ich meine.«
    Er wollte sich auf die Zunge beißen. Warum lenkte er ihre Aufmerksamkeit nur auf Dietmar?
    »Warum warst du gerade jetzt in Schottland?«
    »Das hat mehrere Gründe«, antwortete Sylvie. »Das Ganze ist recht kompliziert. Angefangen hat es im Sommer. Fouras ist ein Dorf am Meer. Touristen kommen an seine Strände, um zu schwimmen und in der Sonne zu liegen, ja?«
    » Oui «, sagte Mack verlegen. Damit war sein Französisch auch schon erschöpft.
    »Meine Eltern haben ein kleines Karussell nahe am Strand. Dort gibt es Restaurants und Crêpes-Stände und Andenkenläden und eben unser Karussell. Ich finde Karussells aber nicht amüsant, sie stimmen mich eher melancholisch. Die Kinder steigen auf und suchen Freude, doch es bietet sich ihnen nur eine bedeutungslose Spirale, die ihnen die existentielle Existenzangst, den jedes denkende Wesen befallenden fundamentalen ›ennui‹, nicht erleichtern kann.«
    Mack hatte keine Ahnung, was sie da eben außer »Karussell« gesagt

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