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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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hinter ihm. Er spürte ihre Hand in seinem Rücken.
    »Niemals!«, brüllte Stefan, doch seine Stimme klang genauso piepsig wie Macks. Mack blickte sich um und sah, wie Stefan etwas Großes und Schwarzes schwang.
    Stefan schlug Risky mit einem Rollkoffer auf den Hinterkopf.
    Risky stolperte nach vorn und schubste Mack dabei beinahe aus der Tür. Aber Mack reagierte schnell. Er ließ eine Hand los, holte aus, packte Risky an ihrem wundervollen Haarschopf, stellte ihr ein Bein und ließ sie nach draußen fallen.
    Risky fiel durch die Tür.
    Aber noch im Fallen streckte sie einen Arm aus – einen Arm, der nun wieder der verzweigte Tentakelarm des Monsters war.
    Die Tentakel umschlangen Macks freien Arm. Der 800 Stundenkilometer-Wind zog an Risky, und sie zog an Mack. Stefan legte seine starken Arme um Mack und versuchte, ihn festzuhalten, aber es nützte nichts. Gar nichts.
    Mack konnte sich nicht mehr halten. Er flog aus der Tür.
    Die Tragfläche sauste an ihm vorbei, dann der Flugzeugschwanz, wie eine riesige Sense. Sie verfehlte ihn knapp, und dann purzelte und trudelte und brüllte er, während er durch die schwarze Nacht fiel.
    Stefan hatte losgelassen, doch zu spät, um sich selbst zu retten. Als Mack nun wie verrückt durch die Luft gewirbelt wurde, erhaschte er ab und zu einen Blick auf Stefan, der wild mit den Armen wedelnd hinabstürzte: eine verrückte Flug-Actionfigur, völlig außer Kontrolle.
    Und auch Risky fiel, mit komisch geblähtem Kleid, das rote Haar ein Tornado. Sie lachte im Fallen. Mack konnte es über das Orkansausen des Windes hinweg nicht hören, aber er sah ihren Mund.
    Die drei waren nah beieinander, nur ein paar Meter voneinander entfernt.
    Das Flugzeug aber war schon weit weg und weit über ihnen. Mit 800 Stundenkilometern eilte es von ihnen fort.
    Mack sah den mondbeschienenen Himmel und silbrige Wolken. Er sah den schimmernden Ozean weit unter sich. Im Osten lugte die Sonne über die Erdwölbung. Und in der anderen Richtung konnte er gerade noch die Lichter einer Stadt erkennen – bestimmt Sydney.
    Das Meer, vor dem er sich so lange gefürchtet hatte, sauste nun auf ihn zu, um ihn zu zerquetschen wie eine Fliege auf der Windschutzscheibe.
    Haie würden fressen, was von ihm übrig blieb.

17
    N ein!«, schrie Mack, aber der Wind riss ihm die Worte aus dem Mund.
    Das Flugzeug war in etwa 11.000 Meter Höhe geflogen. Dann war es mit abfallendem Druck immer tiefer gesunken, aber als Mack aus der Tür gezerrt wurde, befand es sich immerhin noch 6.500 Meter über dem Meeresspiegel.
    Mack erinnerte sich, mal gelesen zu haben, dass ein Gegenstand höchstens mit einer Geschwindigkeit von 120 Meter pro Sekunde zu Boden fallen kann. Das waren 432 Stundenkilometer. Ganz schön schnell.
    Wenn er jetzt seinen Computer zur Hand hätte, könnte er auf WolframAlpha ausrechnen, dass er nicht mehr allzu viel Zeit hatte.
    Aber natürlich hatte er ein dringenderes Problem: zu wenig Luft.
    Gerade als Mack das Bewusstsein verlor, entdeckte er ein kleineres Flugzeug, Riskys seltsames fliegendes Knollengeschoss, das erstaunlich langsam angeschwebt kam. Es schien mitten in der Luft stehen zu bleiben. Aber das, so wusste Mack, konnte auch Einbildung sein.
    Mack wurde ohnmächtig.
    Als er nach und nach aus den Schichten klammernder Bewusstlosigkeit wieder auftauchte, wusste er in den ersten Sekunden nicht, was geschehen war und wo er sich überhaupt befand.
    Dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Dolchstoß ins Herz.
    Er schrie auf.
    Das Meer war viel näher gekommen. Es waren vielleicht noch 5.000 Meter bis unten. In dieser Höhe gab es wieder Luft, aber es war furchtbar kalt.
    Was aber nicht lange ein Problem sein würde.
    Falls ihr versteht, was ich meine.
    Er konnte gerade noch einmal schreien, und das tat er auch. Sein Gehirn arbeitete mit verzweifelter Geschwindigkeit. Wie überlebte man einen Sturz aus 6.500 Metern?
    Antwort: Niemals.
    Die Schwerkraft hielt ihn gefangen und war fest entschlossen, ihn auf die Wasseroberfläche klatschen zu lassen, die bei dieser Geschwindigkeit so hart wie Beton sein musste.
    Er brauchte Zeit zum Nachdenken! Er musste aufhören zu fallen. Er musste anhalten, alles anhalten, sonst wäre er mit zwölf Jahren tot, ein Matschbrei, den die Haie wegfraßen, und seine Knochen würden mit Korallen überwuchert.
    Er musste die Zeit anhalten.
    Er konnte jetzt einzelne Wellen erkennen, die im Sternenlicht funkelten. Ihre Spitzen erreichte schon rötliches Sonnenlicht.
    » Ret click-ur!

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