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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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große Macht! Und was bringt sie dir?« Sein altes, faltiges Gesicht wirkte auf einmal hart, und seine Augen wurden trotz ihres ziellosen gelben Blicks durch ein hasserfülltes Glimmern erhellt.
    »Du!« Er zeigte mit seiner Arthritis-Klaue auf Mack. »Du wirst leiden und sterben! Und ich werde lachen!«
    Er lachte auch gleich, aber Mack hatte das dumpfe Gefühl, dass Niblicks Prophezeiung gar nicht lustig war.
    »Bloß raus hier«, sagte Mack.
    »Hör mal, Jüngelchen«, sagte Niblick, und seine Stimme klang jetzt samtweich. »Ich werde es kurz und schmerzlos machen. Besser, wir erledigen das gleich, als wenn zuerst deine Familie drankommt und du ganz allein zum Schluss, das tut richtig weh. Schlimmer, als du dir vorstellen kannst.«
    Mack und Stefan ließen den alten Mann in der Jungentoilette zurück. Draußen hatte sich schon eine Schlange gebildet. »Pisst woanders«, sagte Stefan.
    Mack eilte über den Flur. Stefan holte ihn ein.
    »Wo gehst du hin?«
    »Keine Ahnung«, sagte Mack. »Aber du hast ja gehört, was er gesagt hat. Alle um mich herum könnten in Schwierigkeiten geraten.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Stefan. »Du stehst unter meinem Schutz.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Kumpel. Aber du hast nicht den halben Morgen damit verbracht, Giftschlangen im Abfallzerkleinerer zu schreddern.«
    »Hast du Angst vor diesem Typ? Diesem irrem Paddy oder wie der hieß?«
    »Ja«, sagte Mack. »Vielleicht liegt es an mir, aber ich werde irgendwie nervös, wenn Leute die Gesetze der Physik brechen und aus Klos zu mir sprechen. Und dann erst dieser aus Ton geknetete Junge. Okay, ich bin vielleicht ein Weichei, aber meine Wahnsinnsgrenze ist erreicht.«
    »Wer ist aus Ton gemacht?«
    »Der Golem«, sagte Mack. »So eine mittelalterliche Kreatur, eine Art Roboter aus Ton. Ich hab einen zuhause.«
    »Und, wohin musst du jetzt?«, fragte Stefan.
    Mack machte einige Schritte rückwärts und hielt in einer hilflosen Geste die Hände empor. »Die Welt retten, nehme ich an.«
    »Ja?«, meinte Stefan. »Okay. Dann komme ich mit.«
    Der stellvertretende Schulleiter trat aus seinem Büro, als sie eben an der Tür vorbeiliefen. »Wohin gehen Sie denn, Mister MacAvoy?«
    »Die Welt retten, Sir.«
    Sie rannten nach draußen. Auf der Einfahrt, auf der später die Eltern mit ihren Minivans Schlange stehen würden, um ihre Kids abzuholen, parkte eine extrem lange, schwarze Limousine.
    Mack und Stefan blieben stehen.
    Das hintere Fenster glitt herunter. Drinnen saß eine Frau.
    Sie schien nicht bewaffnet zu sein. Sie sah richtig hübsch aus. Asiatisch, dachte Mack, mit perfekter Frisur und perfektem Make-up. Vielleicht ungefährlich. Aber sie stand hier bestimmt nicht, um ihre Kinder abzuholen.
    »Kommt«, sagte die Frau.
    »Ne, lieber nicht«, wich Mack aus. »Ich darf nicht zu Fremden ins Auto steigen.«
    »Vielleicht änderst du deine Meinung ja noch«, entgegnete die Frau.
    »Ne. Heute nicht mehr, Ma’am.«
    »Schau dich mal um«, bat die Frau.
    Das tat Mack. Und Stefan auch. Er sagte: »Wow.«
    Mit seltsamen, hüpfenden Bewegungen und unwahrscheinlich schnell, unfassbar schnell, kamen zwei riesige, aufrecht stehende Heuschrecken mit gemein aussehenden Streitäxten in den mittleren Beinpaaren auf sie zu.
    »Aaaahhhh!«, schrie Mack.
    »Wow«, stimmte Stefan zu.
    Beide entschieden, dass sie jetzt doch gern mit der Limo fahren würden. Sie rissen die Tür auf und sprangen, ja flogen über die Frau hinweg, um dann als Knäuel in dem mit Teppich ausgelegten Fußraum zu landen.
    Die Tür schlug zu. Das Fenster fuhr hoch. Der Motor startete.
    Eines der Rieseninsekten stand direkt über dem Auto. Es schlug die Axt ins Autodach. Das Auto fuhr weiter und prallte seitlich gegen das Ungeziefer.
    Durch die dunkel getönte Scheibe sah Mack, wie das Insektending trudelte, schwankte, fiel und gleich wieder aufsprang.
    Dem zweiten Ungeziefer war es gelungen, seine Hand oder Klaue oder was auch immer es war, durch das Fenster zu strecken. Die Scheibe schob sich entsetzlich langsam hoch.
    Die Limousine startete mit Vollgas aus der Schuleinfahrt, und endlich schloss sich das Fenster. Es gab einen Knacks wie bei einem nicht ganz trockenen Ast. Die Hand des Insekts hing am Fenster.
    Die Heuschrecken jagten der Limo noch einige Straßen hinterher, und wenn mehr Verkehr gewesen wäre, hätten sie das Auto sicher eingeholt.
    Zum Glück achtete der Fahrer nicht besonders auf Stoppschilder. Das Ungeziefer fiel immer weiter zurück und gab die Jagd

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