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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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schließlich auf, als die Limousine durch die einst sicheren Straßen von Sedona heizte und auf die Wüste zusteuerte.
    Sie waren längst aus der Stadt, als Mack das Fenster gerade so weit herunterließ, dass er den Arm des Ungeziefers ins Wageninnere ziehen konnte.
    »Kann ich den haben?«, fragte Stefan.

11
    V or wirklich sehr langer Zeit …
    »Kennst du die Zunge des Zauberers?«, fragte der Mann in unpassender Rüstung.
    »Wieso? Hat er sie verloren?«, fragte Grimluk.
    Der Mann in der unpassenden Rüstung – ein viel zu großer Helm für seinen kleinen Kopf und ein so kleines Kettenhemd, dass es im Rücken mit Garn zusammengehalten wurde – starrte ihn an, als sei er wahnsinnig. Wahnsinnig irre, nicht wahnsinnig wütend.
    »Die Zunge, du Idiot. Die Sprache. Vargran, die Zunge der Macht.«
    Den Ausdruck Zunge der Macht fand Grimluk irgendwie komisch. Er grinste und zeigte seine fünf verbliebenen Zähne.
    Das stellte sich als Fehler heraus. Der Mann in der unpassenden Rüstung schlug Grimluk aufs Maul, und zwar hart, mit gepanzerter Faust.
    »Hör auf zu grinsen!«
    »He!« Grimluk spürte, wie der lose Zahn seinen Hals hinuntersegelte. Er stoppte ihn durch heftiges Würgen und spuckte ihn auf die Hand. »Du hast kein Recht, mich einfach zu schlagen!«
    »Du trotteliger Hinterwäldler«, schnauzte der Mann. »Glaubst du, das hier ist irgendein Mummenschanz?«
    Grimluk hatte keine Ahnung. Er wusste nicht, was ein Mummenschanz war, und es würden noch Jahrtausende dahinschleichen, bis man Google erfand, um Fragen wie diese zu beantworten.
    »Weißt du nicht, dass die Welt am Rande eines elf Fuß hohen Abgrunds steht? Und dass alles, das wir kennen und lieben, in Gefahr ist?«
    »Ich weiß von der Bleichen Königin.«
    »Du weißt gar nichts.«
    »Ich habe ihre Tochter gesehen. Die Prinzessin. So hat sie sich zumindest genannt.«
    Der Mann in der unpassenden Rüstung trat einen Schritt zurück. »Willst du sagen, du hast Prinzessin Ereskigal gesehen?« Er bekam einen seltsamen Gesichtsausdruck – zumindest nach der Gesichtshälfte zu urteilen, die unter dem Helmrand zu sehen war. »Sag mir, wie sie aussieht.«
    »Wunderschön. Mit flammenfarbenen Haaren. Und sie hat den Kopf eines schrecklichen Untiers gegessen, von so einer Heuschrecke, die auf den Hinterbeinen steht.«
    »Ereskigal!«, rief der Mann aus, und Grimluk sah, dass seine Hände zitterten. »Das sind unheilvolle Neuigkeiten. Folge mir. Komm! Du musst vor den Gerandon !«
    »Was ist denn der Gerandon ?«
    »In der Zunge Vargans bedeutet das der Rat, du Trottel! Weißt du denn gar nichts?« Er verließ das Burgtor und lief mit schnellen Schritten über einen gewundenen Gang, der von hohen Steinwänden überschattet wurde. Grimluk wurde von wachsamen Bogenschützen beobachtet, die jeden Moment ihre Pfeile auf ihn herabregnen lassen könnten, wenn er auch nur eine falsche Bewegung machte.
    Der Gerandon tagte im Bergfried der Burg.
    Grimluk war noch nie an einem so herrschaftlichen Ort gewesen. Die Burg war mindestens elf Mal schicker als der Wohnsitz des Barons. Zuerst einmal gab es keine Tiere in den Zimmern. Und die Wände waren unglaublich hoch. Sie schienen sich ins Unendliche zu strecken, bis sie in einem Bogendach endeten, das auf massiven Pfeilern ruhte.
    Am Ende des Saals stand ein beeindruckender, mit Tierfellen bedeckter Thron aus Holz und Leder. Er war derzeit nicht besetzt. Offenbar hatte der König, der für gewöhnlich diesen Thron besetzte, den dringenden Wunsch verspürt, ein anderes Land zu bereisen. Verspürt hatte er diesen dringenden Wunsch etwa vier Sekunden, nachdem er erfahren hatte, dass sich die Bleiche Königin auf den Weg gemacht hatte.
    In der Mitte des Raums stand ein langer rechteckiger Tisch. Um den Tisch herum waren Stühle mit hohen Lehnen gruppiert, und auf den Stühlen saß eine bunte Ansammlung aus sechs Männern und einer Frau. Man brauchte es Grimluk gar nicht zu sagen: Er ahnte schon, dass diese Männer Zauberer waren. Sie hatten alle lange Bärte: dunkel strähnig oder dicht grau oder fleckig rot. Die Frau trug keinen Bart, nur einen leichten Schnäuzer.
    Sie musste eine Hexe sein, bemerkte Grimluk angstvoll.
    Es gab in jenen Tagen nicht viele Karrierepfade, über die eine Frau an eine Machtposition gelangen konnte. Entweder war sie eine Hexe oder eine Königin. Sie sah nicht aus wie eine Königin.
    Sie führte das Wort.
    »Wer unterbricht unsere Beratungen?«
    Der Mann in der unpassenden Rüstung wies mit dem

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