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Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Die Berufung: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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«
    Diese Worte schrie Mack mit geschlossenen Augen und angespanntem Körper, in Erwartung des Aufpralls, der seine Knochen knacken und ihn platzen lassen würde wie eine Wasserbombe. Die Worte blubberten einfach aus irgendeiner Erinnerungsschublade, ein irgendwann gehörter und beinahe vergessener Satz in einer Sprache, die er weder beherrschte noch erkannte.
    Der Wind brach ab. Das war das Erste, was er bemerkte.
    Der Wind stoppte.
    Er zwang sich, ein Auge zu öffnen. Die Wellen waren noch da, direkt unter ihm. Und so nah, dass er das Salz riechen konnte.
    Aber sie kamen nicht näher.
    Mack hing mitten in der Luft, zusammengerollt, als würde er gleich eine Arschbombe hinlegen, einen Riesenklatscher, und dann ganz gelassen zurück an den Beckenrand schwimmen.
    Sein Körper zitterte. Zitterte so heftig vor Angst und Kälte, dass Mack schon dachte, seine Schultern würden aus der Verankerung gerissen.
    Erstaunlicherweise sauste das Meer nicht mehr auf ihn zu, viermal so schnell wie das empfohlene Tempolimit auf der Autobahn.
    Mack drehte den Kopf. Er sah Sterne. Und von den Sternen umrahmt sah er Stefan. Der schlimmste Schläger der Schule hing in der Luft, genau wie Mack.
    Das Mädchen, diese Risky, war nirgends zu erblicken. Genauso wenig das seltsame Luftfahrzeug, das Mack (wie er sich jetzt erinnerte) hatte anhalten sehen.
    »Huh«, sagte Stefan.
    »Wir leben«, flüsterte Mack. »Es hat funktioniert.«
    »Was hat funktioniert?«, fragte Stefan gelassen.
    »Ich hab eben die Worte gesprochen, die dieser alte Grimluk gesagt hat, als er alles angehalten hat.«
    Stefan dachte eine Weile nach. Dann sagte er: »Huh.« Und: »Und jetzt?«
    Mack war noch nicht bereit, über das »und jetzt« nachzudenken. Sein Herz versuchte immer noch, sich durch die Rippen zu schlagen. Sein Magen lag sieben Kilometer hinter ihm. Sein ganzer Körper bebte wie im Schlaglochsimulator beim Autorennen.
    »Wie hoch sind wir, was meinst du?«, fragte Mack.
    »Nicht so hoch, wie wir schon mal waren«, erklärte Stefan. »Wenn wir aus dieser Höhe fallen, werden wir vielleicht nicht gleich zerquetscht.«
    Mack spähte in die Dunkelheit. Er konnte die Küste klar erkennen, mit den hellen Lichtern Sydneys und den in einer nord-südlichen Linie verteilten Vororten.
    Und in der anderen Richtung brach nun endgültig die Sonne herauf und verdrängte die Dunkelheit. Richtig hübsch sogar, so rosa und hellrot.
    »Hör mal«, sagte Mack, als er sich wieder einigermaßen gefasst hatte. »Ich weiß nicht, wie man das abstellt. Ich meine diesen Zauber oder was das ist.«
    »Huh«, bemerkte Stefan.
    »Vielleicht muss man etwas ganz anderes sagen. Aber ich meine, Grimluk hätte einfach denselben Spruch wiederholt. Wenn man einen Schalter drückt, um etwas anzuschalten, dann drückt man ja auch denselben Schalter, um es wieder auszuschalten, oder?«
    »Huh.«
    »Aber wir haben irgendwie die Zeit angehalten …«
    »Du hast die Zeit angehalten, nicht ich«, sagte Stefan, als wollte er jede Verantwortung von sich weisen.
    »Und wenn ich sie jetzt wieder weiterlaufen lasse, dann geht es so weiter wie vorher?«
    »Klar.«
    »Wir fallen?«
    »Ja«, sagte Stefan. »Aber nicht mehr so tief.«
    »Ich mache mir weniger Sorgen um die Entfernung«, erklärte Mack. »Eher um die Geschwindigkeit. Was ist, wenn wir genauso schnell runterstürzen wie vorhin?«
    Stefan wusste darauf keine Antwort, genauso wenig wie Mack. Aber Mack bemerkte etwas: ein Segelboot. Es trieb nicht weit entfernt im leichten Wind dahin.
    »Da ist unsere Mitfahrgelegenheit«, sagte Mack. »Ich versuch’s.«
    »Und was ist mit … ach, schon gut. Was soll’s«, meinte Stefan.
    » Ret click-ur! «
    Mack schrie die Worte heraus.
    Die Schwerkraft packte ihn erneut.
    Sie zog ihn senkrecht hinab. Er schlug auf dem Wasser auf. So hart, dass die Luft aus seinen Lungen gedrückt wurde. So hart, dass es wehtat. Wie bei einem extrem harten Völkerballspiel.
    Er tauchte ab. Tiefer als er je in einem Schwimmbecken getaucht war. Immer tiefer, und es schien, als würde es nie aufhören.
    Er trat und schlug um sich und kämpfte sich an die Wasseroberfläche, die als silbrige Grenze weit über ihm zu sehen war.
    Mit kreischenden Lungen und pochendem Herz stieg er entsetzlich langsam nach oben.
    Dann aber war sein Kopf auf einmal über Wasser und er sog warme, feuchte Luft ein.
    Stefan schwamm neben ihm. »He Mann, wir sind eben aus einem Flugzeug gestürzt, und wir leben noch!«
    »Aber wir treiben im Meer!«,

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