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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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einem schrillen, gar nicht heldenhaften Heulton.
    »Die Tür lässt sich von außen nicht öffnen«, kreischte eine Stewardess, die sich genauso anhörte wie Mack. »Wahrscheinlich.«
    »Ich hasse dieses wahrscheinlich «, sagte Mack. Er suchte nach einer Fluchtmöglichkeit, einer Möglichkeit, das Monster zu erledigen, oder auch nach einer Möglichkeit, sich schnellstens zu verstecken. »Die Toilette!«
    »Yo, ich muss auch mal«, sagte Stefan. »Aber wir haben jetzt andere Probleme.«
    »Wir könnten uns da verstecken.«
    Stefan fackelte nicht lange. Klick, klick, und die beiden waren abgeschnallt. Sie schossen aus den Sitzen und rannten zur Toilette.
    »Bleiben Sie auf Ihren Plätzen!«, rief die Stewardess. »Die Gurtzeichen leuchten!«
    Die Flugzeugtoilette war klein, aber sie passten beide hinein, wenn Mack sich auf den Klodeckel stellte. Stefan lehnte mit dem Rücken an der Tür. Mack sah sein Gesicht im Spiegel: Er sah verängstigt aus. Dann merkte er, wie verängstigt Stefan aussah, und bekam noch mehr Angst, denn Stefan fürchtete sich vor nichts, und wenn er sogar Angst hatte, dann müsste Mack eigentlich eine Riesenpanik schieben.
    Auf einmal drangen von draußen Schreie in die Toilette.
    Es gab ein sehr lautes Geräusch und ein unglaubliches Zischen, das Mack in den Ohren knackte. Die Toilettentür sprang auf, und die beiden purzelten auf den Gang.
    Der Passagierraum des Flugzeugs war ein einziges Chaos. Papierservietten, Erdnusstüten, Plastiktassen, Geldbörsen, Zeitungen und Zeitschriften und dicke Schmöker flogen umher, als sei ein Tornado ausgebrochen.
    Die Tür – die ovale Tür nach draußen – stand weit offen. Mack erblickte schwarze Nacht, wo eigentlich eine beruhigende Stahltür hätte sein sollen.
    Der Druckabfall saugte alle Luft weg, und alles, was nicht gerade angenietet war, flog direkt zur Tür hinaus. Als habe jemand einen riesigen Superturbostaubsauger angeschlossen.
    Mack schaute nach rechts. Die Sauerstoffmasken waren heruntergefallen. Kleine durchsichtige Plastikschläuche an Plastikbeuteln, die sich vielleicht aufbliesen, vielleicht aber auch nicht. Die Leute griffen aufgeregt nach den Masken, die so stark zur Tür gezogen wurden, dass viele quasi waagrecht hingen und ruckelten, als versuchten sie, sich loszureißen.
    Auch die Haare der Frauen wurden von der Tür angesaugt. Kopfhörer wurden von den Köpfen gerissen und flogen zur offenen Tür hinaus. Ein Getränkewagen rollte wie irre über den Gang, stieß gegen eine Trennwand, warf eine Sprite ab und wurde von der offenen Tür verschluckt. Wusch!
    Das Flugzeug taumelte nun abwärts, abwärts, abwärts, als wolle es direkt in den Ozean eintauchen.
    Wo die Haie warteten.
    Was Mack gar nicht gefiel.
    Da wurde auf einmal ein Baby aus den Armen seiner Mutter gerissen und flog in Richtung Tür.
    Mack sprang mit ausgestreckten Armen nach vorn und schnappte das Baby an seinem blauen Strampler. Aber der Sog war so stark, dass die Druckknöpfe nacheinander aufgingen – plopp, plopp, plopp – und das Baby in Windeln weiterflog.
    Stefan sprang hinzu und packte das Baby am Arm, stemmte sich gegen den Sog und schaffte es gerade noch, Mack das Baby zu übergeben, bevor er das Gleichgewicht verlor und auf die offene Tür zuschlitterte.
    Der Sog war weniger geworden, aber nur, weil es keine Luft mehr gab.
    Mack atmete tief ein und bekam kaum mehr was in die Lunge. Er versuchte, zurück an seinen Platz zu gelangen, zurück zu einer Sauerstoffmaske, zurück zu der kreischenden, hysterischen Mutter, die die Hände nach ihrem Baby ausstreckte. Aber er musste jetzt praktisch einen Hang hinaufkraxeln, weil sich das Flugzeug in extremer Schräglage befand.
    Mack benutzte die Sitzbeine als Leiter und erklomm so die steile Schräge. Seine Lungen saugten Leere ein, und er sah rot. Er kämpfte sich zu der Mutter durch, und mit schwindendem Bewusstsein und letzter Kraft übergab Mack das Baby.
    Er hangelte sich über die Sitzlehne und schnappte sich eine Sauerstoffmaske.
    Jetzt strömte der Sauerstoff. Mack füllte dankbar seine Lungen und sah sich suchend nach Stefan um. Stefan hatte sich an einen Sitz in der Ersten Klasse klammern können und sog ebenfalls Sauerstoff ein, während das Flugzeug im Sturzflug vom Himmel krachte.
    Und in diesem Moment trat das Tragflächenmonster durch die Tür, die Tentakelfinger um die Brandschott gekrallt.
    Es hievte sich ganz hinein. Es neigte seinen unheimlich verkehrten Kopf, schrammte aber trotzdem mit seinem

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